Fast keine Kontaktnachverfolgung mehrNeue Corona-Regeln im Kreis Euskirchen

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PCR-Teststation

Eine Mitarbeiterin stellt eine Probe in einer einer Corona-Teststation ab.

Kreis Euskirchen – Der Kreis Euskirchen ändert seine Corona-Strategie. „Omikron hat die Spielregeln verändert, und wir passen uns den neuen Spielregeln nun an“, sagt Landrat Markus Ramers. Die Situation und die Belastung der Menschen sowie der Mitarbeiter des Kreis-Gesundheitsamtes habe sich verändert.

Kontaktnachverfolgung

„Die Kontaktpersonen-Nachverfolgung ist nicht mehr sinnvoll“, so Ramers. Das habe auch mit der Auslastung der Labore zu tun. Teilweise dauere es bis zu 72 Stunden, bis das Ergebnis eines PCR-Tests vorliege. „Bis wir wissen, wer positiv ist, ist die Quarantäne-Regelung für bestimmte Personengruppen schon fast abgelaufen“, berichtet Ramers.

Daher werde es bei positiv getesteten Menschen und deren Kontaktpersonen nur noch  in den seltensten Fällen  Anrufe des Gesundheitsamts geben. Das gelte auch für Schulen und Kitas. Durch die  Tests gebe es dort eine Systematik. Es ergebe  dort keinen Sinn nachzuverfolgen, so Ramers. Bei vulnerablen Gruppen, etwa älteren Menschen oder chronisch Kranken, sei das anders. Dort werde weiterhin eine intensive Kontaktpersonennachverfolgung betrieben. „Darauf müssen wir uns konzentrieren“, sagt der Landrat. Man lasse aber niemanden allein, sondern wolle über Anlaufstellen wie das Bürgertelefon beraten.

PCR-Tests

Auch bei den PCR-Test-Gutscheinen wird es Neuerungen geben. Nachdem diese zu Beginn der Pandemie vom Gesundheitsamt ausgestellt wurden, sei die Hürde, einen Gutschein zu erhalten, in den vergangenen Wochen bewusst niedrig gehalten worden. Da bundesweit die Labore an ihre Belastungsgrenzen kommen und die PCR-Tests selbst knapp werden, ändere man im Kreis auch in diesem Bereich die Strategie. Künftig müsse man beim Herunterladen des Gutscheins angeben, zu welchem corona-positiven Menschen man Kontakt hatte. Das war bisher nicht explizit notwendig. Zudem reicht auch ein positiver Selbsttest nicht mehr aus, um den Gutschein beantragen zu können. Nach einem positiven Selbsttest muss nun zunächst ein Bürgerschnelltest in einem Testzentrum gemacht werden. Ist dieser ebenfalls positiv, gibt es einen PCR-Testgutschein. Keinen Gutschein benötigt man ab sofort, wenn die Corona-Warn-App  eine „rote“ Risiko-Begegnung anzeigt. Sobald das Feld in der App rot wird, könne man, so Ramers, einen kostenfreien PCR-Test im Kreis  machen lassen. Falls der PCR-Test positiv ist, erhält der Kreis vom Labor darüber Bescheid.

Corona-Portal

Der Kreis arbeitet daran, dass Menschen, die PCR-positiv getestet worden sind, ihre persönlichen Daten in Zusammenhang mit ihrer Infizierung in einem digitalen Portal hochladen können und so das Gesundheitsamt unterstützen. Eine Eingabe ist freiwillig. Beispielsweise kann dort angegeben werden, mit wem man Kontakt hatte oder wie oft man mit welchem Impfstoff geimpft worden ist. Wann die technische Möglichkeit gegeben ist, steht noch nicht fest.  

Impfstellen

„Der Fehler vom 30. September darf sich nicht wiederholen“, sagt Ramers. Er habe mit anderen Landräten einen Brief an den Ministerpräsidenten geschrieben, um möglichst Planungssicherheit zu haben. „Ich glaube, dass wir Marmagen über das Jahr hinaus brauchen“, so Ramers.  Vor vier Monaten war das Impfzentrum in Marmagen von der NRW-Regierung geschlossen worden, bevor es im November als Impfstelle wieder den Betrieb aufnahm.

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Ab dem 15. März wird es in verschiedenen Bereichen, beispielsweise der Pflege, ein Berufsverbot für Ungeimpfte geben. „Wer das umgehen möchte, sollte in den nächsten Tagen einen Impftermin machen“, so Ramers. Eine Terminbuchung sei nicht notwendig. „Wir impfen uns jetzt auch schon vor dem, was eventuell im Herbst auf uns zukommt“, so Ramers.

Kritische Infrastruktur

„Wir haben zu den Trägern der kritischen Infrastruktur Kontakt aufgenommen. Viele sind da schon sehr gut aufgestellt“, so Ramers: „Wo es kritisch werden könnte, ist der Bereich Pflege. Allein schon wegen des Personalmangels.“ Es sei aber durchaus schwierig zu definieren, wo kritische Infrastruktur überhaupt ende. Bei der Polizei, dem Rettungsdienst, oder wenn ein Supermarkt nicht mehr beliefert werden könne, weil nicht genügend Lkw-Fahrer zur Verfügung stünden, sagt der Landrat.

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