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Kaller FeuerwehrAufwendige Übung im alten Gemeindedirektoren-Haus

Lesezeit 3 Minuten
Ein schwieriger Übungsteil war die Rettung eines bewusstlosen Kameraden über die enge Kellertreppe.

Ein schwieriger Übungsteil war die Rettung eines bewusstlosen Kameraden über die enge Kellertreppe.

Kall – Aus dem leerstehenden Gebäude hinter dem Kaller Rathaus quoll Rauch aus dem Dach und den Fenstern.

Kurze Zeit später steuerten die Feuerwehren aus Kall, Sistig und Wahlen das Haus an, in dem einst der Kaller Gemeindedirektor Friedrich Josef Laux seine Dienstwohnung hatte. Nun war es keinesfalls so, dass in dem alten Haus ein Feuer ausgebrochen war. Bei dem großen Feuerwehraufgebot handelte es sich nur um eine Einsatzübung.

Das Gemeindedirektoren-Haus wird in Kürze abgerissen, um dem Bau eines neuen Begegnungszentrums Platz zu machen. Die Gemeindefeuerwehr nutzte die Gelegenheit, in dem leeren Haus eine Übung unter realistischen Bedingungen abzuhalten.

Die Übungs-Organisatoren Andreas Lang und Michael Becker hatten ein Szenario vorgegeben, das zahlreiche Facetten der technischen Hilfeleistung, der Menschenrettung und der Brandbekämpfung einschloss.

„Wohnungsbrand und Menschenleben in Gefahr“ lautete das Einsatzstichwort, mit dem die Löschgruppen alarmiert wurden. In diesem Fall war der Rauch jedoch mit Hilfe einer Nebelmaschine erzeugt worden. Und die Verletzten waren drei Dummys, die im Gebäude versteckt waren und als „Verletzte“ im völlig verrauchten Haus aufgespürt und gerettet werden mussten.

Als erste Wehr traf der Löschzug Kall am Haus ein. Zunächst galt es, dort hineinzugelangen. Die verschlossene Haustür öffneten die Feuerwehrleute mit einem Zieh-Fix. Mit diesem Instrument kann das Schloss geknackt und herausgezogen werden. Es kommt immer wieder vor, dass die Feuerwehr sich mit dieser Methode Zugang zu verschlossenen Häusern verschaffen muss – beispielsweise, wenn hilflose Personen in Not sind.

Schnell die Haustür geöffnet

Deshalb sei das Üben dieser schnellen Haustür-Öffnung besonders wichtig, berichtete Gemeindewehrleiter Harald Heinen, der den Übungsablauf beobachtete.

Nachdem die Haustür geöffnet war, drangen andere Kaller Wehrleute, mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Haus ein. Derweil war auch der Löschzug II mit den Löschgruppen aus Sistig und Wahlen eingetroffen. Sie bauten eine Löschwasser-Versorgung von der Trierer Straße zur Brandstelle auf und drangen von außen über Steckleitern in das Obergeschoss des Hauses ein.

Zwei der drei „Verletzten“ konnten durch das Treppenhaus ins Freie geschafft werden. Die dritte Person musste mit Hilfe einer Schleifkorbtrage durch das Fenster und danach über die Steckleiter an der Hauswand abgeseilt werden. Dabei musste jeder Handgriff sitzen.

Zum Schluss der Übung stellten Michael Becker und Andreas Lang die im Keller agierenden Atemschutzgeräteträger vor eine schwierige Aufgabe. Einer ihrer Kameraden war in voller Ausrüstung auf der Treppe kollabiert – natürlich war auch das nur gespielt. Weil diese Rettung wegen der Enge am Einsatzort eine besonders schwierige Mission war, wurde diese Rettungsübung auch mit weiteren Atemschutzgeräteträgern wiederholt.

Am Ende waren Gemeinde-Wehrleiter Harald Heinen, dessen Stellvertreter Andreas Lang und Übungsleiter Michael Becker zufrieden mit dem Ablauf. Das leerstehende Haus habe beste Voraussetzungen für ein derartiges Szenario geboten. Als besonders erfreulich bezeichnete Heinen die Tatsache, dass der Wunsch, das alte Haus vor dem Abriss noch für eine Übung zu nutzen, aus der Mannschaft gekommen sei.

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