Kreistag in KommernMager-Doppelspitze leitet Fußballkreis Euskirchen

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Nicht verwandt oder verschwägert: Fußballkreisvorsitzende Doris Mager und ihr neuer Stellvertreter Stephan Mager.

Nicht verwandt oder verschwägert: Fußballkreisvorsitzende Doris Mager und ihr neuer Stellvertreter Stephan Mager.

Mechernich-Kommern – Die erste Amtszeit von Doris Mager als Vorsitzende des Fußballkreises Euskirchen hätte herausfordernder nicht sein können. War 2019 als Phase der Einarbeitung in die neue Aufgabe schon stressig, stellten zwölf Monate später die Corona-Pandemie und Mitte 2021 die Flutkatastrophe in der Region die (Fußball-)Welt auf den Kopf. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, mussten Mager und ihre Vorstandskollegen im Januar 2021 den Tod des stellvertretenden Vorsitzenden Hans Geisler verkraften.

Landrat Markus Ramers sprach in seinem Grußwort an die Vereinsvertreter in der Kommerner Bürgerhalle treffenderweise davon, dass es für viele Menschen „Jahre zum Vergessen“ gewesen seien. Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings hob den großen Zusammenhalt von ansonsten rivalisierenden Dörfern und Vereinen, für die man „normalerweise nur eine liebevolle Blutgrätsche übrig“ habe, in den Wochen nach der Flut hervor. 20 Sportanlagen im Kreisgebiet wurden damals teilweise oder komplett zerstört. Viele Klubs wie der SV Nierfeld, der TSV Schönau oder der SC Roitzheim verloren ihre sportliche Heimat.

Kritik an Kommunen

Nicht überall sei die Unterstützung der Vereine durch die Kommunen spürbar gewesen, bemängelte Ewald Prinz vom FVM. „Während der Fußball-Verband seine Hilfszusagen eingehalten hat, war das vonseiten der Politik nicht immer der Fall“, bilanzierte er. Mager kritisierte die unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Kommunen zu Beginn der Pandemie, die für zahlreiche Irritationen gesorgt hätten: „Das von mir angeregte Treffen der Bürgermeister ist leider nicht zustande gekommen. Da fehlte es offenbar an der nötigen Bereitschaft.“

Auch die Vorsitzende selbst musste sich zuweilen harsche Töne gefallen lassen: Als der Ehrenvorsitzende Hubert Jung eine Mail verlas, in der ein anonym gebliebener „Fußballfan“ Mager jegliche Kompetenz absprach und sie zum sofortigen Rücktritt aufforderte, weil der Fußballkreis Anfang April wegen starker Schneefälle die Absetzung des Spieltags beschlossen hatte, blieben viele Münder im Saal offen. Als Jung den Zettel anschließend demonstrativ zerknüllte, gab es eine Menge Beifall. „Was ihr im Vorstand in den letzten drei Jahren geleistet habt, ist aller Ehren wert“, lautete sein Fazit, dem sich die Anwesenden bei den Neuwahlen anschlossen.

Ohne Gegenstimmen

Ohne Gegenstimme wurde Mager ebenso in ihrem Amt bestätigt wie der Vorsitzende des Spielausschusses, Peter Dierichsweiler, Geschäftsführer Thomas Schenk, Schatzmeister Egon Ronig, der Freizeit- und Breitensportbeauftragte Rudi Sass sowie der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses, Wilfried Ronig. Verantwortlich für die Belange des Frauenfußballs bleibt Isabelle Strunk, die ihre Aufgabe 2020 übernommen hatte; der Chef des Kreissportgerichts heißt weiterhin Manuel Plützer. Veränderungen gab es bei den Schiedsrichtern, die künftig von Uwe Stark angeführt werden. Sein Vorgänger Stephan Mager – nicht verwandt oder verschwägert mit der Vorsitzenden – wurde einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Um dem Nachwuchs in den Ausschüssen mehr Gewicht zu verleihen, erhielten Marie-Christin Salentin und Christian Habrich als Vertreter der jungen Generation ergänzend einen Platz in der Führungsriege.

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Bei einem Kreistag nicht fehlen durften Auszeichnungen verdienter Vertreter der insgesamt 93 Vereine, von denen 80 aktiv am Spielbetrieb teilnehmen. Mit der Goldenen Verdienstnadel wurden Isabelle Strunk und André Knips geehrt, die Goldene Ehrennadel bekamen Ralf Gesenberg (Bessenich), Josef Vey (Vernich) und Peter Bauer (Ländchen-Sieberath).

Nach gut zwei Stunden schloss Doris Mager die Versammlung mit ihrem persönlichen Wunsch für die kommenden drei Jahre: „Ich hoffe, dass der Fußball wieder in den Vordergrund rückt und wir nicht mehr von irgendwelchen Katastrophen ausgebremst werden.“

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