Corona im Kreis EuskirchenBürgertestzentren reduzieren Personal – Nachfrage gesunken

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Die Zahl der Bürgertests ist stark rückläufig.

Die Zahl der Bürgertests ist stark rückläufig.

Kreis Euskirchen – Die Zahlen sind deutlich: Noch vor zwei Monaten gab es bis zu 8000 Bürgertests pro Tag im Kreisgebiet. Doch seit dem Wegfall der Corona-Maßnahmen lassen sich immer weniger Bürger testen. Zuletzt waren es laut Auskunft der Kreispressestelle nur noch 3200 pro Tag. Die Notwendigkeit ist nicht mehr gegeben.

Die Zahl der Teststellen ist dennoch weiter hoch. 31 gibt es noch, hinzu kommen noch fünf Apotheken sowie die niedergelassenen Ärzte, die alle Tests durchführen dürfen. Die Bürgertestzentren behalten auch ihre Daseinsberechtigung: Nur ein positiver Bürgertest berechtigt aktuell zum kostenlosen PCR-Test.

Nur eines hat bereits geschlossen

Laut Kreis hat bisher nur das Drive-In in der Therme Euskirchen geschlossen.* Ende März sei die Entscheidung beim Betreiber, der Steffens & Nemati GbR, gefallen, weil das Ende der kostenlosen Testungen für den 31. März angekündigt gewesen sei. Erst am Vormittag dieses Tages sei man informiert worden, dass die kostenlosen Testungen bis 30. Juni verlängert werden. Ab dem 3. April sei man deshalb wieder am Start gewesen. Mangels Nachfrage habe man sich am 6. April entschieden, die Bürgertestungen einzustellen. "Unser Zielgruppe bestand ausschließlich aus nationalen und internationalen Thermenbesuchern", heißt es vonseiten des Betreibers. Letztere mussten ohnehin für die Tests 15 Euro bezahlen. Da keine Tests mehr für den Besuch der Therme gefordert waren, war der Bedarf nicht mehr vorhanden. Mit Blick auf den Herbst äußert sich der Betreiber, dass er Innerhalb von 24 Stunden wieder öffnen könne.

Ansonsten sind dem Kreis bislang keine Schließungspläne weiterer Bürgerteststellen bekannt – wohl aber, dass es Änderungen gibt. Die Öffnungszeiten sollen zwar bestehen bleiben. Kreissprecher Sven Gnädig weiß aber, dass einige Testzentren ihren personellen Aufwand zurückfahren wollen. „Dadurch sind dann aber auch weniger Tests möglich“, so Gnädig.

15 Euro pro Test

Klar sein dürfte aber auch: Die Bürgertests waren besonders in den Hochzeiten ein lukratives Geschäft. 15 Euro pro Covid-19-Antigen-Testung erhielten die Testzentren pauschal. Selbst bei Abzug aller Kosten – also Anschaffung der Tests, Personal und Miete – blieb da einiges übrig. Allein aus diesem Grund dürften einige Betreiber nun da ansetzen, wo sie sparen können: beim Personal.

Denn die Testzentren spüren den Rückgang der Testbereitschaft der Menschen deutlich, wie Anfragen bei den drei laut Kreis am stärksten frequentierten Stellen zeigen. Im Tribea-Testzentrum in Blankenheim gab es vor wenigen Wochen noch 800 bis 1200 Bürgertests pro Tag, aktuell sind es noch 400 bis 500, wie Mitarbeiter Marius Michels mitteilt. Die Zahlen beinhalten übrigens auch die beiden Tribea-Teststellen in der Eifelhöhen-Klinik in Marmagen und im Dahlemer Vereinshaus, nicht aber die bei Möbel Brucker in Kall.

Auch weniger PCR-Tests

„Wir wollen solange geöffnet haben, wie es nötig ist“, sagt Michels. Da die kostenlosen Bürgertestungen bis zum 30. Juni verlängert wurden, will man bis dahin auf jeden Fall weitermachen, und dann weiterschauen. Maßnahmen hat Tribea aber getroffen: Die Personalstärke wurde reduziert, besonders am Nachmittag. „Vormittags kommen viele, nachmittags ist das eher entspannt“, so Michels.

Tribea bietet in Blankenheim und Marmagen auch PCR-Tests an. Auch deren Zahl ist stark gesunken. 50 bis 100 Abstriche gebe es pro Tag. In Hochzeiten waren das 300 bis 400.

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PCR-Tests bietet auch Coronapoint in Mechernich an, ebenso die Bürgertests. „Wir bleiben wie geplant geöffnet, passen uns personaltechnisch aber an“, teilt Geschäftsführer Martin von der Hocht auf Anfrage der Redaktion mit. Es ergebe wenig Sinn, bei halb so vielen Tests wie im Januar immer noch so viele Leute in einer Schicht arbeiten zu lassen. Für ihn ist klar: Die sinkende Testanzahl spiegelt sich in der stark sinkenden Inzidenz wider.

In der Eifeltherme Zikkurat wird man in Kürze die Öffnungszeiten anpassen. Tests gibt es dann nur noch von 8 bis 16 Uhr. An der Personalschraube konnte nicht gedreht werden, weil Thermenmitarbeiter die Testungen vornehmen. Bis zu 200 Abstriche werden aktuell entnommen. Erst im Januar ging das Testzentrum an den Start. Knapp 13 Prozent der Tests haben ein positives Ergebnis.

*Anmerkung der Redaktion: In einer älteren Fassung hieß es, dass Drive-In Therme Euskirchen habe noch bis 30. Mai geöffnet. Dies war eine Fehlinformation seitens der Therme. Wir haben dies korrigiert.

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