Geschützter Bereich der ReligionsausübungWeihnachtsmessen in Euskirchen unter Null-G

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Mit Abstand aber unter Null-G finden die Gottesdienste im Kreis derzeit statt, im Erzbistum Köln auch an Weihnachten.

Mit Abstand aber unter Null-G finden die Gottesdienste im Kreis derzeit statt, im Erzbistum Köln auch an Weihnachten.

Kreis Euskirchen – Während die Politik über erneute Kontaktbeschränkungen und 2G-Regeln im Einzelhandel entschieden hat, finden die Gottesdienste im Bistum Aachen weiterhin nur mit Abstand, Maske und einem Hygienekonzept statt  –  also unter Null-G. Eine ähnliche Regelung gibt es auch in Euskirchen – zumindest an Weihnachten.

„Bewährtes Schutzkonzept“

In der aktuellen Regelung für Gottesdienste im Bistum Aachen ist von einem „bewährten Schutzkonzept“ die Rede. Dieses solle nach Absprache der fünf Bistümer in NRW mit der Landesregierung beibehalten, also nicht verschärft werden. Allerdings können Gemeinden „bei besonderen liturgischen Anlässen“ eine 3G-Regelung einführen. 

An Weihnachten aber müsse es in „erreichbarer Nähe“ zu Heiligabend auch ein Angebot ohne G-Regel geben. Die Kirche darf sich also ihre eigenen Regeln machen. Das ist so in der Corona-Schutzverordnung vorgesehen, die von dem „grundrechtlich geschützten Bereich der Religionsausübung“ spricht. 

Zusätzlicher Aufwand für Gemeinden

„Kirchen beziehungsweise katholische Gottesdienste waren nie Corona-Hotspots“, teilt eine Sprecherin des Bistums Aachen mit. Das spreche für die bestehenden Schutzkonzepte. Zumal durch die Abstandsregelung weniger Menschen in den Gottesdiensten säßen als bei einer 3G-Regel.  Zudem bedeute Letztere einen zusätzlichen Aufwand für die Gemeinden. An Heiligabend empfehle das Bistum 3G, Gemeinden könnten sich  aber auch für 2G entscheiden.

„Halte mich an Vorschriften“

„Ich halte mich an die Vorschriften“, sagt Pfarrer Philipp Cuck dazu,  Leiter der GdG Hellenthal-Schleiden und Regionalvikar. Wenn das Bistum das vorgebe, könne nicht einfach jeder machen, was er wolle. „Und ich bin natürlich fürs Gottesdienstfeiern“, betont er. Grundsätzlich empfehle er allen Gläubigen, sich impfen zu lassen. Die Christmetten in der GdG sollen alle unter 3G stattfinden. Die Situation sei für ihn eine Herausforderung, berichtet Cuck. Denn als leitender Pfarrer sei er haftbar: „Das belastet mich schon.“

Bei den eigenen Angestellten ist das Bistum Aachen  streng. Aktuell müsse er von den mehr als 100 Angestellten in der Gemeinde schriftliche Nachweise über deren Impfung oder Genesung einholen, berichtet Cuck. Er selbst musste einen solchen Nachweis ebenfalls ans Bistum schicken. Wer den nicht habe, müsse sich vor jedem Arbeitstag testen lassen  – oder aber werde ohne Gehalt freigestellt.

Messen für alle zugänglich

In jedem der drei Seelsorgebereiche der Euskirchener Stadtpfarrei St. Martin muss an Heiligabend eine Christmette unter Null-G angeboten werden – so weist es das Erzbistum Köln an. Die anderen Gottesdienste werde man unter  3G-Regelung feiern, sagt Annette Kleinertz, Ehrenamtskoordinatorin der Stadtpfarrei.

In der Vorweihnachtszeit sind die Messen hingegen ohne G-Regel für alle  zugänglich. „Es gibt dann Bereiche, beispielsweise im Kirchenflügel, in denen Besucher ohne Test, ohne Nachweis sitzen“, so Kleinertz. In diesen Bereichen müsse   Abstand gehalten werden. Grundsätzlich gilt laut Kleinertz während der Gottesdienste Maskenpflicht – allein schon, damit keine Verwirrung aufkommt, wann die Maske getragen werden muss und wann nicht.

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Der Zülpicher Kreisdechant Guido Zimmermann sagte am Donnerstag auf Nachfrage: „Wir werden an Weihnachten fast alle Gottesdienste unter 3G haben. In den kleineren Kirchen und dort, wo Chöre singen, werden wir 2G anwenden.“ Ein Gottesdienst pro Tag werde aber auch in Zülpich unter Null-G stattfinden.   Zimmermann kann sich vorstellen, dass es noch Anpassungen an die Bund-Länder-Beschlüsse geben wird.

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