Einweihung in BonnHilfsgruppe unterstützt Familienhausbau an der Kinderkrebsklinik

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Von nun an können Eltern und Geschwister im Familienhaus in direkter Nähe der erkrankten Kinder sein.

Von nun an können Eltern und Geschwister im Familienhaus in direkter Nähe der erkrankten Kinder sein.

Kall/Bonn – „Danke“, lautete die Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch den Festakt zur Einweihung des Familienhauses auf dem Gelände des Universitätsklinikums auf dem Venusberg in Bonn zog. Der Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn, der seit mehr als 20 Jahren mit insgesamt mehr als einer Million Euro von der Kaller Hilfsgruppe Eifel unterstützt wird, hat das sieben Millionen Euro teure Haus gebaut. Auch die Hilfsgruppe hat sich an der Investition beteiligt.

So wurde in Zusammenarbeit mit dem Möbelhaus Brucker die komplette Einrichtung von 42 Familienzimmern und den Foyers auf drei Etagen finanziert. Bei der Einweihung war auch der stellvertretende NRW-Ministerpräsident und Familienminister Dr. Joachim Stamp voll des Lobes für das Engagement der Hilfsgruppe.

Zimmer für Eltern und Geschwister der Krebspatienten

„Das ist Eifeler Qualität“, scherzte Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel, als der Familienmister beim Rundgang durch den Neubau in einem der 42 Elternzimmer die Betten begutachtete. Und auch die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner war angetan von der soliden und zweckmäßigen Einrichtung der Zimmer, in denen Eltern und Geschwister während der Behandlung ihrer schwerkranken Kinder und Geschwister in direkter Nähe des ebenfalls neu errichteten Eltern-Kind-Zentrums (ELKI) übernachten können.

Zuvor hatte Hilfsgruppenmitglied Lutz Hennemann, der Ehrenvorsitzende und Gründer des Bonner Förderkreises, über die Historie des Familienhauses berichtet. Bisher habe der Förderkreis ein Elternhaus in der Joachimstraße nahe der Kinderkrebsklinik. Dort wohnten auch immer wieder Eltern von krebskranken Kindern aus dem Kreis Euskirchen. Nachdem bekannt wurde, dass die Kinderkrebsklinik aus der Innenstadt in das neue Eltern-Kind-Zentrum der Uniklinik auf den Venusberg umzieht, beschloss der Förderkreis den Neubau eines Familienhauses in direkter Nähe.

Haus trotz aller Bemühungen noch nicht fertig

Um das Projekt „Familienhaus Bonn – Damit kein Kind alleine ist“ zu realisieren, gründete sich eine gemeinnützige GmbH, die von Lutz Hennemanns Sohn Jan als Geschäftsführer geleitet wird. Es habe einige Jahre gedauert und viel Einsatz, Herzblut, graue Haare und Tränen gekostet, ehe das neue Haus jetzt endlich habe eingeweiht werden können, so Jan Hennemann. Das Haus sei zwar trotz aller Bemühungen noch nicht ganz fertig, doch er hoffe, schon bald die ersten Eltern begrüßen zu können.

Das Haus biete Eltern, die ihr krankes Kind begleiten, ein Zuhause auf Zeit. Denn die Betreuung eines kranken Kindes verlange seinen Angehörigen alles ab – physisch, psychisch und je nach Erkrankung und Dauer der Behandlung auch finanziell. Hennemann: „Hier stehen wir fest an der Seite der Eltern und bieten ihnen kostengünstige Übernachtungen sowie einen Rückzugsort zum Kraftschöpfen und Durchatmen an.“

Vielfältige Möglichkeiten für die ganze Familie

Die Möglichkeiten für Eltern und Kinder seien vielfältig. „Ob eine ruhige Minute im Garten, Auspowern im Sportraum oder ungestörtes Essen in unserem Eltern-Café, das Wohlbefinden der Eltern soll hier im Haus im Vordergrund stehen“, sagte Hennemann. Deshalb werde das gesamte Haus „kittelfrei“ sein.

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Per Video-Schalte übermittelte der ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Professor Wolfgang Holzgreve, seinen Dank an den Förderverein. Das Haus biete zudem die Möglichkeit, die Eltern für die Mitbetreuung zu Hause gut auszubilden, bevor die Kinder nach der Behandlungen heimkehrten.

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