Hotel, Wellenbad, RutschenparadiesSo soll die Therme in Euskirchen verändert werden

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Therme Euskirchen 1

Für die Therme in Euskirchen gibt es Erweiterungspläne.

  • Rutschenparadies, Wellenbad und Hotel: Die Wund-Stiftung hält an ihren großen Erweiterungsplänen fest.
  • Nun hat sie erste Details veröffentlicht.

Euskirchen – Eddy Balle redet nicht lange um den heißen Brei herum. Der Geschäftsführer der Josef-Wund-Stiftung sagt, dass sich an den Plänen des „großen Visionärs“ Josef Wund nichts geändert habe. „Wir wollen in Euskirchen ein Hotel, ein Wellenbad und ein Rutschenparadies bauen. Insgesamt sprechen wir von einem Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro – genau wie es Josef Wund schon wollte“, sagt Balle.

Der 79-Jährige Wund war am 14. Dezember 2017 ums Leben gekommen. Der Architekt und Unternehmer, der in Euskirchen zwei Jahre zuvor die Therme Euskirchen eröffnet hatte, war mit einem Flugtaxi-Unternehmen unterwegs zurück an den Bodensee, als die Maschine beim Landeanflug auf den Flughafen Friedrichshafen in ein Waldgebiet stürzte.

Erweiterungspläne für Therme schon skizziert

Wund hatte die Erweiterungspläne für die Therme Euskirchen bereits bei der Eröffnung der neuen Saunawelt im Oktober 2016 skizziert. Jetzt sollen sie wieder vorangetrieben werden, auch wenn eineinhalb Jahre nach Wunds Tod die Stiftung immer noch praktisch beschlussunfähig ist, da man seit eineinhalb Jahren auf den Erbschein warte, erklärt Balle im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Verzögerung liege an der baden-württembergischen Bürokratie samt ihrer Notariatsreform, so der Geschäftsführer.

Sobald die Formalien geklärt seien, könne es weitergehen. Dann könne geplant und anschließend auch investiert werden. Zunächst soll laut Balle der Standort Sinsheim erweitert werden. Aber auch der Standort Euskirchen stehe in der Prioritätenliste ganz weit oben.

Man befinde sich bereits in Gesprächen mit einem Partner für das geplante Hotel. Mit der konkreten Planung habe man sich aber nicht befasst. „Die Planungsphase wäre in zwei, drei Jahren abgeschlossen. Dann geht es schnell. Eine Erweiterung geht immer schneller als ein Neubau“, berichtet Balle. Ihm schwebe ein „qualitativ anspruchsvolles Hotel“ vor. Die Zielgruppe seien Familien.

Vorbild für Rutschenparadies in Erding

Gebaut werden soll auch weiterhin ein großes Rutschenparadies. Galaxy ist der Name des bereits existierenden Rutschenparadieses in Erding, das dort seit Jahren Besucher anlockt. Ein solches soll auch in Euskirchen gebaut werden – nur noch spektakulärer. Insgesamt 26 Wasserrutschen, aufgeteilt in unterschiedliche Geschwindigkeitsgrade, gibt es in Erding.

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Geht es nach Balle, wird die Anlage in Euskirchen eine Nummer größer. „Man muss immer ans maximal Machbare denken“, sagt er. Da sei man schnell bei einem Volumen von 50 Millionen Euro – allein für das Rutschenparadies. Ähnlich große Beträge sollen ins Hotel und ins Wellenbad fließen. Den Begriff „Spaßbad“ meidet Balle wie der Nichtschwimmer das tiefe Gewässer. Ein einfaches Spaßbad sei nicht der Anspruch, das habe man bereits mit der Ausstattung der Therme bewiesen.

Noch mehr Bauland benötigt

Das nötige Bauland ist laut Balle noch nicht vorhanden. Zwar habe man sich bereits einige Flächen im Norden der Therme gesichert, aber die würden nicht ausreichen. Balle: „Wir befinden uns in guten Gesprächen, was die restlichen Flächen betrifft.“ Er geht davon aus, dass die Stiftung bei der Stadt Euskirchen offene Türen einrennen werde. Der Standort Euskirchen habe schließlich voll eingeschlagen, so Balle: „Den laufenden Betrieb bewerten wir sehr gut. Sonst würden wir auch nicht so viel Geld investieren wollen.“

Noch in diesem Sommer werde der 1,5-millionste Besucher erwartet. Zwischen vier und sechs Stunden verbringen die Gäste laut Inge Ollmann, Geschäftsleiterin des Standorts Euskirchen, im Durchschnitt in der Therme. „Das ist ein guter Wert, gefühlt ein kleiner Urlaub“, sagt sie. Das Stammpublikum komme aus einem Radius von etwa 30 Kilometern rund um Euskirchen. Die meisten Gäste, die erstmals in die Therme kommen, reisten etwa 50 Kilometer an, berichtet die Geschäftsleiterin.

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