Fußball-KreispokalSV Bessenich besiegt im Halbfinale den SSV Lommersum

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War nach der Niederlage bedient: Lommersums Interimscoach Frank Marwitz, seit kurzem eigentlich Sportlicher Leiter.

War nach der Niederlage bedient: Lommersums Interimscoach Frank Marwitz, seit kurzem eigentlich Sportlicher Leiter.

Zülpich-Bessenich – Ein personell angeschlagener SV Bessenich ist immer noch zu stark für eine recht gut spielende Kreisliga-A-Mannschaft. Das ist die Hauptlehre aus dem Halbfinale um den Kreispokal zwischen dem SV und dem SSV Lommersum. Die andere aus dem zweiten Halbfinale: Der TuS Zülpich kann auch auf dem Aschenplatz in Effelsberg gewinnen. Dort traf der Bezirksligist auf den TSV Schönau.

Das Sportliche

Der Sieg des SV Bessenich war völlig verdient. Er hätte sogar noch höher ausfallen können. Die Treffer erzielten Ahmet Smajli (2) und Valon Maloku. Da sich auch der TuS Zülpich beim TSV Schönau mit 2:0 durchsetzte – die Treffer erzielten Jakob Fischer und Dustin Oellers – kommt es am Samstag in Frauenberg zum Traumfinale, das ein reines Zülpicher Derby ist.

Das Musikalische

Marcel Volk ist irgendwie alles. Kult-Zeugwart, Teilnehmer bei „The Biggest Loser“, Fußballer aus Leidenschaft, Zuschauer beim Pokalhalbfinale in Bessenich und nun auch noch Rapper. „Mokka“, wie ihn nicht nur Freunde nennen, hat mit dem Roitzheimer Niklas Liebertz alias „Dok Home“ nun einen Rap-Song aufgenommen. Das Lied, das ab sofort bei allen Streaming-Diensten zu hören ist, heißt „Magic Mokka“. Das Duo kennt sich aus gemeinsamen Zeiten auf dem Fußballplatz. Liebertz war mit seiner Band „Stylehang“ vor Jahren bereits erfolgreich. Nun also das Projekt „Magic Mokka“. „Marcel ist ein Showtalent. Er gehört einfach auf die Bühne“, sagt Liebertz.

Entscheidungsspiel als Vorprogramm

Entscheidungsspiel in der Kreisliga B

Am Samstag findet auf dem Frauenberger Sportplatz nicht nur das Kreispokalfinale statt. Im „Vorprogramm“ ab 14 Uhr kommt es zum Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga A zwischen den beiden zweitplatzierten der B-Ligen, den Sportfreunden DHO und der SG Dahlem-Schmidtheim. Unklar ist die sportliche Relevanz des Spiels. Nach aktuellem Stand wäre dieses Entscheidungsspiel nicht notwendig, weil aus dem Fußballkreis Euskirchen nur der Euskirchener TSC und der SV Frauenberg aus der Bezirksliga absteigen würden. In dem Fall würden sowohl DHO als auch Dahlem aufsteigen. Erst ab drei Bezirksliga-Absteigern aus dem Kreis würde es nur einen Aufsteiger aus der Kreisliga B geben. (ets)

Abstieg aus der Kreisliga A

Mittlerweile so gut wie sicher ist das Schicksal des FC Dollendorf-Ripsdorf. Bei zwei Bezirksliga-Absteigern steigt DoRi als fünfte Mannschaft aus der Kreisliga A ab. (ets)

Das Menschliche

Dominik Schöpfer war enttäuscht. Punkt. Daran konnte auch der Einzug ins Pokalfinale nichts ändern. Der Torhüter aus Lommersum verfolgte das Duell gegen seinen Ex-Verein 90 Minuten von der Bank aus. Zum zweiten Mal in dieser Saison, denn Schöpfer verpasste auch das Ligaspiel – damals wegen einer Verletzung. Jetzt sollte es eigentlich soweit sein, war es dann aber doch nicht. Der Grund: Luis Urbig. Der Torhüter hat sein Studium in den USA abgebrochen und ist zurück beim Bezirksliga-Aufsteiger. Sollte der talentierte Schlussmann in der Region bleiben, dürfte er als Stammtorhüter beim Aufsteiger gesetzt sein. Der 19-Jährige spielte bereits für Bessenich, als die Saison coronabedingt abgebrochen worden war. „Ich freue mich mega auf das Spiel“, sagte Schöpfer vor der Partie: „Die alten Kameraden zu treffen, ist immer etwas Besonderes.“ Auch für Willi und Tim Kückelhaus war es eine besondere Partie. Die Brüder spielten ebenfalls lange in Lommersum. Der Einzige, für den es wirklich ein spezielles Duell war, war letztlich Willi. Der Mittelfeldakteur mit der 70 auf dem Rücken stand 90 Minuten auf dem Feld.

Das „Sportlicher Leiterische“

Bei Frank Marwitz fließt schon SSV-Blut durch die Adern. Der ehemalige Stürmer des SV Sötenich ist seit wenigen Tagen Sportlicher Leiter bei den Lommersumern. Im Halbfinale stand er zudem als Interims-Cheftrainer an der Seitenlinie, weil Marc Altendorf und Torsten Kolbeck aus privaten Gründen nicht zur Verfügung standen. Mehrere Tage lang hatte sich Marwitz Gedanken über Taktik und Personal gemacht. In dieser Zeit ruhte auch das Amt des Sportlichen Leiters. Marwitz war im oft zitierten Tunnel. Einen Teil seiner Hausaufgaben hat Marwitz als Macher im Hintergrund bereits erfüllt. Er lotste Maurice Hergarten und Stürmer Dominik Brausch vom SC Wißkirchen zum SSV. Zudem rückt Alexander Kill wieder in die erste Mannschaft, und von SF Wüschheim-Büllesheim kommt Jihad Almahmoud. „Lommersum ist ein geiler Verein. Ich werde weiter versuchen, Spieler davon zu überzeugen. Der Verein hat alles, was man sich als Fußballer wünscht“, so Marwitz: „Der Sieg von Bessenich ist leider zu hoch ausgefallen, weil wir uns zwei Dinger selbst reinmachen.“

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Das Vorausschauende

Es dürfte am Samstag, 16.30 Uhr, in Frauenberg ein Duell zweier Bezirksligisten werden, obwohl eine Mannschaft noch A-Ligist ist. Der TuS Zülpich geht als Favorit in die Partie, weil er den besseren Kader hat. Das dürfte Bessenichs Trainer Artur Mezler aber nicht davon abhalten, für eine Überraschung sorgen zu wollen – auch ohne den langzeitverletzten Moritz Hartmann. Für die Zülpicher David Sasse, Jakob Fischer, Marcel Blum und Dustin Oellers wird es eine besondere Partie. Das Quartett lief bereits für den SV Bessenich auf.

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