Kreis EuskirchenKreis aktualisiert Abkochgebot – Trinkwasserlage entspannt sich

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Die Bundeswehr versorgt Bürger mit Trinkwasser in Gemünd.

Die Bundeswehr versorgt Bürger mit Trinkwasser in Gemünd.

Kreis Euskirchen – Noch immer ist nicht im gesamten Kreis die Wasserversorgung gewährleistet: Vor allem Bad Münstereifel kann nicht alle Ortschaften mit Wasser, geschweige denn Trinkwasser versorgen.

Aufgrund vermehrter Rohrbrüche kann das Trinkwasser verunreinigt sein. Der Kreis empfiehlt daher weiterhin, Wasser abzukochen.

Aufgrund vermehrter Rohrbrüche kann das Trinkwasser verunreinigt sein. Der Kreis empfiehlt daher weiterhin, Wasser abzukochen.

Update (23. Juli): Kreis aktualisiert Abkochgebot

Bad Münstereifel

Teilweise wurde das Trinkwassernetz durch das Hochwasser beeinträchtigt. Betroffen sind die nachfolgenden Orte. Trinkwasserproben in anderen Bereichen zeigen eine unbedenkliche Trinkwasserqualität.

Kernstadt, Arloff, Berresheim, Effelsberg, Eichen, Eicherscheid, Ellesheim, Esch, Eschweiler, Hilterscheid, Holzem, Hohnerath, Houverath, Hummerzheim, Hünghoven, Iversheim, Kalkar, Kirspenich, Langscheid, Lanzerath, Lethert, Limbach, Mahlberg, Maulbach, Mutscheid, Neichen, Nitterscheid, Odesheim, Ohlerath, Reckerscheid, Rodert, Rupprath, Sasserath, Scheuerheck, Scheuren, Schönau, Soller Wald, Willerscheid

Blankenheim

Die Trinkwasserqualität ist unbedenklich, ein Abkochen ist nicht erforderlich.

Dahlem

Die Trinkwasserqualität ist unbedenklich, ein Abkochen ist nicht erforderlich.

Euskirchen

In Teilen des Trinkwassernetzes wurde eine bakterielle Verunreinigung festgestellt (Versorgungsgebiet der E-Regio). Im Versorgungsgebiet des Verbandswasserwerks kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Trinkwasserqualität durch das Hochwasser beeinträchtigt wurde.

In den Euskirchener Ortsteilen Elsig, Euenheim, Frauenberg, Oberwichterich und Wißkirchen ist kein Abkochen mehr erforderlich.

Hellenthal

Die Trinkwasserqualität ist unbedenklich, ein Abkochen ist nicht erforderlich.

Kall

Teilweise wurde das Trinkwassernetz durch das Hochwasser beeinträchtigt. Betroffen sind die untenstehenden Orte. Trinkwasserproben in anderen Bereichen zeigen eine unbedenkliche Trinkwasserqualität.

Kernort Kall, Golbach, Strassbüsch

Mechernich

Im gesamten Stadtgebiet von Mechernich ist kein Abkochen des Trinkwassers mehr erforderlich.

Nettersheim

Die Trinkwasserqualität ist unbedenklich, ein Abkochen ist nicht erforderlich.

Schleiden

Teilweise wurde das Trinkwassernetz durch das Hochwasser beeinträchtigt. Betroffen sind die nebenstehenden Orte. Trinkwasserproben in anderen Bereichen zeigen eine unbedenkliche Trinkwasserqualität.

Gemünd, Wintzen, Nierfeld, Wolfgarten

Weilerswist

Teilweise wurde das Trinkwassernetz durch das Hochwasser beeinträchtigt.

Das Abkochgebot betrifft die Kernstadt und alle Ortsteile.

Zülpich

Teilweise wurde das Trinkwassernetz durch das Hochwasser beeinträchtigt. Betroffen sind die nebenstehenden Orte. Trinkwasserproben in anderen Bereichen zeigen eine unbedenkliche Trinkwasserqualität.

Abgekocht werden muss das Wasser in: Kernstadt, Oberelvenich, Niederelvenich, Mülheim, Wichterich, Nemmenich, Bessenich, Rövenich, Weiler i.d.Ebene.

