Mit Hund, aber ohne BeutelAb Februar werden Verstöße gegen die Stadtordnung teuer

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Ordnungsdienstmitarbeiter sprechen auch Radfahrer an, die verbotenerweise in der Fußgängerzone unterwegs sind.

Ordnungsdienstmitarbeiter sprechen auch Radfahrer an, die verbotenerweise in der Fußgängerzone unterwegs sind.

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen will Ernst machen im Kampf gegen die Verschmutzung durch Müll und Tierkot. Im Dezember hat sie eine neue Fassung der ordnungsbehördlichen Verordnung über die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Kraft gesetzt. Der Einfachheit halber wird sie Euskirchener Stadtordnung (Euso) genannt.

Dazu gehört ein Bußgeldkatalog. Er definiert die Höhe der Beträge, die fällig werden, wenn jemand gegen die Euso verstößt. Wer beispielsweise Abfall oder einen Zigarettenstummel wegwirft oder einen Kaugummi ausspuckt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro rechnen. Dies ist auch die Mindeststrafe für das Füttern von wild lebenden Tieren, insbesondere von Tauben, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

Euskirchen: Für Hundehalter wird es bei Verstößen teuer

Hundehalter müssen sich ebenfalls auf neue Regeln einstellen. Wenn ihr Tier auf der Straße oder in einer Grünanlage ein Geschäft verrichtet, sollten sie einen Hundekotbeutel oder etwas Vergleichbares mit sich führen, mit dem sie den Haufen aufnehmen können.

Ist das nicht der Fall und wird der Halter vom Ordnungsdienst auf frischer Tat ertappt, zahlt er 60 Euro. „Wird der Hundekot nicht entfernt, kostet dies bis zu 300 Euro“, ergänzt die Stadt.

Diese Woche begann die Verwaltung mit einer Informationskampagne, um das Regelwerk bekannt zu machen. Zum Auftakt postierten sich Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU), der Erste Beigeordnete Johannes Winckler, der Leiter des Fachbereichs 4 (Recht und Ordnung) sowie mehrere seiner Mitarbeiter in der Fußgängerzone, um Passanten die Neuerungen zu erläutern.

Fachbereichsleiter Sacha Reichelt (v.l.), Dezernent Johannes Winckler und Bürgermeister Uwe Friedl sprechen mit Passanten.

Fachbereichsleiter Sacha Reichelt (v.l.), Dezernent Johannes Winckler und Bürgermeister Uwe Friedl sprechen mit Passanten.

Weitere solcher Aktionen werden folgen, sagte Fachbereichsleiter Sacha Reichelt. Er betonte, dass Kontinuität wichtig sei, um ein Umdenken bei denjenigen herbeizuführen, die bis jetzt Abfall und Kippen achtlos weggeworfen haben. „Helfen wird nur eine Kombination aus persönlicher Ansprache, Plakat-Aktionen und den Bußgeldern, mit denen wir Verstöße ahnden“, so Reichelt weiter.

Die Stadt Euskirchen belässt es erstmal bei Verwarnungen

In einer Übergangszeit, bis Ende Januar, belässt die Stadt es bei Verwarnungen – „außer bei krassen Verstößen“, so Winckler. Grundsätzlich setze man zunächst auf Information, sagte der Dezernent weiter.

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Vom 1. Februar an werden Übeltäter dann finanziell belangt. Um Forderungen durchzusetzen, werde die Stadt bei Bedarf auf die Amtshilfe der Polizei zurückgreifen.

Eine Passantin sagte im Gespräch mit dieser Zeitung, sie wünsche sich, dass sich in der Stadt durch die neue Verordnung „etwas tut“. Allerdings befürchte sie, dass die Euso nicht viel bewirken werde. Müll werde ja oft weggeworfen, wenn niemand zusehe.

Die Zahl weggeworfener Kippen soll reduziert werden.

Die Zahl weggeworfener Kippen soll reduziert werden.

Birgit Jansen, die beim städtischen Ordnungsdienst beschäftigt ist, geht davon aus, dass es „mühsam wird, Überzeugungsarbeit zu leisten“. Sie spricht aus Erfahrung. Vor einiger Zeit habe sich ein älterer Man bei ihr über Müll und ausgespuckte Kaugummis in der Innenstadt beklagt und geschimpft, dass die Stadt nichts dagegen unternehme. „Und im nächsten Moment“, so Jansen, „hat er seine Zigarettenkippe weggeschnippt.“

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