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Kaum VerzögerungenTrotz Einschränkungen schreiten Bauarbeiten im Kreis voran

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Der Anbau des Kreishauses kommt voran. Knapp 40 Millionen Euro werden investiert.

Der Anbau des Kreishauses kommt voran. Knapp 40 Millionen Euro werden investiert.

Kreis Euskirchen – Der Wiederaufbau des Johannes-Sturmius-Gymnasiums in Schleiden, die Realisierung des Campus in Zülpich, der Kreishaus-Anbau in Euskirchen oder auch der Bau der Hochwald-Molkerei bei Obergartzem – im Kreis gibt es einige Großprojekte, die – Stand jetzt – nicht großartig von der Corona-Pandemie beeinträchtigt werden.

„Wir haben noch relativ Glück“, sagt Marcel Wolter, Erster Beigeordneter der Stadt Schleiden. Sowohl beim Wiederaufbau des Johannes-Sturmius-Gymnasiums als auch beim Ausbau des Kindergartens in Dreiborn gebe es keine Verzögerungen. Laufe weiter alles nach Plan, sei der erste Bauabschnitt nach dem Großbrand am Gymnasium in den Sommerferien fertig, so Wolter.

Euskirchen

Auch in Euskirchen komme es aktuell bei den avisierten Projekten nicht zu Verschiebungen, sagt Silke Winter, Pressesprecherin der Stadt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien aktuell im Baubereich zu kompensieren. „Jedoch können jederzeit einzelne Kolonnen oder ganze Firmen ausfallen und eine Kette von Behinderungen und Bauverzögerungen sowie damit verbundene höhere Kosten auslösen“, so Winter.

Etwa 1,45 Millionen Euro sollen in die Sanierung und Modernisierung der alten Feuerwache fließen. Aufgenommen worden seien die Arbeiten nach einer längeren Pause, die aber nicht durch Corona verursacht worden war, noch nicht wieder, berichtet die Pressesprecherin: „Die Planungen einschließlich der Erstellung der Leistungsverzeichnisse laufen wie geplant weiter, sodass zurzeit nicht von weiteren Verzögerungen auszugehen ist.“

Kein Baustopp

Auch beim Integrierten Handlungskonzept (ISEK) für die Innenstadt laufe alles nach Plan, da es laut Winter erst mit Inkrafttreten des Haushalts 2020 starten kann. „Verzögerungen durch Infektionsschutzmaßnahmen sind bei einigen Projekten aber zu erwarten, weil beispielsweise keine Bürger- oder Anliegerversammlungen stattfinden können“, sagt Winter.

Die Corona-Krise hat indes Auswirkungen auf den Bau der Molkerei in Obergartzem. „Ja, es wird zu Verzögerungen kommen“, sagt Eric Bélières von der Hochwald Foods GmbH. An so einem großen Projekt seien viele Firmen aus ganz Deutschland und aus dem europäischen Ausland beteiligt. Noch sei aber nicht klar, wie sich das konkret auswirken werde, so Bélières. Das werde sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Einen Baustopp gebe es allerdings noch nicht.

Mechernich

Der Ausbau der Mechernicher Gesamtschule ist noch nicht von Verzögerungen betroffen. „Bisher laufen die Arbeiten seitens der Firmen und die Materiallieferungen problemlos“, sagt David Esch, Bauleiter beim Gebäudemanagement der Stadt Mechernich. Aufgrund einer Verordnung mussten den Arbeitern richtige Toiletten mit festinstallierten Waschbecken und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden. Das habe man in der Dreifachturnhalle realisiert, berichtet Esch.

Am Schulcampus Zülpich sind nach Angaben von Julia Schneider, Fachbereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Zülpich, durch die Corona-Pandemie keine Verzögerungen oder Ausfälle bei den Baumaßnahmen festzustellen. Laut den zuständigen Sachbearbeitern der Stadtverwaltung laufen die Arbeiten wie geplant, so auch die Sanierungsarbeiten an der Stadtmauer im Bereich des Parks am Wallgraben.

Alles im Plan

Die Kreisverwaltung geht derzeit von Gesamtkosten in Höhe von 39,7 Millionen Euro für den Kreishaus-Anbau aus. Auf rund 8700 Quadratmetern entstehen neben dem bisherigen Gebäude Räume und Büroflächen. „Bei uns läuft – Stand jetzt – alles nach Plan“, sagt Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises auf Anfrage.

Aktuell seien auch mehrere Kreisstraßen-Bauprojekte wie geplant im Gange, berichtet Andres. (tom)

Die vorbereitenden Arbeiten zur Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes laufen ebenfalls planmäßig. Die Analyse sei abgeschlossen. „Das weitere Vorgehen soll nun durch den Rat beschlossen werden“, so Schneider. Für Dienstag, 26. Mai, ist ein öffentlicher Bürger-Workshop geplant, der den Zülpichern die Möglichkeit bieten soll, sich an der Erarbeitung des Konzepts zu beteiligen.

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