Wald wurde ausgelassenFackelwanderung mit Hellenthaler Bürgermeister

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Fackelwanderung

Auf eine rund drei Kilometer lange Runde machten sich die Wanderer in Udenbreth.

Hellenthal-Udenbreth – Das Hellenthaler Höhengebiet hatte sich Bürgermeister Rudolf Westerburg als Ort für seine mittlerweile schon als traditionell anzusehende Fackelwanderung ausgesucht. Mit dem Vankannshof wurde einer der Aussiedlerhöfe, die rund um Udenbreth angesiedelt sind, als Treffpunkt ausgewählt. Rund 80 Bürger hatten sich im Vorfeld angemeldet und machten sich am Samstagabend mit ihrem Gemeindeoberhaupt auf die Runde um die mit Hecken umstandenen Weiden.

Zum zehnten Mal hatte Westerburg zu der Wanderung eingeladen. „Ein kleines Jubiläum“, freute sich der Bürgermeister mit seiner Frau Irene über die rege Teilnahme der Hellenthaler und ihrer Gäste an seinen Wanderungen. Auch wenn es diesmal etwas weniger Teilnehmer als in den Vorjahren waren, wie er mit einem schnellen Blick in die Runde feststellte. „Viele sind wahrscheinlich wegen des Wetters nicht gekommen“, mutmaßte Westerburg.

Weniger Wind

Als Ramscheider an kerniges Wetter gewohnt, hatte Westerburg für den an diesem Wochenende wieder aufgefrischten Wind nur ein geringschätziges Zucken der Augenbraue übrig. „Der Wind hat sich wieder gelegt“, sagte er mit einem kurzen Blick gen Westen über die Böen, die noch zur Mittagszeit wieder ein wenig lebhafter über das Land gezogen waren.

Doch als sturmerprobter Eifeler war er auch mit den möglichen Folgen des Tiefs „Sabine“ vom vergangenen Wochenende vertraut. Daher begegnete er möglichen Gefahren, die unvorsichtigen Spaziergängern zur Zeit im Wald drohen können, mit Respekt. „Wir gehen bei dieser Runde nicht in den Wald“, betonte er. Außerdem sei er noch am Vortag den Weg mit dem Revierförster Bernhard Ohlerth abgegangen, um lose Äste oder umsturzgefährdete Bäume zu identifizieren und so Gefahren vorzubeugen.

Sturmschäden

Auch für Ohlerth, der bei allen Fackelwanderungen im Gemeindegebiet mit dabei war, war der Rundgang am Samstagabend der zehnte derartige Termin. „Ich freue mich besonders, dass wir hier unterwegs sind, weil wir hier vor etwa 30 Jahren mit der naturgemäßen Waldwirtschaft begonnen haben“, sagte er. Dem aktuellen Wetter entsprechend sprach er vor allem die Windwurfschäden an, die durch die Sturmböen des Orkantiefs „Sabine“ entstanden waren. Nicht zuletzt erzählte er von dem Luchs, der vor Jahren in dem Revier unterwegs gewesen sei. „Der hat damals ein Reh gerissen und auf einen Hochsitz geschleppt“, erzählte er.

Am Treffpunkt begrüßte Franz van Kann, der Hausherr des Vankannhofs, die Besucher. „Der Hof ist mehr als 100 Jahre alt“, erzählte er. Der sei als Aussiedlerhof von seinem Großvater errichtet worden. „Wir haben hier oben nur Gründlandbewirtschaftung“, erläuterte van Kann. Seit 1950 führe er den Hof, sagte er weiter.

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Aus seiner Heimatliebe machte er dabei keinen Hehl. „Wir waren 1939 in die Magdeburger Börde evakuiert“, berichtete van Kann. Da sei es zwar durchaus schön. „Aber Eifel ist schöner“, sagte er augenzwinkernd.

Mit ihren Fackeln, die in dem frischen Wind allerdings schnell herunterbrannten, machten sich die Wanderer auf die rund drei Kilometer lange Runde, die Westerburg ausgearbeitet hatte. Unterstützt von seiner Familie führte er die Gruppe über die mit Hecken umsäumten Wege. Nach etwa einer Stunde erreichten die Wanderer wieder den Hof, wo ihnen von Gemeindemitarbeitern zum Abschluss ein Imbiss gereicht wurde.

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