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Bildungszentrum EuskirchenBZE-Chef schwebt Verlagerung neben Hybrid-Campus vor

Lesezeit 3 Minuten
So stellt sich Jochen Kupp den Neubau vor, der zu den „modernsten Bildungszentren in NRW“ gehören soll.

So stellt sich Jochen Kupp den Neubau vor, der zu den „modernsten Bildungszentren in NRW“ gehören soll.

Kreis Euskirchen – Jochen Kupp hat eine Vision. Geht es nach dem Leiter des Berufsbildungszentrums Euskirchen (BZE), ist der Standort in Euenheim bald Geschichte. Kupp will neu bauen, im großen Stil. Dem BZE-Chef schwebt ein Berufsbildungszentrum vor, das nur einen Steinwurf vom geplanten Hybrid-Campus neben der General-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne entfernt liegt.

45 Millionen Euro soll das Projekt nach Angaben von Kupp kosten. Und es soll zukunftsweisend werden: Holzbauweise mit ökologischen Aspekten wie begrünten Dächern, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Erdwärme und Windkraft – eben energieautark. Und natürlich barrierefrei.

Leuchtturmprojekt

„Wir wollen ein Leuchtturmprojekt, eines der modernsten Bildungszentren in NRW“, sagt Kupp, der mit dem vom Kreis und der Stadt Euskirchen geplanten Hybrid-Campus möglichst viele Synergien schaffen will. Beispielsweise könne im BZE eine Kantine installiert werden, die auch die Mitarbeiter und Studierenden des Campus nutzen. Zudem könnten laut Kupp die Auszubildenden direkt an den eigenen Anlagen lernen und üben oder die Campus-Studierenden praktische Erfahrungen an den Maschinen des BZE sammeln.

Das BZE soll vor allem modern werden. „In Euenheim haben wir in der Kfz-Werkstatt eine Hebebühne, die wir nicht komplett hochfahren können, weil die Decke nicht hoch genug ist“, erläuterte Kupp im Kreis-Ausschuss für Strukturentwicklung, wo er auf Bitten der Listengemeinschaft aus CDU, FDP und UWV die Pläne vorstellte. Überhaupt sei ein Wiederaufbau nach dem Hochwasser in Euenheim keine wirkliche Option. Etwa 1,50 Meter hoch habe das Wasser auf dem Gelände und in einigen Werkstätten gestanden. Der Gesamtschaden beträgt laut Kupp etwa vier Millionen Euro. „Im Technikzentrum hatten wir nichts mehr. Da war alles kaputt“, erläuterte der BZE-Chef.

Stark sanierungsbedürftig

„Einige Gebäude waren schon vor dem Hochwasser stark sanierungsbedürftig“, so Kupp. Allein für die Reparatur der Wasserleitungen habe man jährlich viele tausend Euro ausgegeben. Hinzu komme die katastrophale Parkplatzsituation rund um das BZE, das derzeit am Rande eines Wohngebiets liegt, direkt neben der Irena-Sendler-Schule.

65 fest angestellte Mitarbeiter

Das Berufsbildungszentrum Euskirchen (BZE) ist ein Zweckverband als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Träger sind der Kreis Euskirchen, die Industrie- und Handelskammer Aachen sowie die Handwerkskammer Aachen. Aktuell gibt es 65 fest angestellte Mitarbeiter und rund zehn Aushilfskräfte, die sich um bis zu 350 Teilnehmer kümmern. Bei all den Projekten und Angeboten des BZE steht die berufliche Orientierung im handwerklichen Bereich im Vordergrund. (tom)

Doch was passiert mit dem Gelände, sollte das BZE tatsächlich ein paar hundert Meter östlich in Richtung Euskirchen ziehen? Auch dazu hat sich Kupp Gedanken gemacht: „Die Schule platzt aus den Nähten. Die würden ein Teil des Geländes sicher mit Kusshand nehmen.“

Die Gebäude an der Rheinstraße, dort, wo Radio Euskirchen seine Heimat hat, könnte man laut Kupp zu Wohnhäusern machen. Er ist sich zudem sicher, dass derzeit gute Chancen bestehen, Fördermittel abzugreifen.

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Knapp 18 000 Quadratmeter soll die Grundstücksfläche des Neubaus umfassen. Die Baukosten kalkuliert Kupp mit 35 Millionen Euro, für die Ausstattung und den Kauf des Grundstücks kämen zehn Millionen Euro hinzu.

Die CDU machte sich in Person von Günter Weber und Bernd Kolvenbach für das Projekt stark. „Wir können uns nicht leisten, eine solche Einrichtung wie das BZE zu verlieren. Dort wird seit Jahren sehr gute Arbeit geleistet“, sagte Weber. Michael Höllmann von der SPD pflichtete ihm bei: „Es ist eine Bildungseinrichtung, die aus dem Kreis nicht wegzudenken ist.“

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