QuartiersbüroBewohner können Ideen zur Aufwertung Kuchenheims nennen

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Als Ansprechpartnerinnen für die Kuchenheimer stehen Dr. Bettina Lelong (l.) und Eva Herschbach im Quartiersbüro bereit. Sie kümmern sich um alle Fragen der Ortserneuerung.

Als Ansprechpartnerinnen für die Kuchenheimer stehen Dr. Bettina Lelong (l.) und Eva Herschbach im Quartiersbüro bereit. Sie kümmern sich um alle Fragen der Ortserneuerung.

Euskirchen-Kuchenheim – Mehr als ein Jahr hatte das Objekt leer gestanden. Die Stadt Euskirchen zahlte Miete für die Räume in der Kuchenheimer Straße 140, ohne sie zu nutzen. Diese Phase ist jetzt vorbei. Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) hat in dem Haus im Ortskern das Quartiersbüro eröffnet, in dem die Bewohner des Ortes fortan mit ihren Fragen und Ideen zur Aufwertung Kuchenheims vorstellig werden können.

Grundlage ist das Integrierte Handlungskonzept, das der Rat 2015 beschlossen hat. Nun ruft die Stadt die Kuchenheimer dazu auf, sich über die verschiedenen Vorhaben zu informieren und sich mit Wünschen und Anregungen einzubringen.

Das Büro im Haus Kuchenheimer Straße 140

Das Büro im Haus Kuchenheimer Straße 140

Als Ansprechpartnerinnen stehen zwei Architektinnen bereit. Dienstags von 11.30 bis 17.30 Uhr ist zum einen Dr. Bettina Lelong vor Ort. Sie arbeitet für das Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen (Köln) und hat sich auf Themen rund um die Ortsentwicklung Kuchenheims spezialisiert.

Zum anderen trifft man freitags von 16 bis 20 Uhr (weitere Termine nach Absprache) Eva Herschbach von der Aachener Planungsgruppe MWM in Kuchenheim an. Sie kümmert sich um baufachliche Fragen und Fördermöglichkeiten für Immobilieneigentümer, die mit dem Gedanken spielen, ihr Haus aufzuwerten, etwa durch die Entsiegelung von Hofflächen, die Neugestaltung der Fassade oder andere Sanierungsmaßnahmen.

„In ein paar Jahren wird Kuchenheim ganz anders aussehen als heute“, sagte Lelong während der Eröffnungsfeier. Die Quartiersmanagerin solle die Rolle der Kümmerin übernehmen, die Netzwerke knüpft, indem sie zum Beispiele Vereine zusammenbringt und Workshops mit den Bürgern leitet. So formulierte es Petra Denny, Abteilungsleiterin im städtischen Fachbereich für Stadtentwicklung.

So soll es sein: Während der Eröffnungsfeier kamen die Kuchenheimer schnell miteinander ins Gespräch.

So soll es sein: Während der Eröffnungsfeier kamen die Kuchenheimer schnell miteinander ins Gespräch.

„Kommen Sie zum Diskutieren, zum Streiten, aber auch, um sich beraten zu lassen“, appellierte Friedl an die Kuchenheimer, die zur Eröffnung gekommen waren. Er kündigte an, dass im Laufe dieses Jahres an der Bachstraße ein Kinderspielplatz angelegt werde. Anschließend werde es „nach und nach“ mit anderen Projekten weitergehen.

Als „sehr wichtig“ für die Ortsentwicklung bezeichnete der Bürgermeister die Westspange, eine kurze Umgehungsstraße zwischen B 56 und K 24, deren Realisierung sich verzögert, weil die Grundstücksverhandlungen stocken. Unter den Eigentümern der Flächen, die für den Bau nötig sind, sei „der ein oder andere, der Eigennutz vor Gemeinnutz stellt – vielleicht, weil er zu viel »Wer wird Millionär?« geguckt hat“, sagte Friedl. Fast im gleichen Atemzug betonte er dies: „Es stimmt nicht, dass ohne die Westspange in Kuchenheim nichts passiert.“ Damit widersprach Friedl denjenigen, die glauben, eine echte Aufwertung des Dorfs sei nur ohne Durchgangsverkehr möglich.

Erster Schritt der Ortskernsanierung lässt auf sich warten

Der erste Schritt der Ortskernsanierung lässt freilich nach wie vor auf sich warten. Eigentlich sollte 2017 die Umgestaltung des Kirchenumfelds beginnen, die starke Proteste hervorgerufen hat. Da die Bodendenkmalpflege eingebunden werden muss, stellte die Stadt das Vorhaben vorläufig zurück. Die IG Dorferneuerung, die mehr als 1000 Protestunterschriften gesammelt hat, verbuchte dies als Erfolg. Wie es an der Kirche weitergeht, will die Stadt im April in einer Bürgerversammlung erläutern.

Ein Vorhaben, das für die Verkehrsberuhigung von zentraler Bedeutung ist, steht unterdessen auf der Kippe: die Umwandlung von Teilen der Ortsdurchfahrt (B 56) in eine Einbahnstraße. Der Technische Beigeordnete Oliver Knaup sagte kürzlich im Verkehrsausschuss, an diesem Plan sei wegen der großen Verkehrsmenge „nicht festzuhalten“.

Dr. Bettina Lelong ist unter Tel. 015 90/4 31 46 54 zu erreichen, Eva Herschbach unter 01 77/ 4 73 88 71. Eine Kontaktaufnahme ist auch per E-Mail möglich.

kuchenheim@euskirchen.de

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