Ex-Geschäftsführer des DRKUnerwartete Gäste im Transit 59

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Vogelsang – Wenn jemand so richtig nass geworden ist, hat der Eifeler dafür ein Wort: „Sickenass“. Und genau diese Beschreibung benutzt Rolf Zimmermann, als er am Freitag von einem ebenso unerwarteten wie besonderen Besuch berichtet.

Der ehemalige Geschäftsführer des DRK im Kreis Euskirchen war am Mittwoch mal wieder in Vogelsang. „Wir waren mit Renovierungsarbeiten im Transit 59 beschäftigt“, sagt Zimmermann. So kam es, dass das Gästehaus in dieser Woche ausnahmsweise einmal nicht belegt war. „Auf einmal standen einige Pfadfinder vor der Tür“, erzählt der engagierte DRKler. Die waren in einen richtigen Starkregen geraten und alle bis auf die Haut durchnässt. Keine Frage, dass die Rotkreuzler die Gruppe aufnahmen.

Doch damit noch nicht genug. Die Berliner Mitglieder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) waren in mehreren Gruppen unterwegs. Einige Betreuer vorneweg sollten die 17 Pfadfinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren ihren Weg selbst finden – dank einiger Hinweise der Betreuer und einer Karte. Die Mittwochsetappe war in Gemünd gestartet und sollte nach Wolfgarten führen. „Da sind wir dann hingefahren, um die beiden anderen Gruppen einzusammeln“, erzählt Rolf Zimmermann. Doch dort oben hätten sie nur eine Truppe angetroffen. „Da es schon dunkel wurde, bin ich mit einer Betreuerin mit dem Arctic Cat, unserem geländegängigen Quad, den Weg abgefahren, um die letzte Gruppe zu finden“, so der Rotkreuzler. An der Victor-Neels-Brücke hätten sie die Pfadfinder angetroffen. Die hatten sich offenbar verlaufen und ihren Fehler erst an der Urftstaumauer bemerkt. Rolf Zimmermann sammelte die Berliner ein und brachte sie zurück zum Transit 59. Auf die Frage, ob die Pfadfinder denn kein Handy hatten, antwortet Rolf Zimmermann, selbst mal bei den DPSG aktiv, mit einem Schmunzeln: „Sie hatten ein Nothandy dabei und auch einen verschlossenen Umschlag mit einem Nottreffpunkt. Doch natürlich waren sie zu diesem Zeitpunkt noch zu stolz, um eins von beidem zu benutzen.“ Diese Gruppe sei auch nicht ganz so nass geworden wie die anderen.

Der unerwartete Besuch war für die renovierenden DRKler auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung. „Sie haben bei uns einen Ruhetag eingelegt, um ihre Sachen zu trocknen und Kraft zu tanken“, sagt Zimmermann. Gemeinsam sei es eine richtig schöne Zeit gewesen im Transit. „Wir haben gemeinsam gekocht, gespielt, gesungen und gelacht“, erzählt der Rotkreuzler.

Mit Regionalzügen

zurück in die Hauptstadt

Gestern sind die Berliner wieder weitergewandert. Laut Rolf Zimmermann waren sie nach dem Bundeslager in Westernlohe am Sonntag mit dem Zug nach Nettersheim gereist. Nach einer Übernachtung bei der evangelischen Gemeinde sei die Gruppe nach Kall gewandert, wo erneut die evangelische Gemeinde Obdach bot. In Gemünd schliefen sie nach der dritten Etappe in der Grundschule. Von dort sollte es, wie gesagt, nach Wolfgarten gehen, wenn nicht der Regen gewesen wäre.

Gestern nun machten sich die Pfadfinder auf in Richtung Heimbach. „Sie reisen von dort mit dem Zug wieder zurück nach Berlin – mit Regionalzügen und fünfmal umsteigen, damit die Kosten im Rahmen bleiben“, sagt Rolf Zimmermann. Um etliche tolle Erfahrungen sind die Berliner nun reicher und ein Eifeler Wort können sie bestimmt jetzt auch: Sickenass.

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