Abo

Bleigehalt im Boden154 Flurstücke in Mechernich sollen untersucht werden

Lesezeit 2 Minuten
Trinkwasseraufbereitung_Stadt_Mechernich_bei_Duettling

In der Wasseraufbereitungsanlage Düttling wird das Trinkwasser regelmäßig geprüft. Dabei sind aktuell leichte Grenzwertüberschreitungen für Blei gemessen worden.

  • 154 Flurstücke in Mechernicher Baugebieten sollen auf ihren Bleigehalt überprüft werden.
  • An diesem Mittwoch befasst sich der Kreis-Planungsausschuss (ab 17 Uhr im Kreishaus) mit der Ausschreibung für die Untersuchungen.
  • Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 117.000 Euro. WIchtige Erkenntnisse einer Untersuchung sind derweil in Kürze zu erwarten.

Mechernich – Die Grundstücke in den Mechernicher Baugebieten „Vierwege“ (Bebauungsplan Nummer 80) und „An der Feyermühle“ (B-Plan 99) sollen in Kürze auf ihren Bleigehalt im Boden geprüft werden. Laut Euskirchener Kreisverwaltung, die für diese Maßnahmen verantwortlich zeichnet, handelt es sich um insgesamt 154 Flurstücke.

Denn auch Grundstücke, die sich westlich vom B-Plan-Gebiet „Feyermühle“ befinden, sollen unter die Lupe genommen werden. Auf dem benachbarten Gebiet „Auf der Wäsche“ ist die großräumige Abtragung von stark bleibelastetem Boden vorgesehen, bevor dort eine Tagesklinik entstehen soll.

Beratung seit 2018

An diesem Mittwoch befasst sich der Kreis-Planungsausschuss (ab 17 Uhr im Kreishaus) mit der Ausschreibung für die Untersuchungen. Grund für diese ist die Empfehlung des NRW-Umweltministeriums, zur Verbesserung der Datenlage „die Bodenbelastungskarte zu verfeinern“, wie es in der Vorlage zur Sitzung heißt.

Seit Oktober 2018 beraten demnach der Kreis und das Ministerium darüber, ob die bisherigen Maßnahmen zum Schutz vor den gesundheitlichen Gefahren durch das Blei noch den heute gültigen bodenschutzrechtlichen Anforderungen entsprechen. Vor vier Monaten habe man dann die grundstücksbezogenen Untersuchungen beschlossen.

Öffentliche Ergebnisse in Kürze

Die sollen knapp 117.000 Euro kosten. 28.000 Euro trägt der Kreis, 89.000 Euro das Land. Innerhalb von drei Monaten muss die Maßnahme starten. Sechs Monate nach der Vergabe sollen Ergebnisse vorliegen. Und dann? Auf Grundlage des Ergebnisses solle „einzelfallbezogen der jeweilige Maßnahmenbedarf identifiziert und umgesetzt“ werden, heißt es dazu in den Sitzungsunterlagen.

„Im Kreis Euskirchen liegt im Bereich Mechernich-Kall die größte Bleierzlagerstätte Europas“, ist der Vorlage zu entnehmen. Der Bleigehalt in diesem 52 Quadratkilometer großen Bereich liege „zwischen 100 und bis über 10.000 Milligramm (mg) pro Kilogramm“. In Kürze sollen die Ergebnisse einer Untersuchung, die 2019 stattfand, öffentlich vorgestellt werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Seit 1989 wird laut Kreis für Stellungnahmen zu Planungs-und Bauvorhaben die Karte der „Bleigehalte in Böden und Halden“, die vom Geologischen Landesamt im Jahr 1986 erstellt wurde, herangezogen. Auf deren Grundlage sei bei allen Vorhaben, für die eine Bleibelastung von mehr als 100 mg/kg zu erwarten war, die Bleiproblematik dargestellt worden – samt Altlasten und abfallrechtlichen Hinweisen sowie Auflagen für Baumaßnahmen.

Zudem seien die Bauherren auf das „Merkblatt zur gesundheitlichen Vorsorge im Mechernicher-Kaller Bleibelastungsgebiet“ verwiesen worden. Ein Sprecher der „Bürgerinitiative für ein gesundes und lebenswertes Mechernich“ (BI) begrüßte am Montag die geplanten Untersuchungen. Die habe die BI seit langem gefordert.

Rundschau abonnieren