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Politik reagiertKaller Jungs sammeln Unterschriften für Fahrradparcours

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Momentan üben Tom Latz und seine Freunde waghalsige Sprünge und andere Kunststücke im Garten. Sie wünschen sich aber einen Fahrradpark.

Momentan üben Tom Latz und seine Freunde waghalsige Sprünge und andere Kunststücke im Garten. Sie wünschen sich aber einen Fahrradpark.

Kall – Nach der Berichterstattung über den Wunsch von Kaller Jungs nach der Errichtung eines Fahrradparcours für die jungen Mountainbiker hat sich jetzt die Politik eingeschaltet. Die Kaller SPD habe sich bei ihr gemeldet und wolle mit den Jungen Kontakt aufnehmen, um das Vorhaben der Gruppe zu unterstützen, sagte Anke Latz, die Mutter eines der Jungen. Die sieben Kaller Jungs zwischen elf und zwölf Jahren hatten ein Konzept für einen Fahrradparcours erstellt und dies dem Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Ortsvorsteher Stefan Kupp vorgetragen.

Tom Latz, Samuel Sistermans, Darius Khan, Niklas Kaufmann, Jan Morskoij, Wadeem Aldib und Julian Lutsch sind absolute Anhänger des Radsports. Sie lieben es, mit ihren Mountainbikes den einen oder anderen waghalsigen Sprung zu absolvieren. Sie bauen sich sogar Rampen, um das Erlebnis des freien Flugs mit dem Zweirad möglichst oft zu erleben.

Auf der Straße zu gefährlich

Doch die Kinder haben festgestellt, dass sie in ihrer Gemeinde Kall ihren Lieblingssport nicht so ausüben können, wie sie das gerne wollen. „Wir sind früher oft im Wald gefahren, aber das ist nicht optimal“, sagt Samuel Sistermans. Denn hin und wieder komme man da eben auch Spaziergängern und Hundehaltern ins Gehege.

„Und auf der Straße zu fahren, ist viel zu gefährlich“, fügt Tom Latz hinzu. Dabei sind die Elf- und Zwölfjährigen durchaus wagemutig, wenn sie mit ihren Bikes, die 21 bis 27 Gänge haben und als kleine Hightech-Geräte angesehen werden können, durchs Gelände düsen.

Die Schüler gingen das Projekt methodisch an

Also haben sich Tom Latz und seine Kumpels mit Toms Mutter Anke zusammengesetzt und überlegt, wie man die Situation für fahrradbegeisterte Kinder in Kall verbessern könnte. Für Tom, der schon mehrfach mit seinem Vater in Euskirchen im Park an der Auelsburg nahe des Gymnasiums Marienschule den dortigen Fahrradparcours aufgesucht hat, war klar, dass so etwas auch in Kall realisiert werden müsse. Die Kinder, die fast alle in die siebte Klasse der städtischen Realschule Schleiden kommen, gingen die Sache methodisch an.

Sie sammelten zunächst Unterschriften vor einem örtlichen Verbrauchermarkt und hatten innerhalb von drei Tagen 308 Unterstützer auf ihren Listen, die sie nun dem Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser im Beisein von Ortsvorsteher Stefan Kupp überreichten. Die Kommunalpolitiker waren begeistert von dem Engagement der Kinder.

Die hatten auch gleich ein Konzept für den Bau eines solchen Fahrradparks erstellt, der Hügel, Hänge und Steilkurven aus Erdreich enthalten soll. Ebenfalls hatten sich die Jungen schon verschiedene Standorte ausgeguckt, die sie den Politikern vorschlugen. Man benötige, so Tom Latz, rund 1000 Quadratmeter, um eine ansprechende Anlage erstellen zu können.

Sponsoren werden gesucht

Bürgermeister Esser war positiv überrascht, wie professionell ihm die Schüler ihr Projekt vorstellten. Er erklärte den Kindern aber, dass nicht er als Bürgermeister das Sagen habe, sondern der Rat bestimme, wofür das Geld der Gemeinde ausgegeben werde. Ortsvorsteher Kupp regte an, die Kinder sollten versuchen, ihre Vorstellungen mit Hilfe eines Sponsorings durch Kaller Unternehmen zu verwirklichen. „Wir wollen jetzt versuchen, Unterstützung bei Kaller Geschäftsleuten und Unternehmen zu bekommen, damit die Anlage bald gebaut werden kann, wenn die Gemeinde ein entsprechendes Grundstück gefunden hat“, sagte Tom Latz.

Wer helfen möchte, das Projekt der Kinder zu verwirklichen, kann sich an Anke Latz unter der Mobilnummer 01 71/4 72 14 80 oder per E-Mail wenden. anke.latz@gmail.de

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