Sternenmarkt in EuskirchenUnikate und Grünkohl to go

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Reger Andrang herrschte beim dritten Sternenmarkt im Euskirchener Casino.

Reger Andrang herrschte beim dritten Sternenmarkt im Euskirchener Casino.

Euskirchen – Zum dritten Mal öffnete der Sternenmarkt im Casino seine Pforten und präsentierte ein ausgewogenes und interessantes Angebot regionaler Künstler und Kunsthandwerker. Schon im Hof am Eingang wurden die Gäste vom dem Duft gebrannter Mandeln empfangen. Gunda Weis rührte mit dem langen Holzlöffel unermüdlich in dem großen Kupferkessel auf dem Gasbrenner, bis der Zuckermantel die perfekte Konsistenz bekam.

An den anderen Ständen auf dem Platz gab es Grünkohl-to-go und Tomaten-Orangen-Suppe. Auch der Weihnachtsmarkt-Klassiker Glühwein von der Pfadfinderschaft Euskirchen durfte bei vier Grad Außentemperatur nicht fehlen. Die vielseitige Produktpalette zog bereits am Freitag zahlreiche Besucher zu dem etwas anderen Weihnachtsmarkt. Handgemachte Pralinen, ausgesuchte Weine, Senf sowie Honigprodukte aus der Zülpicher Börde luden zum Probieren ein. Daneben hatte das Orga-Team des Sternenfestes wieder ausgesuchte Aussteller gewinnen können mit Waren und Geschenkideen aus eigener Herstellung, die man nicht überall findet. Im Eingangsbereich hatte Joachim Zell, im wahren Leben Studiofotograf bei einem Verlag, mit seinem eigens konstruierten Photo-Labor-Apparat Quartier bezogen. Der Fotokünstler sorgte mit seinen Scherenschnitt-Porträts bereits 2016 beim Jahrmarkt Anno dazumal im Kommerner Freilichtmuseum für Aufsehen und konnte sich auch hier vor Anfragen nicht retten. Bilder mit dem Smartphone könne heutzutage jeder machen, meinte Zell. Die ausgefallenen Scherenschnitte aus seinem altertümlich wirkenden Fotokasten seien dagegen etwas Besonderes und Einzigartiges.

Eine Tüte voller Unikate in Form von bunten Bonbons mit Mini-Motiven im Inneren konnte man am Stand der Nordeifelwerkstätten erwerben. Wasser und Zucker, angereichert mit natürlichen Aromen und koloriert mit Lebensmittelfarbe, bilden die Basis der Bonbonmasse, die zunächst erhitzt und dann in guter alter Handwerkstradition geschlagen wird, ehe die unterschiedlichsten Bilder eingearbeitet werden. Smileys, Herzen, kleine Geschenkkisten oder auch die Initialen des Brautpaares für individuelle Hochzeitsbonbons – Patricia Meyer und ihr vierköpfiges Team aus Angestellten der Werkstätten und einem weiteren Gruppenleiter machen es möglich.

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Ein gutes halbes Jahr und die Teilnahme an mehreren Lehrgängen habe es gedauert, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war, erzählte sie. „Die teilweise ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen stellt einer unserer Beschäftigen zusammen“, berichtete die junge Frau weiter. Der absolute Verkaufsrenner seien die Waldmeister-Zimt-Bonbons mit winzigen Weihnachtsbäumen im Inneren, sagte Patricia Meyer.

Ursula Schmitz aus Hürtgenwald bot an ihrem Stand Töpfereien in pastelligen Tönen an. Was als Kursus an der Volkshochschule begann, entwickelte sich in 40 Jahren zur Passion. Selbst wenn sie wollte, könnte sie gar nicht aufhören, sagte Schmitz. Allein weil es ihr so viel Freude bereite, gerade Kindern dieses Kunsthandwerk näher zu bringen. Die Anfragen, besondere Kindergeburtstage zum Thema zu gestalten, rissen nicht ab, berichtete die 76-Jährige. Ihre Kunstwerke, Teller, Deko-Objekte und Figuren stellt sie sämtlich in der Technik der Aufbaukeramik her. „Das ist viel kreativer“, erklärte sie. „Auf der Töpferscheibe wird ja alles einfach nur rund.“

Veranstalterin und Vorsitzende des Casinoverein, Hilde Fettweiß-Verbeek, freute sich über den regen Besucherzulauf an diesem Wochenende: „Wir mussten durch den Totensonntag aus der Not heraus auf den Freitag ausweichen“, berichtete sie. Der gute Zulauf am Freitag bis in die Abendstunden habe sie überrascht. Viele Besucher seien auch eigens zum adventlichen Mitsingkonzert mit „Filou“ gekommen, so Fettweiß-Verbeek. Man wolle nun im Team überlegen, das Konzept 2018 erneut zu übernehmen. Der vom Casinoverein gemütlich eingerichtete Cafeteriabereich sei bei den Gästen sehr beliebt gewesen, ergänzte der Eventmanager des Euskirchener Casinos, Hermann Verbeek. „Im ersten Jahr hatten wir nur drei Tische aufgestellt, im letzten Jahr fünf und dieses Mal sogar neun“, berichtete er.

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