Impfdurchbrüche Kreis EuskirchenHälfte der Neuinfizierten ist geimpft

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Corona-Test-Symbolbild

Kreis Euskirchen – Die Corona-Zahlen im Kreis Euskirchen steigen rasant an. Betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am 14. Oktober noch 23,7, lag sie am Dienstag, also zwölf Tage später, bei 65,9.

Hauptsächlich ältere Menschen betroffen

„Zum großen Teil handelt es sich bei den Infizierten um ältere Menschen, auch geimpfte, mit und ohne Vorerkrankungen“, berichtet Alexander Riet-Lagrange, ärztlicher Berater des Covid-Teams beim Kreis.

Hinzu kommen lokale Ausbruchgeschehen: In Bad Münstereifel kletterte die von dieser Zeitung anhand der Kreis-Zahlen ermittelte Sieben-Tage-Inzidenz am Montag auf 155,4 an. Der Grund: Ein Corona-Ausbruch in einer Alten- und Pflegeeinrichtung sowie bei einer Freizeitveranstaltung für Senioren, an der 30 Menschen teilgenommen haben, von denen acht mittlerweile infiziert sind, zum Teil auch asymptomatisch. „Dabei handelte es sich zu 100 Prozent um Geimpfte“, so Riet-Lagrange.

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Vollimmunisierung länger als sechs Monate her

Das hat zur Folge, dass die Zahl der Impfdurchbrüche im Kreisgebiet steigt. „Betrachtet man das gesamte Jahr 2021 liegt sie im Kreis bei 10 bis 15 Prozent, in den letzten zwei Wochen aber bei rund 50 Prozent“, erklärt Riet-Lagrange. Heißt: Etwa die Hälfte der Neuinfektionen ist bereits vollständig geimpft.

Dabei handelt es sich aber zu 90 Prozent um Zugehörige zur Risikogruppe, also Menschen über 70, Menschen mit Vorerkrankungen oder eine Kombination aus beidem, deren Vollimmunisierung länger als sechs Monate her ist und deren Immunität bereits nachgelassen hat. Deshalb spricht sich Riet-Lagrange für die Impfauffrischung, Booster-Impfung genannt, aus.

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Betrachtet man alle Infizierten, ist ein Fünftel unter 15 Jahre alt, also der größten Gruppe der Ungeimpften zugehörig. Die Zahl der infizierten Reiserückkehrer spielt aktuell nur eine sehr geringe Rolle – Auswirkungen der Herbstferien spüre man frühestens Anfang November.

Lage am Dienstag

Elf Neuinfektionen vermeldete der Kreis Euskirchen am Dienstag – und damit sieben weniger als in der Vorwoche. Insgesamt sind aktuell im Kreisgebiet 278 Menschen nachweislich mit Covid-19 infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Dienstag 65,9.

Am Montag gab es den 247. Todesfall: Eine 94-jährige Frau ist im Krankenhaus an Covid-19 gestorben. (ets)

Die Lage auf den Intensivstationen ist deutlich besser als noch zu Beginn des Jahres. Euskirchen und Mechernich haben aktuell ein bis zwei Fälle. Die Reservekapazität sei nie benötigt worden. Waren im Jahresverlauf die Intensivpatienten fast ausschließlich ungeimpft, steigt die Zahl der Geimpften nun aber. Dabei handelt es sich meist um ältere Menschen. Jüngere Intensivpatienten in NRW sind meist ungeimpft, so Riet-Lagrange.

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