CO2-EinsparungenEuskirchen nimmt Solaranlage auf Parkhaus in Betrieb

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Mehr als zwölf Tonnen wiegt die Solaranlage auf dem Parkhaus an der Euskirchener Spiegelstraße.

Mehr als zwölf Tonnen wiegt die Solaranlage auf dem Parkhaus an der Euskirchener Spiegelstraße.

Euskirchen/Zülpich – Ein Elektroauto käme mit dem Strom, der ab sofort auf dem Dach des Parkhauses an der Spiegelstraße produziert wird, etwa 33-Mal um die Erde. 262 000 Kilowatt/Stunde erzeugen die 682 Solarmodule auf dem Parkhaus gegenüber vom Euskirchener Kaufhof pro Jahr. Dadurch werden jährlich 157 Tonnen CO2 eingespart – zumindest nach den Berechnungen von Thomas Keßeler, Vertriebsaußendienst beim Zülpicher Unternehmen Priogo.

Kosten der Anlage im sechsstelligen Bereich

In den vergangenen Wochen verlegten die Experten aus der Römerstadt mehrere Kilometer Kabel, um die Module, die von unten gar nicht zu sehen sind, miteinander und vor allem mit dem Stromzähler zu verbinden. „Das ist für uns ein Pionierprojekt“, sagt Anno Schichler-Koep, Geschäftsführer der Stadtverkehr Euskirchen GmbH (SVE). Er steht vor dem Parkhaus an der Spiegelstraße und lässt sich von Paul Schmitz, Technischer Leiter bei Priogo, gerade in die Technik einführen, die sich hinter den drei weißen Schränken versteckt.

Der Energie-Grundbedarf des Parkhauses, beispielsweise für die Beleuchtung und die Kassenautomaten, werde durch die Photovoltaikanlage gedeckt. Ein Drittel der gewonnenen Energie könne sogar direkt genutzt werden, so Keßeler. Für ein solches Objekt sei das ein guter Wert, versichert der Photovoltaik-Experte.

Einen „kleinen sechsstelligen Euro-Betrag“ habe man investiert, sagt Schichler-Koep. Eine genaue Summe möchte der SVE-Geschäftsführer nicht nennen. Er rechnet damit, dass sich die Investition in spätestens elf Jahren amortisiert.

Weitere Projekte im Kreis geplant

Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten im Parkhaus an der Spiegelstraße noch nicht. Die SVE plant die Errichtung von drei Ladesäulen, mit je zwei Ladepunkten mit bis zu elf Kilowatt/Stunde Ladeleistung. Laut Keßeler kann man in einer Stunde damit etwa 50 Kilometer Reichweite in sein E-Auto laden. Auch dieser Strom wird aus der Anlage auf dem Dach kommen. Wie Schichler-Koep mitteilte, werden die Arbeiten an den Ladesäulen in etwa sechs bis acht Wochen abgeschlossen sein. „Im Moment haben wir als SVE leider keine weiteren geeigneten Flächen, um ein ähnliches Projekt zu realisieren“, berichtet Schichler-Koep. Das könne sich aber ändern, wenn beispielsweise das Parkhaus für die City-Süd hinter dem Euskirchener Bahnhof Wirklichkeit werde.

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Für Priogo, die sich nach Angaben von Schichler-Koep gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt hatte, ist ein Projekt wie in Euskirchen mittlerweile Alltag. Vor wenigen Wochen wurde es da schon spektakulärer. Auf der Kirche Sankt Peter in Zülpich könnte ebenfalls schon bald eine Photovoltaikanlage von der Firma installiert werden. Dort sollen Spezialmodule, sogenannte All-Black-Module, zum Einsatz kommen, die sich möglichst unauffällig ins Gesamtbild der Kirche einfügen sollen.

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