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Corona13 Infizierte nach lokalem Ausbruch in Prüm

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In einer Imbissbude in Prüm ist Corona ausgebrochen.

  • Nach Wochen der Ruhe in der Eifel ist das Virus wieder ganz nah.
  • Der Stand der nachgewiesenen Corona-Infektionen infolge des lokalen Ausbruchs in Prüm verharrt vorläufig bei den bisher zwölf gemeldeten Fällen.
  • Weitere Resultate stehen noch aus.

Prüm – Die Corona-Sichtungsstelle auf dem Ausstellungsgelände in Prüm ist eingerichtet und hat am Donnerstag den Betrieb aufgenommen. Bis Freitagnachmittag sind dort etwa 215 Tests durchgeführt worden. Insgesamt sind wegen des lokalen Corona-Ausbruchs in Prüm 390 Abstriche genommen worden. 194 Tests sind bis Freitagnachmittag negativ, einer positiv. Die restlichen Ergebnisse stehen noch aus. Zwölf Infizierte waren wegen des Ausbruchs im Umfeld eines Imbissbetriebs bereits vor der Einrichtung der Sichtungsstelle nachgewiesen worden.

Beunruhigt sei er nicht, sagt der Prümer, der als einer der ersten einen Rachen-Abstrich hat machen lassen. War es unangenehm mit dem Wattestab im Hals? „Ging.“ Der Mann musste zum Test, weil sich in seinem beruflichen Umfeld ein Verdacht auf eine mögliche Corona-Infektion ergeben hatte.

Bei drei Kindern ist in den vergangenen Tagen ebenfalls eine Infektion nachgewiesen worden

Er und seine Kollegen sind nicht die Einzigen, die zur Markthalle kommen. Frank Mayer und sein DRK-Team haben die Teststation aufgebaut. Mit acht Leuten sind sie in der Halle, weitere vier testen in der Bertrada-Grundschule und dem Salvator-Kindergarten die dortigen Schützlinge, Erzieherinnen und Lehrer. Bei drei Kindern ist in den vergangenen Tagen ebenfalls eine Infektion nachgewiesen worden.

In der Halle am Ausstellungsgelände sind zwei Teststationen aufgebaut, so dass die Autos in Zweierreihen einfahren können. „Motor aus“, rufen die DRK-Leute: „Sonst stehen wir nicht lange hier.“ Am Donnerstag bildet sich vor der Halle schon früh eine lange Schlange – um 9 Uhr sind es bereits 30 Fahrzeuge.

Man darf auch zu Fuß reingehen

Dabei ist auch eine dreiköpfige Familie, die etwas verunsichert ist: „Wir dachten, wir dürfen nur mit dem Auto rein“, sagt die Mutter. Nein, das Auto ist zwar erwünscht, aber man darf auch zu Fuß reingehen. Man muss sich eben einreihen – was bei den steigenden Temperaturen nicht angenehm werden dürfte.

Stadtbürgermeister Johannes Reuschen blickt auf die Autoschlange: „Klar, die Leute sind verunsichert – und verängstigt.“ Immerhin hat der lokale, am Montag bekannt gewordene Ausbruch, der offenbar vom „Doy Doy Pizza & Kebap Haus“ ausging, bei zunächst zwölf Menschen zu einer Infektion geführt. 41 Bürger sind aktuell in Quarantäne.

Auch in der Grundschule ist einiges los

Nach Wochen der Ruhe in der Eifel ist das Virus wieder ganz nah. Die Schlange vor der Halle wird länger. Und auch in der Grundschule ist einiges los. „Viele haben ihre Kinder testen lassen“, sagt Rektor Arnold Gierten. Bereits am Mittwoch seien einige Eltern mit ihren Kindern zur Sichtungsstelle in Bitburg gefahren.

„Viel. Sehr viel.“ So kommentiert Frank Meyer den Betrieb in der Sichtungsstelle am Donnerstagnachmittag. 163 Abstriche werden dort am ersten Tag genommen. Und wie lief es insgesamt? „Wunderbar“, sagt Mayer: „Alles schön diszipliniert.“

Der Stand der nachgewiesenen Infektionen verharrt

Am Freitag um 9 Uhr geht es weiter. Der Stand der nachgewiesenen Corona-Infektionen infolge des lokalen Ausbruchs in Prüm verharrt vorläufig bei den bisher zwölf gemeldeten Fällen, alle aus dem direkten beruflichen und familiären Umfeld des Imbiss-Restaurants.

Auf Anfrage teilt die Kreisverwaltung am späten Freitagmorgen mit, dass seit Bekanntwerden der Neuinfektionen inzwischen 337 Menschen aus Prüm und Umgebung im Zusammenhang mit dem lokalen Ausbruch getestet worden seien. Am Nachmittag meldet die Kreisverwaltung: 194 Ergebnisse negativ, eines positiv. Die weiteren Resultate stehen noch aus. Darunter seien alle 60 Personen, die sich bereits am Mittwoch in Bitburg haben untersuchen lassen.

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In der Sichtungsstelle in Prüm werden Freitag weniger Besucher als noch am Donnerstag verzeichnet. Am Morgen sei der Andrang noch größer gewesen, nachmittags kamen nur noch vereinzelt Bürger, die sich testen ließen. Ergebnisse dieser Untersuchungen werden frühestens am Samstag vorliegen.

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