Abo

BreitbandausbauGanz Kreis Euskirchen soll in zwei Jahren schnelles Internet haben

Lesezeit 3 Minuten
Landrat Günter Rosenke (hinten), Gerd Wolter (Telekom) , Jörg Müller (TÜV Rheinland), Marcus Derichs (Kreisverwaltung) Anna-Katharina Horst (Gemeinde Weilerswist) und Simon Pohlen (Telekom) freuen sich über den Breitbandausbau.

Landrat Günter Rosenke (hinten), Gerd Wolter (Telekom) , Jörg Müller (TÜV Rheinland), Marcus Derichs (Kreisverwaltung) Anna-Katharina Horst (Gemeinde Weilerswist) und Simon Pohlen (Telekom) freuen sich über den Breitbandausbau.

Kreis Euskirchen – Ein Minibagger, eine kleine Baugrube, ein Häufchen Sand und drei Spaten, darum gruppierte sich eine Gruppe Menschen: Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Dienstagnachmittag in der Bachstraße in Weilerswist der flächendeckende Ausbau des Breitbandnetzes im Kreis Euskirchen gestartet. In zwei Jahren, so habe man es ihm versprochen, sei jeder Haushalt im Kreis Euskirchen mit schnellem Internet versorgt, erklärte Landrat Günter Rosenke.

Schnelles Internet sei mittlerweile einer der wichtigsten Standortfaktoren für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe, so der Landrat, als er einige Zahlen und Eckdaten nannte. Im Auftrag des Kreises beginne nun der flächendeckende und öffentlich geförderte Ausbau des Kreises mit Breitband. In 15 Bauabschnitten werde die Telekom im Auftrag des Kreises mehr als 500 Kilometer Breitbandkabel verlegen. Das entspreche mehr als der Strecke Weilerswist – Hamburg.

7244 Adressen stehen noch auf der Liste

„Die Digitalisierung bestimmt zunehmend alle Lebensbereiche und die Verfügbarkeit von Breitband-Internet ist heute ein entscheidender Standortfaktor . Wer bei der Schaffung der digitalen Infrastruktur stehen bleibt, der steht der Zukunft im Weg“, wandelte Rosenke einen von ihm gern verwendeten Satz ab. Bislang sei der Breitband-Ausbau im Kreis Euskirchen im Rahmen des privatwirtschaftlichen und eigenwirtschaftlichen Ausbaus von den Netzbetreibern vorgenommen worden.

Eine Förderung des unterversorgten Raumes in ländlichen Bereichen sei wegen der Finanzlage kaum möglich gewesen. Nach der Veröffentlichung des Bundesförderungsprogramms Breitband durch das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur habe er, so Landrat Rosenke, die Bürgermeister im Kreis überzeugt, einen Antrag auf Fördermittel zu stellen, und eine Kooperation mit dem Nachbarkreis Düren geschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das kreisweite Breitband-Förderprojekt sehe den Ausbau der Glasfasertechnologie bis in die Gebäude vor. 7244 Adressen sollen mit Breitband-Internet versorgt werden, darunter sind 79 Schulen und annähernd 900 Gewerbebetriebe. Ein Großteil der Tiefbauarbeiten soll klassisch ausgeführt werden.

Glasfaser-Hausanschlüsse sind kostenfrei

Doch es kommt auch das innovative Trenching-Verfahren zur Anwendung, bei dem mit einem Spezialgerät ein lediglich 30 Zentimeter tiefer schmaler Graben am Straßenrand gefräst wird, in den Leerrohre mit Glasfaserkabeln verlegt werden. Für die Hausanschlüsse wird das „Erdverdrängungsverfahren“ genutzt, bei dem mit einer sogenannten Erdrakete die Kabel von einer kleinen Grube am Straßenrand zu einer kleinen Grube an der Hauswand gezogen werden. Anschließend werde das Kabel durch einen Wanddurchbruch ins Haus verlegt und am Hausübergabepunkt neben der Telefondose eine Glasfaserdose installiert, über die in Verbindung mit dem Router der Anschluss der Wohneinheiten erfolgt. Allerdings müssen Hauseigentümer dem Anschluss ins Gebäude und den Arbeiten auf dem Grundstück zustimmen. Die Glasfaser-Hausanschlüsse im Förderprojekt sind kostenfrei.

Vor Beginn der Bauarbeiten erhalten die im Bauabschnitt betroffenen Hauseigentümer eine entsprechende Information und könne dann ihre Zustimmung rechtzeitig vor Baubeginn abgeben. Details über den geförderten Breitband-Ausbau sind auch auf der Homepage des Kreises Euskirchen nachzulesen unter www.kreis-euskirchen.de.

Rundschau abonnieren