JVA EuskirchenLand will Anbau für den geschlossenen Vollzug errichten

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JVA in Euskirchen

Düsseldorf – Die Justizvollzugsanstalt Euskirchen steht vor einer Erweiterung. Dies bestätigte ein Sprecher des NRW-Justizministeriums auf Anfrage. „In der JVA stehen Sanierungsmaßnahmen an. In diesem Zusammenhang wird auch eine Fortschreibung des Standortkonzeptes besprochen, das die Errichtung von weiteren zirka 250 Haftplätzen des geschlossenen Vollzuges am bestehenden Standort beinhalten könnte“, sagte der Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Derzeit würden erste Vorüberlegungen diskutiert, die noch „auf vollzugliche und bauliche Umsetzbarkeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie“ zu prüfen seien. Ein Baubeginn sei derzeit nicht absehbar.

NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) erläuterte, die Prognose der rot-grünen Vorgängerregierung, dass wegen einer rückläufigen Kriminalitätsentwicklung weniger Haftplätze benötigt würden, habe sich nicht bestätigt. „Daher prüfen wir, wie wir die Kapazitäten im Strafvollzug erweitern können. Durch den Neubau von modernen Haftanstalten können wir mittelfristig veraltete Einrichtungen schließen. Die Modernisierung des Vollzugs trägt auch dazu bei, die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen.“

Umbau auch in Köln

In den 36 Haftanstalten von Nordrhein-Westfalen sitzen durchschnittlich 16 000 Strafgefangene ein. In Euskirchen gibt es bislang 460 Plätze im offenen Vollzug, die erhalten bleiben sollen. Der geplante Ausbau stehe nicht im Zusammenhang mit dem Umbau der JVA Köln-Ossendorf, hieß es im Justizministerium.

In der größten geschlossenen Haftanstalt von NRW sind 1000 Gefangene untergebracht. Die Arbeiten sollen im Jahr 2020 beginnen und werden voraussichtlich sechs Jahre dauern. Rund 500 Häftlinge müssen während des Umbaus auf andere Anstalten verteilt werden.

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