CoronaKatholische Messen in Euskirchen und Bad Münstereifel abgesagt

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In Euskirchen und Bad Münstereifel finden bis in den Januar hinein keine Gottesdienste statt. 

Kreis Euskirchen – Die Stadtpfarrei St. Martin Euskirchen, der Seelsorgebereich Euskirchen-Erftmühlenbach und der Pfarrverband Bad Münstereifel werden sämtliche Gottesdienste bis zum 10. Januar absagen. Weilerswist will an der bisherigen Planung festhalten, Zülpich wird am Nachmittag entscheiden, wie es weitergeht.

Die leitenden Pfarrer haben nach Angaben von Ehrenamtskoordinatorin Annette Kleinertz am Dienstagmorgen die Entscheidung für Euskirchen und Bad Münstereifel getroffen. Die vier geplanten Online-Gottesdienste werden laut Kleinertz wie geplant stattfinden.

„Wir sollen 30 Prozent weniger Besucher reinlassen. Wie sollen wir das umsetzen? Wer darf kommen, wer nicht. Diese Entscheidung wollten wir nicht treffen“, so Kleinertz. Auch in Bad Münstereifel werden keine Gottesdienste stattfinden. Wie Kreisdechant Guido Zimmermann auf Anfrage sagte, werde in einer Videokonferenz um 15 Uhr entschieden, wie mit den Gottesdiensten in Zülpich umgegangen werde.

„Meine persönliche Meinung ist, dass wir zumindest die großen Gottesdienste absagen werden“, so Zimmermann. Wie der Pfarrverband Weilerswist gerade auf Nachfrage bestätigte, werde in Weilerswist alles so wie geplant umgesetzt. Lediglich die Christmette um 22 Uhr in Vernich an Heiligabend werde ausfallen.

Aachener Bischof wünscht sich Gottesdienste

Bischof und Generalvikar aus dem Bistum Aachen haben, laut Pfarrer Philipp Cuck, Leiter der Gemeinschaft der Gemeinde Schleiden-Hellenthal, am Montagabend die dringende Bitte geäußert, alle Weihnachtsgottesdienste unter den geltenden Regeln stattfinden zu lassen. Bischof Helmut Dieser wünsche sich das, so Cuck. Er selbst werde dieser Bitte nachkommen. „Ich mache es, ich mache es auch gerne“, sagt er am Dienstagvormittag auf Nachfrage.

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Allerdings werde er keinen seiner Kollegen oder jemanden von den Ordnungsdiensten dazu zwingen, es ihm gleich zu tun. Sollten beispielweise alle Ordnungsdienstler, die am Eingang die Anmeldungen überprüfen, entscheiden, sie möchten lieber zu Hause bleiben, dann bleibe die Kirche zu. Eine gewisse Unsicherheit bleibe also nach wie vor, doch das sei in diesen Tagen kaum zu vermeiden, so Cuck.

Bisher seien nur einige Familiengottesdienste und der Freiluft-Gottesdienst auf dem Reifferscheider Burgturm abgesagt worden. Die angemeldeten Besucher seien von der Absage telefonisch informiert worden. Derzeit sei man damit beschäftigt, nun die verbleibenden Gottesdienste nach den neuen Vorschriften umzuplanen.

„Das ist natürlich ein Unding, das jetzt noch zu regeln“, sagt Cuck. Aber es müsse sein. Auch wenn der Inzidenz-Wert von 200 im Kreis Euskirchen noch nicht erreicht sei, werde man die bisherige pandemiebedingte maximale Besucheranzahl um weitere 30 Prozent reduzieren, wie in der neuen Verordnung des Kreises vorgesehen.

Das bedeute, dass bei bislang ausgebuchten Weihnachtsmessen nun Menschen wieder abgesagt werden müsse, so Cuck. Dabei gehe man nach dem Eingang der Anmeldung vor: Wer sich zuletzt angemeldet hat, bekommt als erstes nun eine Absage. Keine leichte Aufgabe. „Es ist auch für mich als Priester eine ausgesprochen bittere Zeit“, sagt Cuck und seufzt. Bei der beliebten und ausgebuchten Christmette in Schleiden seien Absagen allerdings nicht nötig gewesen, da viele Gläubige sich von sich aus nun wieder abgemeldet hätten. Das Telefon im Pfarrbüro stehe seit dem Montag nicht mehr still.

