Bürgermeisterwahl 2020Fünfkampf um den Chefsessel im Rathaus – Die Kandidaten

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Euskirchen wählt am 13. September einen neuen Bürgermeister

Euskirchen – Egal, wer ihn herausforderte: Gegen Amtsinhaber Dr. Uwe Friedl, seit 1999 Euskirchener Bürgermeister, waren alle anderen Kandidatinnen und Kandidaten bei den folgenden Wahlen Außenseiter. Der CDU-Mann wurde seiner Favoritenrolle jedes Mal gerecht. Jetzt tritt Friedl (65) nicht mehr an. Die Konkurrenz der Union wittert Morgenluft. Ob es ihr tatsächlich gelingt, den Chefsessel im Rathaus zu erobern, wird sich vielleicht am 13. September zeigen, spätestens aber – im Falle einer Stichwahl –14 Tage später.

Christiane Loeb

Die CDU schickt Christiane Loeb (54) ins Rennen. Die Mutter zweier Kinder, ausgebildete Kauffrau, ist seit gut 15 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv und seit zehn Jahren erste Vize-Bürgermeisterin. „Euskirchen ist mehr für mich als mein Geburts- und Wohnort. Hier bin ich geerdet“, sagt sie. Ihre Leitwort: „Bürgernähe.“

Als Bürgermeisterin will sie die Digitalisierung in Schule und Verwaltung vorantreiben, das breite Schulangebot sichern, den ÖPNV und das Radwegenetz ausbauen.

Auch die Sicherheit der Bevölkerung und eine moderne Stadtentwicklung sind ihr wichtig.  Weitere Ziele: stabile Finanzen, die Förderung erneuerbarer Energien, lebendige Dörfer, attraktive Kultur-, Freizeit und Sportangebote.

Sacha Reichelt

Die SPD unterstützt den parteilosen Sacha Reichelt (40), verheiratet und Vater eines Sohnes.

Der in Euskirchen aufgewachsene Jurist leitet im hiesigen Rathaus den Fachbereich Recht und Ordnung. Ihm sei wichtig, „dass die Menschen ohne Angst durch Euskirchen gehen können“.

Klimaschutz betrachte er als ressortübergreifende Aufgabe für alle Mitarbeiter der Verwaltung, sagt der unabhängige Bewerber, der sich ebenfalls Fortschritte bei der Digitalisierung von Schulen und Verwaltung auf die Fahnen geschrieben hat.

Reichelt will eine offensive Ansiedlungspolitik betreiben („der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft“) und Bürgernähe und Bürgerbeteiligung in den Mittelpunkt rücken. Auch er wirbt für den Ausbau des ÖPNV. Ein Alleinstellungsmerkmal ist seine Forderung, Ortsvorsteher wählen zu lassen, als direkten Draht zur Verwaltung.

Stephanie Burkhardt

Für Bündnis 90/Die Grünen tritt Stephanie Burkhardt an, Diplom-Geografin, Beigeordnete der Stadt Brühl und dort auch hauptamtliche Vertreterin des Bürgermeisters. Von 2008 bis 2015 leitete sie in Euskirchen die Stabsstelle für Demografie, Senioren und Gleichstellung.

Die 52-Jährige, die in Brühl als Dezernentin 360 Mitarbeitende hat, setzt auf ihre Führungs- und ihre breit gefächerte Verwaltungserfahrung. Als Schwerpunkte für ihre angestrebte Arbeit in Euskirchen nennt sie: die Schaffung einer modernen Verwaltung, ÖPNV, Wirtschaftsförderung, Dorfentwicklung, Jugendförderung, Sicherheit. Ihr Credo: „Stadtverwaltung verstehe ich als Dienstleistung an der Bürgerschaft.“

Cuma Kaya

Die Linke hat Cuma Kaya (38) nominiert, Fachkraft für Logistik. Der verheiratete Vater einer Tochter engagiert sich für Völkerverständigung.

Er will „mehr Demokratie für Euskirchen“, Politik für Familien betreiben, die örtliche Landwirtschaft fördern, mehr bezahlbaren Wohnraum, kostenfreie Bildung und eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Helmut Heller

Als Einzelbewerber tritt Helmut Heller (Jahrgang 1965) an, Projektmanager (IT, Marketing, Vertrieb), verheiratet und Vater zweier Kinder.

Er will Sicherheit und Sauberkeit verbessern, Arbeitsplätze und bezahlbaren Wohnraum schaffen, den Leerstand bekämpfen, die Internetversorgung verbessern und ohne parteipolitische Interessen agieren.

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