Hybride WahlGrüne nominieren die Erftstädterin Marion Sand als Bundestagskandidatin

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Bei einer Hybridveranstaltung nominierten die Mitglieder Kreisverbände Euskirchen und Rhein-Erft von Bündnis 90/Die Grünen am Samstag die Direktkandidatin für die Bundestagswahl im Wahlkreis Euskirchen/Rhein-Erft 2.

Bei einer Hybridveranstaltung nominierten die Mitglieder Kreisverbände Euskirchen und Rhein-Erft von Bündnis 90/Die Grünen am Samstag die Direktkandidatin für die Bundestagswahl im Wahlkreis Euskirchen/Rhein-Erft 2.

Kreis Euskirchen/Weilerswist – Drei Stunden mussten sich die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen gedulden, bis am Samstag nach drei Wahlgängen Marion Sand als Direktkandidatin für die Bundestagswahl im September im Wahlkreis Euskirchen/Rhein-Erft 2 im September feststand. Am Ende konnte sie sich mit einer einzigen Stimme Vorsprung gegen ihren Mitbewerber Dr. Thomas Kesseler aus Euskirchen durchsetzen.

„Die Freude ist natürlich sehr groß, dass ich trotz der kompetenten Mitbewerber das Vertrauen der Mitglieder gewinnen konnte“, freute sich die Erftstädterin nach Bekanntgabe des Ergebnisses: „Ebenso groß wie die Freude wiegt nun jedoch auch die Verantwortung, der ich mich durch dieses Vertrauen stellen muss.“

Marion Sand setzte sich durch

Schon nach dem ersten Wahlgang hatte sich das spannende Kopf-an-Kopf-Rennen abgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt lag Thomas Kesseler sogar mit 34 der insgesamt 75 abgegebenen gültigen Stimmen noch knapp vor Marion Sand (32 Stimmen). Sechs Stimmen fielen auf die dritte Kandidatin, Regina Kaiser, die ihre Bewerbung nach diesem ersten Wahlgang jedoch zurückzog. Zwei „Nein“-Stimmen sowie eine Enthaltung komplettierten das Ergebnis. Im zweiten Wahlgang setzte sich erstmalig die Erftstädterin mit 37 Stimmen an die Spitze vor Thomas Kesseler mit erneut 34 Stimmen bei zwei „Nein“-Stimmen und einer Enthaltung.

Für die absolute Mehrheit von 38 Stimmen reichte es jedoch erneut nicht. Im dritten Wahlgang konnte Marion Sand erneut 37 Stimmen für sich gewinnen, während Thomas Kesseler die übrigen 36 erhielt. Lediglich der Umstand, dass bei diesem dritten Anlauf statt der bisher 75 Mitglieder nur noch 73 abstimmten, sicherte der gebürtig aus Sachsen-Anhalt stammenden Kandidatin die absolute Mehrheit und damit die begehrte Direktkandidatur.

„Ich habe den Mitgliedern einen Vorschlag unterbreitet, der leider nicht von der Mehrheit angenommen wurde“, kommentierte Thomas Kesseler, seit der Kommunalwahl im Euskirchener Stadtrat, das Ergebnis: „Enttäuscht bin ich dennoch nicht, da ich Marion als sehr kompetente Frau kennengelernt habe, die die Interessen unserer Partei würdig vertreten wird.“

Kampf mit der Technik

Auch Regina Kaiser zeigte sich durchaus zufrieden mit dem Ausgang der Wahl. „Ich bin begeistert, dass sich auch in diesem Wahlkreis eine Frau durchsetzen konnte. Wir sind für die anstehende Bundestagswahl wirklich toll aufgestellt.“

Dass die Veranstaltung sich über einen deutlich längeren Zeitrahmen erstreckte als ursprünglich angenommen, war nicht nur dem spannenden Zweikampf der Kandidaten, sondern auch dem Kampf mit der Technik geschuldet. Aufgrund geltender Hygiene- und Abstandsregeln wurde die Wahl am Samstag als Hybridveranstaltung abgehalten. Während sich im Weilerswister Forum nur einige wenige Teilnehmer aufhielten, konnten die übrigen Mitglieder online live an den Vorstellungen der Bewerber teilnehmen und sich auch selbst mit Fragen an der Diskussion beteiligen.

Die Einrichtung aller Übertragungen und auch des anonymisierten Abstimmungsprogramms sollte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. „Die gesamte letzte Woche habe ich mit Tests und dem Feintuning zugebracht“, berichtete Wilfried Gierden, der am Samstag bereits vier Stunden vor der Veranstaltung mit der Einrichtung der Technik beschäftigt war: „In einem solchen Umfang lässt sich das alles im Vorfeld natürlich nicht testen und so hatten wir ein paar kleinere Anlaufschwierigkeiten.“

An der Freude über das Ergebnis änderten diese Umstände für Marion Sand jedoch nichts. Mit durch den Ausgang noch gesteigerter Motivation wolle sie sich den wichtigsten Themen der Partei annehmen. Sand: „Ein Wandel ist dringend nötig. Wir müssen heute definieren, wie beispielsweise unsere Agrarpolitik der Zukunft aussehen soll. Themen wie die Klimafrage sind nicht ausschließlich grüne Themen, sondern Probleme aller, die wir später nicht mehr werden lösen können und daher bereits heute angehen müssen.“

www.gruene-euskirchen.de

www.gruene-rek.de

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