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Kein Ja vom GesundheitsamtZelte für Geflüchtete an der Euskirchener ZUE stehen leer

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Das Deutsche Rote Kreuz hat im Auftrag der Bezirksregierung die Kapazitäten an der ZUE in Euskirchen erweitert. 

Euskirchen – Die acht großen Zelte an der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge (ZUE) in Euskirchen sind weiterhin leer. Wann die ersten Geflüchteten in die Zeltstadt einziehen, ist offen.

Zwar „bestehen keine Bedenken aus brandschutzrechtlicher und baulicher Sicht“, so Dennis Heidel, Pressesprecher der Bezirksregierung in Köln, aber „für eine längerfristige Belegung fordert das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen weiterhin die Verlegung von abwischbaren Böden.“

In den Zelten sind Holzböden verlegt. Nach Informationen dieser Zeitung kalkuliert die Bezirksregierung mit Kosten in Höhe von 300.000 Euro für die PVC-Böden.

Nicht nur der Boden ist ein Streitthema

Doch das ist nicht der einzige Punkt, bei dem das Gesundheitsamt zwischenzeitlich den Daumen gesenkt hatte. „Tatsächlich haben sich im Rahmen von Begehungen Mängel gezeigt, die einschlägigen Richtlinien und Empfehlungen auf Bundes- und Landesebene entgegenstehen“, sagt Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises, auf Anfrage.

Zu nennen seien neben der hygienisch geeigneten Ausstattung der Unterkunftszelte auch die Trinkwasserversorgung der vorgelagerten Sanitärcontainer. Aktuell habe das Gesundheitsamt die Trinkwasserversorgung der Zeltstadt gesperrt. Die Versorgung der Bestandsunterkünfte sei aber unbedenklich.

Gesundheitsamt macht Kompromissvorschlag

Beim Thema „Böden“ wurde laut Andres der Bezirksregierung eine kostengünstige Alternative zur Verlegung von PVC-Böden vorgeschlagen. Auf diesen Vorschlag ist die Bezirksregierung noch nicht eingegangen. Wohl auch, weil nach Angaben von Pressesprecher Heidel die landesweiten Kapazitäten ausreichend sind. „Wie sich die Lage in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt, bleibt abzuwarten“, so Heidel.

Im Zusammenhang mit der seit Wochen vorherrschenden „Hitzephase“ wurde der Bezirksregierung seitens des Gesundheitsamtes zudem eine Messung der Temperaturen in den Zelten ans Herz gelegt. „Derzeit warten wir auf die von der Bezirksregierung angekündigten, überarbeiteten Konzepte zur Trinkwasserversorgung und zur unbedenklichen Ausstattung der Unterkunftszelte“, so Kreis-Sprecher Andres.

Auch die Temperaturmessungen seien mit dem Hinweis, dass derzeit keine Belegung stattfinde, nicht durchgeführt worden.

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