Möglicher Racheakt im Ruhrpark20-Jähriger von vier Männern mit Messer niedergestochen

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Teile des Ruhrparks wurden von der Polizei abgesperrt. Am Samstag hat es dort eine Messerattacke gegeben.

Teile des Ruhrparks wurden von der Polizei abgesperrt. Am Samstag hat es dort eine Messerattacke gegeben.

Euskirchen – Bei einer Messerattacke am Euskirchener Tuchmacherweg ist am Samstag (2. März) ein junger Mann lebensbedrohlich verletzt worden. Der etwa 20-jährige Afghane wurde nach Angaben des Bonner Oberstaatsanwalts Robin Faßbender gegen 15 Uhr im Bereich des Seniorenheims von vier Landsleuten im Alter zwischen 18 und 21 Jahren angegriffen. Sie stachen dem Mann mindestens einmal in den Rücken. Die Bonner Staatsanwaltschaft hat eine Mordkommission eingesetzt, die nun wegen gemeinschaftlich versuchten Totschlags ermittelt.

Laut Polizei sind alle vier mutmaßlichen Täter bereits festgenommen. „Es waren wohl mehrere Messer im Spiel. Alle vier Männer haben auf das Opfer eingewirkt – in welcher Form ist Gegenstand der Ermittlungen“, so der Oberstaatsanwalt am Sonntagnachmittag im Gespräch mit dieser Zeitung.

Messerstecherei von Karnevalsjecken beobachtet

Der Oberstaatsanwalt teilte zudem mit, dass es sich bei der Attacke höchstwahrscheinlich um Rache gehandelt habe, da das jetzige Opfer vor einigen Wochen als Täter in einem ähnlichen Fall in Erscheinung getreten sein soll.

Das Opfer von Euskirchen, das sich nach Informationen dieser Zeitung nach der Attacke noch in den Ruhrpark schleppte, dort aber zusammensackte, kommt laut Faßbender aus Troisdorf. Von den mutmaßlichen Tätern seien drei aus Köln und einer aus dem Raum Aachen. Faßbender: „Das war nach bisherigen Erkenntnissen eine geplante Aktion. Sie wussten, dass sie den Mann in Euskirchen antreffen werden.“

Die Experten sicherten am Samstagnachmittag im Bereich des Tuchmacherwegs zahlreiche Spuren.

Die Experten sicherten am Samstagnachmittag im Bereich des Tuchmacherwegs zahlreiche Spuren.

Die Aufregung unter den Karnevalsjecken, die auf dem Weg zum Euskirchener Südstadtzug waren, war groß. Mindestens sechs wurden Zeugen der Messerattacke und berichteten zwei Euskirchener Polizisten, was sie gesehen hatten. Deren Kollegen hatten derweil den Bereich des Parks am Seniorenheim und große Teile des Tuchmacherwegs abgesperrt. „Ich hoffe, dass der Mann durchkommt. Es hat ihn ja ordentlich erwischt“, sagte ein Augenzeuge. Ein Anwohner sagte, dass er sich nicht über die Tat wundere. „Der Park ist asozial“, so der Euskirchener.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Experten der Spurensicherung bereits bei der Arbeit. Sie waren gegen 16 Uhr am Tatort eingetroffen. Etwa nach zehn Minuten begannen sie, die Spuren zu sichern und mit Nummerntafeln zu versehen. Unter anderem stellten sie einen Turnschuh, weiße Kopfhörer und eine weiße Baseballkappe sicher.

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