Auch evangelische Kirche Bad Münstereifel bleibt geschlossen

Auch die evangelische Kirche in Bad Münstereifel hat alle Präsenzgottesdienste bis zum 10. Januar abgesagt – inklusive des ökumenischen Gottesdienstes an Heiligabend am St.-Angela-Gymnasium. Weihnachtsgottesdiente werden gestreamt.

Pater Wieslaw Kaczor, Leiter der GdG Steinfeld, will erst am Mittwoch entscheiden, ob er die Weihnachtsgottesdienste absagt. Bislang finde alles wie geplant statt, sagte er am Dienstagmittag. Die Kirchenvorstände seien für eine Absage, aber er hoffe noch auf eine konkrete Ansage vom Bischof.

Für die Weihnachtsgottesdienste in Kall-Steinfeld hätten sich Menschen aus der ganzen Region angemeldet, er habe Sorge, dass sie deshalb zum Hotspot werden könnten, so Kaczor. Dennoch wolle er die Entwicklungen am Dienstag zunächst abwarten.

Kall: Bis auf Ausnahmen alles wie geplant

„Ich kann nur sagen, dass große Verwirrung herrscht“, sagte Diakon Bernhard Steyer aus Kall-Keldenich. Im Kaller Bereich sei bislang vorgesehen, alle Gottesdienste wie geplant stattfinden zu lassen.  Zwei Wortgottesdienste seien allerdings abgesagt worden, ein Jugend Gottesdienst und einer für Kommunionkinder. Dort habe es einfach zu viele Anmeldungen gegeben und bevor man jemanden zurückschicken müsse, habe man sich für die Absage entschieden.

Blankenheim feiert Messen

„Wir haben entscheiden, dass wir feiern“, sagte Pfarre Andreas Züll, Leiter der GdG Blankenheim-Dahlem, am Dienstagmittag auf Nachfrage. Lediglich die Christmette um 23 Uhr in Blankenheimerdorf habe man abgesagt. Er wolle die Besucher nicht wegen der Ausgangssperre in Bredouille bringen, auch wenn Gottesdienste davon offiziell ausgenommen seien.

Abgesagt sei zudem noch eine Krippenfeier in Hüngersdorf. Natürlich werde jeder andere Gottesdienst nach den Regeln der neuen Verordnung stattfinden. Was die Reduzierung der Teilnehmerzahl um 30 Prozent angehe, wolle man noch abwarten, so Züll. Denn seit Montag sagten die Gläubigen der Reihe nach von selbst ab. Sollte dennoch eine Reduzierung nötig werden, werde er das Vorgehen mit seinem Krisenstab treffen.

Mechernich: Viele Gottesdienste und Messen fallen aus

Für die gesamte Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Mechernich könne er nicht sprechen, sagte Pfarrer Erik Pühringer und GdG-Leiter am Dienstagmittag. Er habe sich noch nicht mit seinen Kollegen besprochen. Allerdings habe er für die neun gemeinden, die er betreue, entschieden, dem Rat und Wunsch von Landrat Markus Ramers zu folgen und alle Präsenzgottesdienste abzusagen.

Das betreffe die Gottesdienste im Kernort Mechernich, in Strempt, Kalenberg, Kallmuth, Eiserfey, Vussem-Breitenbenden, Weyer, Harzheim, Holzheim und Nöthen. Allerdings gebe es ein Online-Angebot. Am Heiligabend werde ab circa 16 Uhr ein Kindergottesdienst mit Krippenspiel auf der Homepage der GdG zu finden sein. Gegen 22 Uhr folge dann eine Aufzeichnung der Christmette und am ersten Weihnachtsfeiertag ein weiterer Gottesdienst.

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