Standort Uhlandstraße verworfenNeue Kita soll in der Weißen Erde entstehen

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Die Kindertageseinrichtung für bis zu sechs Gruppen soll östlich des Baugebiets Weiße Erde entstehen, das Platz für 141 Wohneinheiten bietet.

Die Kindertageseinrichtung für bis zu sechs Gruppen soll östlich des Baugebiets Weiße Erde entstehen, das Platz für 141 Wohneinheiten bietet.

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen muss in den kommenden Jahren die Voraussetzungen für 25 bis 30 zusätzliche Kita-Gruppen schaffen. Schon jetzt fehlen Betreuungsplätze in den Kindertageseinrichtungen. Prozentual liege die Kreisstadt hinter den Ausbauquoten benachbarter Kommunen zurück, wie es Fachbereichsleiter Alfred Jaax in einer Sitzungsvorlage für den Ausschuss für Generationen und Soziales formulierte. Sein Fazit: „Es besteht kurzfristig Handlungsbedarf.“

Eigentlich sollte eine neue sechsgruppige Kita in der Südstadt für Entspannung sorgen. Ihr Bau lässt aber auf sich warten. Die Verwaltung hatte als Standort eine Fläche an der Uhlandstraße vorgeschlagen, die gegenüber der Franziskusschule liegt. In der Oktober-Sitzung des Liegenschaftsausschusses fand sich dafür aber keine Mehrheit.

Sechsgruppige Kita an der Weißen Erde geplant

Die Verwaltung hielt dennoch an ihrer Idee fest – und musste jetzt im Sozialausschuss erneut erleben, dass ihr Beschlussvorschlag abgelehnt wurde. Die Politiker favorisieren stattdessen ein Areal am Rande des Baugebiets Weiße Erde zwischen Gottfried-Disse-Straße, Stadtwald und Billiger Straße.

Dort ist Platz für neue Häuser mit 141 Wohneinheiten. Die Arbeiten sind in vollem Gange. Aus Sicht der Politiker bietet es sich deshalb an, an dieser Stelle eine Kita zu errichten. Vorgesehen ist dafür eine Fläche, die nur einen Steinwurf von der fünfgruppigen städtischen Kindertageseinrichtung Gottfried-Disse-Straße entfernt liegt. Die Verwaltung will nun Kontakt zu potenziellen Trägern aufnehmen. Die CDU pochte darauf, ein Gutachten einzuholen, um ergründen zu lassen, welche Auswirkungen auf den Straßenverkehr der Neubau mit sich bringt.

Für die Union ist keineswegs klar, dass der Neubau sechs Gruppen beherbergen wird. Das Gebäude, so hieß es, müsse sich in die Umgebung einfügen. Unter dieser Voraussetzung sei vielleicht auch nur eine viergruppige Kita sinnvoll, erklärte Dr. Kai Preißmann. Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) sagte in diesem Zusammenhang: „Ich gehe davon aus, dass es Anwohnerbeschwerden geben wird.“

Sechs Gruppen decken Betreuungsbedarf nicht

Sechs Gruppen seien wahrscheinlich möglich, erklärte Friedl weiter, „wir finden das dort aber nicht optimal“. Er machte keinen Hehl daraus, dass ihm der Neubau an der Uhlandstraße lieber gewesen wäre. Die Entscheidung des Ausschusses sei aber zu respektieren: „Das ist Demokratie, das ist Ihre Entscheidung.“

Weil selbst sechs neue Gruppen in der Weißen Erde den mittelfristigen Gesamtbedarf nicht decken, hält Friedl es für wahrscheinlich, dass die Verwaltung schon bald ein weiteres Mal mit dem Standortvorschlag Uhlandstraße auf die Fraktionen zukommen wird.

Provisorischer Kindergarten wird weiter betrieben

Zurück zu den Gruppen, die stadtweit neu entstehen sollen: Ihre Zahl basiert auf Betreuungsquoten, die die Verwaltung für die verschiedenen Altersgruppen zugrunde legt. Demnach sollen für 50 Prozent der Kinder bis zum Alter von zwei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung stehen, für 80 Prozent der Kinder bis drei Jahre und für 100 Prozent der Überdreijährigen.

Von diesen Zahlen ist die Stadt selbst mit den Kitas, die 2019 in Kuchenheim und Flamersheim den Betrieb aufnehmen sollen, weit entfernt. Für die Kinder bis zwei Jahre liegt die Quote demnach bei 33 Prozent, für die Kinder bis drei Jahre bei 49,6 Prozent und für die Überdreijährigen bei 94,3 Prozent.

Um kurzfristig weitere Plätze bereitzustellen, wird der provisorische Kindergarten auf dem früheren Schwimmbadgelände am Keltenring vorerst weiterbetrieben. Er sollte eigentlich Ende Juli schließen.

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