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Für 7,5 Millionen EuroEntwicklungskonzept „Isek“ soll Euskirchen attraktiver machen

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Die Bäume sollen bleiben, der Waschbeton aber weg. Dadurch soll der Herz-Jesu-Vorplatz in Zukunft von der Kirche aus wesentlich besser einsehbar werden.

Die Bäume sollen bleiben, der Waschbeton aber weg. Dadurch soll der Herz-Jesu-Vorplatz in Zukunft von der Kirche aus wesentlich besser einsehbar werden.

  • Neue Sitzgelegenheiten, ein umgestalteter Klosterpark, Änderungen an der Lichtskulptur – Euskirchens Innenstadt könnte bald schon anders aussehen.
  • Möglich werden sollen die Modernisierungen durch das Baukonzept Isek und Investitionen von 7,5 Millionen Euro.
  • Lesen Sie hier, welche Änderungen für die Stadt geplant sind.

Euskirchen – Die Euskirchener Innenstadt könnte schon bald ganz anders aussehen. Das in den vergangenen drei Jahren entwickelte Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept, kurz Isek, und eine Investition von rund 7,5 Millionen Euro sollen das möglich machen.

Das Stadtzentrum soll durch eine Vielzahl von Maßnahmen in den kommenden Jahren entwickelt und damit attraktiver gemacht werden. Dafür sind von den Verantwortlichen vier Handlungsfelder erarbeitet worden, die nun nach und nach umgesetzt werden sollen. So soll Euskirchen unter anderem als Einkaufsstadt und Dienstleistungszentrum gestärkt werden. Dafür sollen eine City-App an den Start gebracht, ein Beleuchtungskonzept entwickelt sowie ein Image- und Marketingkonzept erstellt und der Leerstand aktiv bekämpft werden.

840 000 Euro für Umgestaltung des Klostergartens

Bereits im kommenden Jahr soll die Möblierung der Innenstadt komplett überarbeitet werden. Geplant ist laut Caroline Overbeck, die das Isek für die Stadtverwaltung von Beginn an begleitet hat, für etwa 150 000 Euro Bänke, Mülleimer und Fahrradständer zu ertüchtigen oder ganz auszutauschen. „Dadurch soll die Verweildauer im öffentlichen Raum gesteigert werden“, so Overbeck.

Der neue Rathausvorplatz

Noch ist es Zukunftsmusik, doch steht erstmal das neue Rathaus in der City-Süd, ist auch der neue Rathausvorplatz nicht mehr weit.

Der Bereich ist eigens in das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept einbezogen worden. Ab 2024 sollen laut Verwaltung 2,1 Millionen Euro in das Areal fließen. Dafür soll der Platz mit einem hochwertigen Betonsteinpflaster und repräsentativer Beleuchtung versehen werden, wie es in den Planungsunterlagen heißt. Zudem sollen Infotafeln für Besucher, Bahnreisende und Parkhausnutzer aufgestellt werden.

Wegen des Gefälles am Platz sollen die geplanten Freitreppen und Treppenanlagen an den äußeren Bereichen des Platzes sowie eine barrierefreie Rampe ins Gesamtkonzept integriert werden. Im selben Jahr soll auch die Grünfläche Disternicher Torwall deutlich aufgewertet werden. Geplant sind im Bereich zwischen Jugendvilla und Parkhaus Entenpfuhl unter anderem Spiel- und Bewegungsbereiche, der Beginn des Stadtmauerrundwegs und eine Illumination der historischen Stadtbefestigung. Kosten soll das Ganze knapp 300 000 Euro. (tom)

Dass das der erste Schritt des Isek sein soll, kam bei den Mitgliedern der Planungsausschusses gut an. Armin Flucht (CDU) sagte: „So sieht der Bürger, dass hier etwas passiert. Das ist wichtig, weil er sich in den vergangenen Jahren auch beim Isek eingebracht hat.“ Eine Aussage, die Annegret Milbert (FDP) nur unterstützen konnte.

2021 sollen dann der Klostergarten angepackt, das Beleuchtungskonzept umgesetzt und ein Quartiersbüro in der Innenstadt eingerichtet werden. Alleine 840 000 Euro sollen in die Umgestaltung des Klostergartens fließen. Entstehen soll unter anderem ein Spielbereich. So soll die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Erreicht werden soll das außerdem durch ein Wasserspiel und die Absenkung der Fläche im Bereich des Atriums am City-Forum. „Die Menschen sollen förmlich in den Klostergarten hineingezogen werden und ihn nicht mehr meiden“, sagte Overbeck.

Stufensitzanlage an der Lichtskulptur

Anschließend (2022) soll auch der Klosterplatz überarbeitet werden. Vorgesehen sind dafür rund 540 000 Euro. Der Platz wird vor allem grüner werden, so der Plan. Die Zahl der Stellplätze würde reduziert. Im selben Jahr soll ein Beschilderungs- und Fußgängerleitsystem installiert werden.

„Die Leute wissen nicht, wo das Stadtmuseum ist. Man findet sich nicht zurecht, wenn man nicht aus Euskirchen kommt“, stellte Overbeck in der Sitzung fest. Für 25 000 Euro soll die Orientierung verbessert werden. Das gefühlte Herzstück des Isek ist die Neugestaltung des Herz-Jesu-Vorplatzes. Mehr als 700 000 Euro will sich die Stadt die Beseitigung der drei Rondelle, den Umbau des Grünbeetes oberhalb des Wasserfalls und weitere Maßnahmen kosten lassen. So soll die Lichtskulptur an der Neustraße ertüchtigt und leicht versetzt werden. Gleichzeitig soll in diesem Bereich eine Stufensitzanlage entstehen, die wie eine breite Treppe auch den Zugang ermöglichen soll. Ebenerdig soll der Herz-Jesu-Vorplatz nämlich nach der Umgestaltung nicht sein.

Laut Overbeck wurde in den zahlreichen Bürgerwerkstätten, bei denen die Ideen und Meinungen der Euskirchener Bürger abgefragt worden waren, immer wieder der Wunsch nach mehr Sicherheit und Sauberkeit geäußert. Entsprechend stehe das an oberster Stelle des Isek. „Beides soll grundlegend verbessert werden“, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin.

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