Auf den Spuren der RaubritterNeue Wandertour rund um Reifferscheid

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Gute Laune auf dem Weg hat die Eifelvereins-Wandergruppe am Fuß des Reifferscheider Burgbergs.

Gute Laune auf dem Weg hat die Eifelvereins-Wandergruppe am Fuß des Reifferscheider Burgbergs.

  • Auf den Spuren der Raubritter nennt sich die gelungene Tour über 13,4 Kilometer, die allerdings nichts für gemütliche Spaziergänger ist.
  • Mit den Kollegen aus Blumenthal und Hellenthal hat die Reifferscheider Eifelvereins-Ortsgruppe über mehr als 15 Stunden die Raubritterspur markiert.
  • „Alte Wege wurden zusammengelegt und gut ein Drittel der Strecke ist sogar komplett neu“, freut sich Reifferscheids Wegewart Hermann-Josef Frauenkron.

Hellenthal-Reifferscheid – Rund um Reifferscheid weiß man, was wandern heißt. Auf den Spuren der Raubritter nennt sich diese gelungene Tour über 13,4 Kilometer, die allerdings nichts für gemütliche Spaziergänger ist. Ausgangs- und Zielpunkt ist das Matthiastor, Zugang zum historischen Burgort Reifferscheid, den manche mindestens so schön finden wie Kronenburg.

Der Weg

Start/Ziel: Parkplatz Zehntweg, Burgstraße 18

Strecke: 13,4 Kilometer

Dauer: rund vier Stunden

Wegbeschreibung: Vom Matthiastor geht es rund um den Burgberg hinab nach Reifferscheid und jenseits der Landstraße einen steilen Pfad hoch Richtung Wollenberg. An der Wüstung Altenberg vorbei einen Waldweg hinab nach Blumenthal, über die Höhen jenseits der Olef und vorbei am Sündentempelchen hinunter nach Hellenthal. Dann geht es via Kalberbenden und Züngesbenden zurück zum Matthiastor. (sli)

Dort startet die gut gelaunte Reifferscheider Eifelvereins-Ortsgruppe. Mit den Kollegen aus Blumenthal und Hellenthal haben die Reifferscheider über mehr als 15 Stunden die Raubritterspur markiert. „Alte Wege wurden zusammengelegt und gut ein Drittel der Strecke ist sogar komplett neu“, freut sich Reifferscheids Wegewart Hermann-Josef Frauenkron.

Steiler Weg zu Beginn

Er ist ebenso wie Rainer Hermes Wanderführer. Beide empfehlen, die Strecke gegen den Uhrzeigersinn zu gehen. Also startet die Route über absteigende Serpentinen rund um den Burgberg und vorbei am Gröttchen. Nach Querung der L17 geht’s den steilen Kreuzweg an der Kupferhardt zum Hohleberg hinauf. Das ist ein wachmachender Beginn und nicht der letzte steile Weg, wie sich zeigen wird.

Oben geht der Blick weit über die Höhen und tiefe Täler zwischen Hellenthal und dem Ländchen. Die Burgwüstung Altenberg im Fichtenwald unterhalb von Wollenberg ist nicht auf Anhieb erkennbar. Eine Infotafel zeigt Abbildungen archäologischer Funde. Das Bollwerk auf einem Felssporn war von drei Seiten uneinnehmbar, die vierte schützte ein tiefer Graben. Die Raubritterspur führt hier hinab.

Lehr- und Wanderpfad der Gemeinde Hellenthal

Durch Mischwald geht es hoch zum Kuhberg, in der nächsten Senke sind die ersten Häuser von Blumenthal zu sehen. Unscheinbar knickt im Tal ein schmaler Pfad nach Überqueren der Landstraße rechts ab, die Raubritterspur führt eng am Reifferscheider Bach entlang. „Wir haben den geologisch-montan-historischen Lehr- und Wanderpfad der Gemeinde Hellenthal eingebunden“, erklärt Frauenkron.

Zwei versperrte Stollen zu alten Erzabbaustellen werden passiert, die wenigen 100 Meter bis Blumenthal überbrückt. Den Ort erreichen die Wanderer über die Gasse Im Fuchsloch. Vis à vis steht das historische Reidtmeisterhaus. Vorbei an der Pfarrkirche am Olefufer biegt die Raubritterspur rechts ab.

Die Wanderwelt der Zukunft

18 Eifelspuren sind die eigentliche Neuerung der „Wanderwelt der Zukunft“ im Kreis Euskirchen. Die neuen Rundwege, einige sind als Premiumwege zertifiziert, sind meist 15 Kilometer lang. Der kürzeste Weg, Auf Tuchmachers Fährte, hat nur 2,5 Kilometer. Der längste, der bekannte Kräuterpfad zwischen Nettersheim und Bad Münstereifel, misst hin und zurück stramme 41,5 Kilometer.

In jeder der elf Gemeinden und Städte des Kreisgebietes gibt es beides: Sowohl Eifelspuren als auch einige der 94 kürzeren Eifelschleifen. Dabei handelt es sich um örtliche Wanderwege, die zusammengelegt und neu markiert wurden. Veranstalter der „Wanderwelt der Zukunft“ ist die Nordeifel Touristik (NeT) in Kall.

Die Wege werden gewartet von den ehrenamtlichen Helfern der Ortsgruppen des Eifelvereins. Weitere Informationen gibt es im Internet. (sli)

www.eifelspuren.de

www.eifelschleifen.de

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An den Geschichtstafeln des Denkmals für die ehemalige Synagoge macht die Wandergruppe eine kurze Pause. Wenige Meter weiter beginnt ein schmaler Pfad hoch zum Aussichtspunkt mit Kreuz, das der Eifelverein Blumenthal errichtet hat. Ziel ist Hellenthal. Doch der Weg macht einen Bogen zum Sündentempelchen des Wanderclubs Eifel-Glück Hellenthal ’81 auf einem Felsplateau.

Dazu Medienwart Paul-Joachim Schmülling: „Das Tempelchen wurde in den 1930er Jahren von Junggesellen aus Kirschseiffen, damals noch ein selbstständiger Ortsteil, errichtet.“ Nach dem Abstieg ist der Erholungs- und Fitnesspark am Flussufer in Hellenthal das nächste Ziel. Am Rathaus vorbei geht es über Kalberbenden und Hinterseiffen erst langsam, dann steiler werdend zum Züngesbenden und entspannt zurück zum Matthiastor.

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