Hoffnung für MountainbikerParcours in Kall soll 2022 gebaut werden

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Auf einer Fläche hinter dem Aktivpark an der Auelstraße soll der Mountainbike-Parcours entstehen. Seit Jahren konnte das Projekt aber nicht umgesetzt werden.

Kall – Wenn einmal der Wurm drin ist in einem Projekt: Nachdem Kaller Jugendliche im Sommer 2018 Unterschriften für den Bau eines Mountainbike-Parcours gesammelt hatten, sollte alles schnell gehen. Politik und Verwaltung wollten das Projekt zügig realisieren. Doch dann kam ein Problem nach dem anderen, und eröffnet ist der Parcours bis heute nicht. In diesem Jahr soll es nun einen weiteren Versuch geben. Das hat der Bauausschuss auf Antrag der Ratsmehrheit aus SPD, FDP und Grünen jetzt einstimmig beschlossen.

Schon 2019 hatten alle Fraktionen dem Vorschlag der Schüler zugestimmt. Die hatten auch ein Konzept für den Bau eines solchen Parcours mit Hügeln, Hängen und Steilkurven aus Erdreich vorgelegt. Nachdem Anwohner am Ostlandkreuz Bedenken gegen eine solche Anlage auf dem dortigen Abenteuerspielplatz angemeldet hatten, wurde eine Fläche neben dem Aktivpark in der Auelstraße ausgewählt.

Doch bei Bodenuntersuchungen gab es dort eine böse Überraschung: In einer Tiefe bis 60 Zentimeter liegt die Bleikonzentration auf dem Gelände bei 2450 Milligramm pro Kilogramm Boden, in den Schichten darunter sogar bei 7400 Milligramm. Weit höher als die Grenzwerte, die nach Angaben der Gemeinde für Spielflächen bei 200 und für Gärten bei 410 Milligramm liegen. Trotzdem wurde an dem Vorhaben festgehalten. Um das Bleiproblem zu lösen, soll der Boden bis auf eine Tiefe von mindestens 35 Zentimeter abgetragen und entsorgt werden und das Areal mit kaum belasteter Erde aufgefüllt werden. Etwa 242 Tonnen Erdreich müssen insgesamt ausgetauscht werden.

Im April 2021 sollte es losgehen

Der Baubeginn war für Ende April 2021 vorgesehen. Der Termin konnte aber nicht eingehalten werden, und dann kam Mitte Juli die Flut. Weil der Bauhof nun viele andere Dinge zu tun hatte, musste das Projekt verschoben werden. „Wir stehen alle bei den Kaller Jugendlichen im Wort, dass da etwas passiert. Es gab immer gute Gründe, warum das Projekt erst einmal nicht umgesetzt werden konnte. Aber wir wollen jetzt, dass es dieses Jahr gemacht wird“, betonte Emmanuel Kunz (SPD). Er hoffe, dass es in diesem Jahr keine weiteren Katastrophen oder anderweitigen Einsätze für den Bauhof geben werde.

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„Ursprünglich hatten wir vor, nur natürliche Materialien wie Erde, Schotter, Holz und Steine für den Bau zu verwenden. Nun wollen wir aber auch einige Fundamente anlegen oder Stahlbauteile verwenden, damit man ein Grundgerüst hat, um den Parcours nach einem Hochwasser wieder leichter herstellen zu können“, sagte Bauhofleiter Andre Kaudel. Außerdem werde damit auch die Standfestigkeit der Anlage erhöht. Entsprechende Materialien seien bei den Betrieben im Kaller Gewerbegebiet zu haben. Trotzdem werde man vor allem auf natürliche Materialien setzen. Klaus Pütz (Grüne) bezweifelte, dass diese Maßnahmen etwas bringen: „Das wird bei Hochwasser auch nicht viel helfen.“ Der Beschluss des Bauausschusses soll nun zeitnah umgesetzt werden.

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