Thomas-Eßer-BerufskollegSchulleiter aus Euskirchen wird Dezernent in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Freut sich auf die kommende Aufgabe bei der Kölner Bezirksregierung: Jürgen Tilk.

Freut sich auf die kommende Aufgabe bei der Kölner Bezirksregierung: Jürgen Tilk.

Euskirchen – Lehrer war schon immer sein Traumberuf. „Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf, der nie langweilig ist und bei dem man sich immer wieder auf Neues einstellen und reagieren muss“, sagt Jürgen Tilk, der zunächst 13 Jahre an der Glasfachschule Rheinbach Mathematik, technisches Zeichen und Informatik unterrichtete, ehe er vor zehn Jahren an das Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen wechselte. Im Sommer 2010 übernahm er dort den Posten des Schulleiters. Er stand damit einem 130-köpfigen Kollegium und 2400 Schülerinnen und Schüler vor.

Dieses Kapitel geht für Jürgen Tilk nun zu Ende. Am Dienstag dieser Woche wurde er feierlich verabschiedet, ab dem 1. August wird er sich bei der Bezirksregierung Köln als Dezernent neuen Aufgaben zuwenden. Zu seinen Aufgaben wird es gehören, Berufsschulkollegs wie das TEB zu beraten und zu unterstützen. „Ich freue mich, meine Erfahrungen aus Rheinbach und Euskirchen mit einbringen zu können“, so der 57-Jährige.

Teamplayer und Netzwerker

Das TEB-Kollegium lässt seinen Schulleiter nur ungern ziehen. Tilk gilt an seiner Schule als Teamplayer, verlässlicher Ansprechpartner für alle 42 Bildungsgänge und geschickter Netzwerker, der Strukturen an dem Berufskolleg einführen konnte, die am Lernort Schule bestmögliche Voraussetzungen geschaffen haben, um die Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten.

Personal-Wechsel

Das Jahr 2019 geht am Thomas-Eßer-Berufskolleg mit großen personellen Veränderungen einher. Bereits im März verließ die ehemalige stellvertretende Schulleiterin Kerstin Rutwalt-Berger das TEB, um die Schulleitung des Nelly-Pütz-Berufskollegs in Düren zu übernehmen. Neue stellvertretende Schulleiterin ist seit einigen Wochen Carolin Holzhüter, die aktuelle Bereichsleiterin der Höheren Handelsschule für Wirtschaft und Verwaltung am Thomas-Esser-Berufskolleg.

Sie übernimmt nun kommissarisch die Leitung des Euskirchener Berufskollegs, bis die Neubesetzung der Schulleiterstelle entschieden ist. (hn)

„Jeder hat Stärken und kann etwas zum gelingenden Miteinander beitragen, egal, ob Schüler oder Lehrer“, sagt Tilk. Es gehe vielmehr darum, wie man eben diese Stärken abrufen könne. In den neun Jahren, die Tilk Schulleiter des TEB war, haben sich die Anforderungen an die jungen Menschen stark verändert.

Tilk lobt Zusammenhalt im Kollegium

So gab es zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen: Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt, die Inklusion beeinträchtigter Menschen, Paradigmenwechsel in der Didaktik der beruflichen Bildung. „Gemeinsam haben wir das hinbekommen, so etwas geht nur mit einem guten Team“, sagt Tilk.

Wie gut der Zusammenhalt innerhalb des Kollegiums sei, habe sich auch immer dann gespiegelt, wenn es um die Suche nach Referendaren ging. Hatte man den potenziellen Nachwuchs, der in der Regel lieber in den Schulen der Großstädte unterkommen möchte, erst einmal zum Hospitieren nach Euskirchen gelockt, wollten sie oftmals bleiben: „Sie fühlten sich in dem Kollegium gut aufgehoben und schätzen die gute technische Ausstattung dieser Schule.“

Wechsel für den Reiz des Neuen

Tatsächlich hat Tilk ein Händchen dafür bewiesen, Entscheidungsträger zu überzeugen und entsprechende Fördertöpfe anzuzapfen. Auch die gut aufgestellte Schulsozialarbeit ist seinem Einsatz zu verdanken.

Herausforderungen, resümiert Jürgen Tilk, seien für ihn rückblickend eher im menschlichen Bereich zu finden gewesen. Etwa dann, wenn Kolleginnen oder Kollegen gestorben oder Schüler einen Unfall gehabt hätten. „Aber auch das haben wir gemeinsam hinbekommen“, sagt der scheidende Schulleiter.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dass er trotz der Freude, die er spürbar an seinem Posten als Schulleiter am TEB hat, noch einmal den Aufgabenbereich wechseln will, begründet er mit dem Reiz des Neuen: „Als Schulleiter ist der Wechsel in die Bezirksregierung neben dem Wechsel in ein Ministerium die einzige Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.“

Seiner alten Wirkungsstätte wird der 57-Jährige gewiss stets verbunden bleiben – nicht nur als zuständiger Dezernent in der Kölner Behörde.

Rundschau abonnieren