Haus unter DenkmalschutzBesitzerin erhält 40.000 Euro für Sanierung des Fachwerks

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Ein Pilz hat das Holz an der Giebelwand des alten Fachwerkhauses befallen.

Ein Pilz hat das Holz an der Giebelwand des alten Fachwerkhauses befallen.

Euskirchen-Kirchheim – Gabriele Flamme kann wieder lachen. Im März 2018 hat die 47-Jährige das alte Fachwerkhaus an der Kirchheimer Straße in Kirchheim gekauft. „Mir war klar, dass ich hier noch was sanieren muss, aber dieses Ausmaß war mir nicht bekannt“, so die Hausbesitzerin.

Wenige Monate nach ihrem Einzug stellte Flamme fest, dass sich an der seitlichen Hauswand, die die Tordurchfahrt und den Wohnraum im ersten Obergeschoss des Hauses begrenzt, Putz und Gefache lösen. Es stellte sich heraus, dass das Holz an der Giebelwand von einem Pilz befallen ist und die Holzbalken nicht mehr zu retten sind. „Das ist die Schlagregenseite. Die Balken waren feucht und konnten nicht richtig trocknen“, erklärt Flamme weiter.

Hilfe erhielt sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), denn das Fachwerkhaus an der Kirchheimer Straße, das aus dem 18. Jahrhundert stammt, steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Zunächst wurde von der Stiftung eine Notsicherung angeordnet. Eisenträger stützen seitdem die Hauswand, um zu verhindern, dass weitere Schäden entstehen.

Kosten in Höhe von insgesamt 120 000 Euro 

Im August diesen Jahres haben dann weitere Arbeiten begonnen. Das neue Fachwerk an der Giebelwand ist bereits fast fertig. Darüber sollen Holzlatten aus Lärche die Hauswand in Zukunft vor Regen schützen, bevor der bröckelige Sockel des Hauses neu verputzt werden soll. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Die Kosten für die Sanierung betragen laut Flamme etwa 120 000 Euro, die die 47-Jährige nicht alleine tragen muss. Ihr wurden von der Stiftung 40 000 Euro für die Sanierung zugesichert. Das Geld stammt laut Stiftung von bundesweiten, meist privaten Förderern und der Lotterie Glücksspirale.

40 Prozent der Einnahmen der Westdeutschen Lotterie gehen laut Regionalleiter Andre Bentz jährlich an ausgewählte Destinatäre (Begünstigte), unter anderem an die besagte Stiftung. 1,6 Milliarden Euro nehme die Westdeutsche Lotterie in Deutschland jährlich ein.

„Ich bin einfach nur froh, dass das Haus in dieser Form weiterleben darf“

„Dass die Stiftung 40 000 Euro für die Sanierung eines Privathauses zugesichert hat, ist etwas ganz Besonderes. In der Regel sind es pro Objekt 10 000 bis 15 000 Euro, die an die Filetstücke, etwa Schlösser, Burgen oder Herrenhäuser gehen“, berichtete Wolf Werth, der sich ehrenamtlich für die Stiftung einsetzt und der neuen Eigentümerin den Scheck über das Fördergeld überreichte.

„Ich bin einfach nur froh, dass das Haus ins dieser Form weiterleben darf“, gibt die Besitzerin erleichtert zu. „Wir reden hier ja auch von einem Kulturgut“, fügt sie hinzu. Sie sehe sich als Begleiterin des Jahrhunderte alten Hauses – als Begleiterin auf begrenzte Zeit.

Begleiterin auf begrenzte Zeit

Zu dem Gebäude mit etwa 120 Quadratmetern Wohnfläche gehört ein etwa 300 Quadratmeter großes Grundstück. Hinter dem Fachwerk liegt ein großer Innenhof mit Terrasse und einer alten Scheune.

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