Ideen für den nächsten Flugtag2027 feiert die Dahlemer Binz das 70-jährige Bestehen

Lesezeit 3 Minuten
Der Flugplatz Dahlemer Binz mit seiner gut ein Kilometer langen Landebahn wurde 1957 in Betrieb genommen.

Der Flugplatz Dahlemer Binz mit seiner gut ein Kilometer langen Landebahn wurde 1957 in Betrieb genommen.

Blankenheim-Mülheim/Dahlem – 2027 feiert die Dahlemer Binz das 70-jährige Bestehen. Das ist zwar erst in fünf Jahren, doch schon jetzt kommt der Vorschlag auf, ob man das Jubiläum nicht mit einem Flugtag feiern könnte. 2017 war der zum 60-Jährigen ein Erfolg.

Andreas Knöffler, HNO-Arzt im Ruhestand und Oberstarzt d.R. (der Reserve) blickt versonnen auf ein Plakat an der Wand seiner Fliegerklause, des gemütlichen, mit Flugsportdevotionalien aller Art geschmückten Gartenhäuschens am Wohnhaus in Mülheim. „Das war der erste“, sagt der begeistere Hobbypilot, der ein Sportflugzeug auf der Binz stehen hat, über ein Plakatmotiv, das für den 2001 als ersten von vier von ihm organisierten Flugtagen auf der Binz warb.

2001, 2003, 2007, 2017 – zum bislang letzten Flugtag vor fünf Jahren kamen nach Knöfflers Angaben an die 5000 Besucher: „Das hat sich finanziell getragen!“ Knöffler greift zu einem dicken Aktenordner und blättert die Seiten durch: Damals nahm man wenige Euro Eintritt, dazu eine geringe Parkplatzgebühr. Vor allem die Hilfe der Feuerwehr, Sponsorengelder, aber auch die günstigen Platzvoraussetzungen machten den Flugtag 2017 zum Erfolg. Die Binz hat einen langen, parallel zum eigentlichen Flugplatz verlaufenden Fußgängerweg, den auch Wanderer nutzen. Und diesen Weg kann man für solche Großveranstaltungen zum Rollfeld hin gut absperren.

Alles zum Thema Formel 1

„Ich traue mir das zu“, sagt Knöffler. Ein Jahr werde es wohl brauchen, so seine Kalkulation, um den dann fünften Flugtag zu organisieren: „Es ginge also auch schon 2023 oder 2024.“ Man müsse mithin nicht unbedingt bis zum 70-jährigen Bestehen warten. Knöffler, der von 2004 bis 2015 Leiter der HNO-Abteilung des Flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck war, verfügt immer noch über gute Kontakte in die Fliegerszene, sei es zur Luftwaffe, zu Vereinen der Hobbyflieger oder zu Sportflugzeugherstellern. So könnte er vielleicht die Luftwaffe zu einem „Fly-In“ der A 400 M bitten. Diese Maschine ist als Transportflugzeug der Nachfolger der legendären Transall, die im September offiziell außer Dienst gestellt wurde. Ebenso wäre ein „Besuch“ der Antonov 2 denkbar, oder der De Havilland DH.104 Dove, eines in der Szene bekannten Tiefdeckers, zudem Vorführungen von Piloten mit ihren historischen fliegenden Kisten aus den 1940er und 1950er Jahren, oder – sicherlich nicht unumstritten – die Stippvisite einer Messerschmitt Bf 109, eines Jagdflugzeugs der Wehrmacht aus dem Zweiten Weltkrieg.

Zusätzlich, so Knöffler, wären Formationsflieger vielleicht zu einem Fly-In bereit, etwa die „Banana Airforce“ aus Würselen, die schon Interesse signalisiert haben. Denkbar seien auch die Flieger der „Pilatus Aircraft“ oder eine „Stampe-Formation“ alter Doppeldecker.

Das hört sich auch für Dahlems Bürgermeister Jan Lembach, der zugleich Geschäftsführer der Flugplatz Dahlemer Binz GmbH ist, nicht uninteressant an. „Man kann natürlich mit uns über alles reden“, so Lembach. Entscheiden müsse am Ende der zuständige Flugplatzausschuss. Die Dahlemer Binz ist in Besitz der Gemeinde und organisatorisch ein Eigenbetrieb.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch Lembach ist der Flugtag 2017 noch in guter Erinnerung, zugleich weiß er um den Organisationsaufwand: „Das können wir als Gemeinde nicht auch noch machen, damit wären wir überfordert.“ Vielmehr sei da der mögliche Veranstalter gefragt, der neben der Organisation auch die Verantwortung übernehmen müsse. Bei solchen Großveranstaltungen seien der Abschluss einer Ausfallversicherung oder einer Ausfallbürgschaft und die Übernahme der Gema-Gebühren üblich – immerhin könnte es am Veranstaltungstag regnen und die kalkulierte Besucherzahl bliebe aus.

Andreas Knöffler will nun mit der Gemeinde in Kontakt treten. Ob daraus am Ende der fünfte Flugtag auf der Binz wird, bleibt abzuwarten. Eine andere Idee, die er vom Besuch des „Fly-Outs“ der Transall am 23. September 2021 mitgenommen hat, dürfte wohl utopisch sein: Eine ausrangierte Transall am Flugfeldrand und neu genutzt als Bistro oder Café. Alleine der Transfer zur letzten Parkposition der Riesenmaschine koste um die 45000 Euro, weiß Knöffler aus Kreisen der Luftwaffe.

Rundschau abonnieren