Caritas-Bilanz13.000 Ratsuchenden in Euskirchen wurde geholfen

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Nach einem Jahr im Amt präsentierten der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Euskirchen, Martin Jost (l.), und sein Stellvertreter Bernhard Becker den Jahresbericht 2018.

Nach einem Jahr im Amt präsentierten der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Euskirchen, Martin Jost (l.), und sein Stellvertreter Bernhard Becker den Jahresbericht 2018.

Euskirchen – Rund eineinhalb Jahre ist es her, seit der bis Anfang 2018 aus einem Hauptamtlichen und einem Gremium ehrenamtlicher Mitarbeiter bestehende Vorstand des Caritasverbandes Euskirchen durch eine Doppelspitze ersetzt wurde. Seit 18 Monaten lenken nun Martin Jost und sein Stellvertreter Bernhard Becker die Geschicke. Jetzt war es für die beiden an der Zeit, bei einer Pressekonferenz über das zurückliegende Geschäftsjahr Bilanz zu ziehen.

Mit 215 hauptamtlichen und mehr als 500 ehrenamtlichen Mitarbeitern konnte der Caritasverband Euskirchen 13 000 hilfesuchenden Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Für uns war es in erster Linie eine Zeit des Kennenlernens“, fasste es Martin Jost zusammen: „Die enge Zusammenarbeit mit der Kirche, aber auch mit der Politik hatte ich mir nie so deutlich vor Augen geführt. Ich war oft sehr positiv überrascht.“

Sucht- und Wohnungslosenhilfe

Von der Kinder- und Jugendarbeit über die Migrations- und Flüchtlingshilfe bis hin zur Sucht- und Wohnungslosenhilfe bietet die Caritas in mehr als 40 differenzierten Diensten Unterstützung an. „Die Vernetzung zwischen Verband, Ehrenamtlern und den Einrichtungen ist dabei in allen Belangen im Kreis Euskirchen wirklich vorbildlich“, lobte Jost.

Auch in der Bevölkerung hätten sich Einrichtungen wie etwa die Notschlafstelle einen guten Ruf erarbeitet. Diese sei jährlich mit 30 000 bis 40 000 Euro unterfinanziert, doch auch im vergangenen Jahr habe das Defizit durch Spenden kompensiert werden können. Insbesondere die Bettenpatenschaften, die vorweihnachtliche Spendenaktion und mehrere Benefizkonzerte hatten daran laut Jost einen entscheidenden Anteil.

„MO.S.ES+“ gut angelaufen

„Das vergangene Jahr hielt mit dem 20-jährigen Bestehen des Wohnhauses in Kirchheim und dem 40-jährigen Bestehen der Schwangerschaftsberatung zwei großartige Jubiläen bereit, die den Erfolg solcher Angebote bestätigen“, meinte Bernhard Becker.

Auch das neu ins Leben gerufene Projekt MO.S.ES+, ein zunächst auf zwei Jahre befristetes, niedrigschwelliges und tagestrukturierendes Beschäftigungsangebot für Wohnungslose, sei trotz anfänglicher Skepsis sehr gut angelaufen. „Das Glück und die Dankbarkeit derer, die durch solche Projekte wieder einen Sinn in ihrem Alltag entdecken entschädigt für die oft schwere Arbeit“, so Becker weiter.

Ausbau der ambulanten Angebote im Fokus

Mit Ausblick auf die kommenden Jahre rückte insbesondere der Ausbau der ambulanten Angebote der Caritas in den Mittelpunkt. „Wir sind in diesem Fachbereich zwar schon jetzt sehr gut aufgestellt, doch die Entwicklung hat gezeigt, dass viele Betroffene lieber so lange wie möglich zu Hause versorgt werden wollen, statt stationär gepflegt zu werden“, so Jost.

Die Suche nach weiteren Arbeitskräften in diesem Bereich förderte ein zweites Thema zutage, dass die Mitarbeiter künftig noch mehr beschäftigen dürfte, wie Caritas-Sprecher Carsten Düppengießer befürchtete: „Das Jahr 2018 stand unter dem Motto ,Jeder Mensch braucht ein Zuhause’.“ Wohnraum werde jedoch immer teurer und betreutes Wohnen sei ohne eigene Wohnung natürlich auch nicht durchführbar.

Mit einem konstant hohen Hilfsangebot und einem guten Ruf in der Bevölkerung konnte der neue Vorstand des Caritasverbandes Euskirchen auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken, ließ dabei jedoch die Herausforderungen für die Zukunft nicht aus den Augen.

www.caritas-euskirchen.de

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