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Virtueller AusflugStadtbibliothek Euskirchen präsentiert neue VR-Brille

Lesezeit 3 Minuten
VR Brille Euskirchen

Mit einer VR-Brille können Besucher der Stadtbibliothek Euskirchen ab sofort auf virtuelle Entdeckungsreise gehen. 

  • Im Rahmen des Ausbaus digitaler Medien- und Informationsangebote wurde beim „Digitalen Stammtisch“ die VR-Brille vorgestellt.
  • In der Stadtbibliothek solle die Technik mit einem Fokus auf den Bildungsbereich zum Einsatz kommen.
  • Wie das in Zukunft aussehen kann und was es darüber hinaus noch für Möglichkeiten zur Nutzung gibt.

Euskirchen – Einmal im Leben schwerelos durch die in der Erdumlaufbahn kreisende Internationale Raumstation (ISS) schweben oder die Aussicht von den höchsten Bergen dieser Welt zu genießen, wird für viele ein unerfüllter Traum bleiben. Dank moderner Technik ist zumindest ein virtueller Ausflug rund um den Planeten und darüber hinaus möglich – sogar vom heimischen Sofa aus.

Virtual-Reality-Brillen (englisch für virtuelle Realität), die ähnlich wie vom Optiker verschriebene Brillen direkt vor den Augen getragen werden, können ein dreidimensionales Abbild einer beliebigen, zuvor aufgezeichneten oder digital erstellten Region abbilden. Unterstützt durch eine Bewegungssteuerung, bei der eine Kopfbewegung den virtuellen Blickwinkel verändert, wird der Träger sehr realitätsnah an einen anderen Ort versetzt.

Ab sofort in der Bibliothek

Besucher der Stadtbibliothek Euskirchen können sich ab sofort auf diese Reise begeben. Im Rahmen des Ausbaus digitaler Medien- und Informationsangebote wurde beim „Digitalen Stammtisch“ die neuste technische Errungenschaft vorgestellt.

Obwohl der Schwerpunkt beim Einsatz von VR-Brillen derzeit der Spieleindustrie vorbehalten ist, präsentierte Carmela Rizzuto, Mitarbeiterin der Stadtbibliothek, eine Vielzahl von Möglichkeiten, um auch den Wissensdurst der Bibliotheksbesucher zu stillen. „Die VR-Brille macht die Welt erfahrbar. Sie lässt uns den Zyklus einer Bienenkolonie beobachten oder den Arbeitsalltag in einem Bergwerksstollen.“

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In der Stadtbibliothek solle die Technik mit einem Fokus auf den Bildungsbereich zum Einsatz kommen, fügte Vize-Leiterin Stephanie Heidt hinzu: „In den nächsten Jahren werden wohl auch die letzten Holocaust-Überlebenden altersbedingt sterben. Durch zuvor aufgezeichnete Interviews und die VR-Brille wird man auch künftig Gespräche mit diesen Menschen führen können.“

Die zweite vorgestellte Neuanschaffung ermöglichte nicht nur das Abtauchen in andere Länder oder Zeitepochen, sondern vermischte die virtuelle mit der echten Welt. Augmented Reality (englisch für erweiterte Realität) lautete das Stichwort, bei dessen Einsatz sich Benutzer ein komplettes Musikorchester auf den Küchentisch zaubern können.

Ein Konzert für zu Hause

„Man muss sich nur eine kostenlose App auf Smartphone oder Tablet herunterladen und ein Blatt Papier mit verschiedenen Mustern ausdrucken, und schon hat man ein Konzert zu Hause“, so Rizzuto. Durch die eingebaute Kamera erkennt das Programm die Markierungen und erzeugt auf dem Bildschirm das Abbild eines Musikers, der sofort zu spielen beginnt. Neben Spielereien kann die erweiterte Realität zudem das Interesse an Büchern neu entfachen.

„Mit dem Handyprogramm werden Bücher und Figuren, die in ihnen spielen, zum Leben erweckt“, so Heidt. Ähnlich wie bei dem Orchester werden kleine, im Buch verteilte Markierungen erkannt und lösen kurze Animationen aus, die die Fantasiefiguren in Aktion treten lassen. „Wenn man bedenkt, dass man virtuell auch Amtsbesuche üben kann, findet sicher jeder eine Möglichkeit, die VR- oder AR-Technik für sich zu nutzen“, so Heidt.

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