In VideokonferenzMarc Brust teilt Rücktritt von Kandidatur mit

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Marc Brust

Marc Brust

Blankenheim – Der CDU-Gemeindeverband Blankenheim muss sich einen neuen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September suchen: Marc Brust aus Rheder, von den Christdemokraten nominiert, Nachfolger des parteilosen Rolf Hartmann zu werden, erklärte in einer Videokonferenz aus gesundheitlichen Gründen überraschend seinen Rücktritt von der Kandidatur.

„Wir sind ein bisschen geschockt!“ Herbert Daniels, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands Blankenheim, macht aus seinen Gefühlen kein Hehl. Was ihm und seinen Kollegen da der christdemokratische Kandidat fürs Bürgermeisteramt in Blankenheim per Videokonferenz mitteilte, stellt alle bisherigen Planungen der Christdemokraten an der Oberahr auf den Kopf: Aus „ernsthaften gesundheitlichen Gründen“ müsse er auf die Kandidatur verzichten, bestätigte Marc Brust gegenüber dieser Zeitung.

Ärztlicher Rat vor Rücktritt

Er habe die Entscheidung am Dienstag getroffen, nachdem ihm sein Arzt geraten habe, „kürzer zu treten“, so der 48-Jährige. Er ist verheiratet, hat Familie und ist bei der Post-Tochter DHL beschäftigt. Er hätte seinen Job kündigen müssen, um im Fall seiner Wahl – die CDU ist derzeit die stärkste Fraktion im Gemeinderat von Blankenheim – das Bürgermeisteramt übernehmen zu können.

Mit seiner Entscheidung gerät seine Partei – Brust war zunächst parteilos, mit der Nominierung aber in die CDU eingetreten, in der er auch bleiben will – in Zeitnot. Der Gemeindeverband sucht nun nach einem Ersatzkandidaten. Doch bis zum 16. Juli müssen Kandidaten bei der Wahlkommission im Blankenheimer Rathaus registriert sein.

Zeit für Kandidatensuche ist begrenzt

Der CDU-Kreisverband hat für die Aufstellung kommunaler Kandidaten die Frist noch um zwei Wochen vorgezogen. „Es können ja immer Unterlagen fehlen, da wollen wir einen Zeitpuffer haben“, so Herbert Daniels. Eigentlich haben Blankenheims Christdemokraten sogar noch weniger Zeit für eine erneute Kandidatenfindung: Am 17. Juni sollen die CDU-Kandidaten für den Gemeinderat nominiert werden.

Ein neuer Bürgermeisterkandidat könnte dann durch Änderung der schon bestehenden Tagesordnung der Zusammenkunft gewählt werden. Ist diese Zeit aber zu knapp, zählt fast schon jeder Tag. „Maximal zwei Wochen später könnte es eine erneute Aufstellungsversammlung geben“, rechnet Daniels vor: Da wäre man schon bei Anfang Juli und beim „allerletzten möglichen Termin“.

Klaus-Peter Hohn möglicher Kandidat

Doch woher so schnell einen neuen Kandidaten nehmen? „Es ist bekannt, dass für das Amt des Bürgermeisters von Blankenheim die Kandidaten nicht Schlange stehen“, so Daniels. Den gegen Marc Brust unterlegenen Kandidaten Klaus-Peter Hohn aus dem rheinland-pfälzischen Stadtkyll nun noch einmal zu fragen, wäre eine Option.

„Wir müssen erst einmal drüber schlafen. Ich möchte jedenfalls keinen Kandidaten haben, hinter dem wir als Blankenheimer Christdemokraten nicht voll und ganz stehen“, gibt der Gemeindeverbandsvorsitzende die aktuelle Marschrichtung vor.

Marc Brust glaubt jedenfalls, dass seine Partei „noch die Chance hat, jemanden zu finden“: „Ein bisschen Zeit ist ja noch bis zum Juli“, so Brust.

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Findet sich aber niemand, wäre die Bürgermeisterwahl in Blankenheim für Jennifer Meuren, parteilos, Kandidatin eines Bündnisses aus SPD, UWV, FDP und Bündnis 90/Die Grünen, schon vor dem Urnengang entschieden. Noch nie hatte die Gemeinde Blankenheim eine Bürgermeisterin – und ein so junges Gemeindeoberhaupt: Meuren ist erst 32 Jahre alt.

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