Ein Dorf auf Zeit1500 Pfadfinder schlagen ihr Lager in Engelgau auf

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Große Pfadfinderlager sind in der Eifel nicht neu. 1625 Pfadfinder kamen im Sommer 2012 zum zwölf Tage dauernden Bundeslager der Christlichen Pfadfinderschaft auf einem ein Hektar großen Gelände am Hellenthaler Wildgehege zusammen.

Große Pfadfinderlager sind in der Eifel nicht neu. 1625 Pfadfinder kamen im Sommer 2012 zum zwölf Tage dauernden Bundeslager der Christlichen Pfadfinderschaft auf einem ein Hektar großen Gelände am Hellenthaler Wildgehege zusammen.

Nettersheim-Engelgau – Nahezu vervierfachen wird sich über das Pfingstwochenende die Einwohnerzahl von Engelgau. Für ihr Bundeslager, das von Freitag bis Montag dauert, erwarten die Pfadfinder des Deutschen Pfadfinderbunds rund 1500 Gäste aus ganz Deutschland. Ein Zeltdorf wird dann auf dem Alten Sportplatz und der angrenzenden Weide nahe der Autobahn entstehen. 75 Großzelte werden dafür aufgebaut. Insgesamt sollen am Ende 250 Jurten und Kotten, wie die Zelte genannt werden, auf der Wiese stehen.

Alle zwei Jahre veranstaltet der Deutsche Pfadfinderbund sein Bundeslager. Bereits zum dritten Mal ist die Organisation zu Gast in der Gemeinde Nettersheim. „Als ich hörte, dass das Lager in Nettersheim stattfindet, wusste ich: Es wird alles gut“, sagt Kersten Müller, in Pfadfinderkreisen besser bekannt unter seinem Spitznamen „Cashew“. Die Erfahrungen aus den Jahren 1991 und 2001 seien gut gewesen. „Man muss einfach nicht über die Grundlagen reden“, sagt er. In viele Verwaltungen, so seine Erfahrung, habe man Angst, solch ein Lager organisieren zu müssen. Nicht so in Nettersheim: Bürgermeister Wilfried Pracht habe etwa eine Wiese besorgt. „Noch stehen die Kühe darauf“, so Müller.

Programm

Am besten, so die Organisatoren, sei es, das Lager am Samstagnachmittag zu besuchen, wenn alle da seien. Denn langweilig dürfte es den Pfadfindern nicht werden.

Rund 2500 Mitglieder hat der Deutsche Pfadfinderbund bundesweit, die in Horten und Stämme organisiert sind. Wie alle Pfadfinderorganisationen verfügen auch diese über eine einheitliche Kleidung, die sich nur durch die Embleme auf den Hemdsärmeln und die Halstücher unterscheidet.

Ein Lagerspiel ist vorbereitet worden, das sich durch das ganze Wochenende zieht. Aufbauend auf einem Märchen aus Nettersheim, bringt jede Gruppe aus ihrer Heimat eine Geschichte mit und stellt sie im Rahmen eines Jahrmarkts am Samstagnachmittag vor.

Am Sonntag wird in der Umgebung von Engelgau ein Postenlauf durchgeführt, bei dem verschiedene Puzzleteile erspielt werden können, die am Abend zu einer großen Lilie, dem Bundeszeichen des Pfadfinderbundes, zusammengesetzt werden sollen. Für den Montag ist die Abreise vorgesehen. (sev)

Gemeinde hilft bei den Vorbereitungen

Die Unterstützung der Gemeinde sei groß gewesen. „Es ist ein Unterschied, ob eine Verwaltung irgendwo anruft oder wir“, ergänzt er. Mit dem Gemeindeförster haben 25 Pfadfinder bereits an einem Wochenende zur Vorbereitung Stangen geschlagen. Ein Anwohner habe Strom angeboten. „Den brauchen wir aber nur für das Abwasser“, so „Cashew“ Müller. Die Gruppen haben Kerzen und Fackeln, gekocht wird mit Gas.

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Organisiert wird das Lager von den rheinischen Gruppen des Deutschen Pfadfinderbunds aus Aachen, Bergheim, Düsseldorf, Hürth und Ratingen. Nicht immer sind die Erinnerungen an das Eifelwetter die besten. „1991 ist ein Zelt unter der Schneelast zusammengebrochen, 2001 hat es über Pfingsten nur geregnet“, berichtet Müller lachend.

Die Aldi-Filiale wurde schon vorgewarnt

Wenn so viele Menschen zusammenkommen, ist die Logistik immer ein Thema. Als Parkplatz für die rund 20 Reisebusse, rund 60 VW-Busse und 250 Autos, mit denen die Gäste in die Eifel kommen, ist das Gewerbegebiet in Zingsheim vorgesehen. Das Brot wird aus Nettersheim geliefert. Zudem wird der Müll getrennt und auf einem zentralen Platz gesammelt. Bereits vorgewarnt habe man die Aldi-Filiale in Zingsheim. „Bestimmte Produkte sind immer ausverkauft, wenn wir da sind, zum Beispiel Nudeln mit Tomatensoße“, berichtet Lagervogt Markus Conrad lachend.

Eine Einladung, das Pfadfinderlager unter die Lupe zu nehmen, werde nicht nur an die Nachbarn in Engelgau ausgesprochen, sondern für alle. „Wir freuen uns über Gäste, die am besten am Samstagnachmittag vorbeikommen“, so Müller.

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