Update (22. Juli): Abkochgebot bleibt bestehen

Das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen hat für weitere Orte ein Abkochgebot für Wasser angeordnet. Grund hierfür sind mikrobiologische Abweichungen von der Trinkwasserverordnung. Sollten keine Möglichkeiten zum Abkochen bestehen, sollen sich Bürgerinnen und Bürger an die zentralen Trinkwasserstellen bei der Stadt Euskirchen wenden. Das Leitungswasser ist für die Toilettenbenutzung, zum Duschen und für andere Zwecke ohne Einschränkungen nutzbar.

Betroffen sind nun auch folgende Ortschaften: Kernstadt, Billig, Dom-Esch, Flamersheim, Großbüllesheim, Kessenich, Kirchheim, Kleinbüllesheim, Kreuzweingarten, Rheder, Kuchenheim, Niederkastenholz, Palmersheim, Roitzheim, Schweinheim, Stotzheim, Weidesheim und Wüschheim.

Für den Rest des Kreise gilt bereits ein Abkochgebot, welches weiter bestehen bleibt.

Kreis

Der Kreis empfehle weiterhin Wasser aus dem Hahn abzukochen, wenn man es trinken wolle, so Christian Ramolla vom Gesundheitsamt. Auch wenn tagesaktuelle Proben einzelner Wasserversorger die Wasserqualität als unbedenklich einstufen, gilt laut Ramolla: „Die Anwohner sollten das Wasser zur Vorsicht abkochen. Vor allem, wenn damit Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Säuglinge versorgt werden.“

Wasserverband Oleftal

Der Verband versorgt die Stadt Schleiden, die Gemeinden Hellenthal, Kall und Dahlem sowie die Gemeinde Nettersheim mit den Orten Bahrhaus und Marmagen sowie Kalenberg mit Wasser.

In Broich, Wintzen, Golbach und Straßbüsch kommt es aktuell zu Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung wegen eines Rohrbruchs.

Wasser sollte weiter abgekocht werden

Für Gemünd, Wolfgarten, Abtei Mariawald, Oberhausen, Kall, Golbach, Straßbüsch, Broich sowie Wintzen und im Schleidener Tal gibt der Versorger eine ausdrückliche Abkochempfehlung. Das Trinkwasser in diesen Ortschaften werde aktuell noch geprüft, so Betriebsleiter Dr. Arno Lehmkühler. „Das heißt nicht, dass das Wasser verunreinigt sein muss, aber wir müssen sichergehen. Und die Auswertung der Proben dauert etwa 48 Stunden.

Hier bitten wir also noch um Geduld“, so Lehmkühler. Gerade sei der Wasserverband dabei, verstärkt die Wasserqualität in Kall zu prüfen, die ersten Ergebnisse wiesen auf eine gute Wasserqualität hin. Die Vorsichtsmaßnahmen gründen in mehreren Rohrbrüchen, die zu Verunreinigungen führen können.

Verband Euskirchen-Swisttal

Der Verband versorgt die Stadt Euskirchen bis auf die Ortschaften Elsig, Euenheim, Frauenberg, Oberwichterich und Wißkirchen mit Trinkwasser. Sebastian Zimer, Pressesprecher des Verbands: „Wir verweisen auf die Empfehlung des Kreises, Wasser zum Trinken abzukochen.“ Der Verband beprobe das Wasser seit der Überflutung verstärkt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt. „Bislang waren jedoch alle Trinkwasserproben ohne Beanstandung“, so Zimer. Die Versorgung mit Brauchwasser sei sichergestellt.

Wasserwerk Euskirchen

Das Verbandswasserwerk versorgt Weilerswist, Großteile Zülpichs, den Norden von Mechernich und den Westen Euskirchens mit Wasser. Geschäftsführer Oliver Müller gibt an, dass die Wasserwerke Satzvey und Lommersum aufgrund des Hochwassers zeitweise ausgefallen seien. Satzvey sei mittlerweile wieder in Betrieb und die Versorgung für alle Anwohner im Versorgungsgebiet sichergestellt. „Durch den Ausfall des Werks in Lommersum steht allerdings nicht so viel Wasser zur Verfügung. Wir bitten daher die Anwohner, nicht übermäßig verschwenderisch mit dem Wasser umzugehen“, so Müller.

Die Wasserproben haben laut Müller ergeben, dass die Wasserqualität einwandfrei ist. Dennoch verweist er zur Sicherheit auf die Empfehlung des Kreises, Trinkwasser abzukochen.

Neffetalgemeinde

Das Werk versorgt Bürvenich, Eppenich, Füssenich, Geich, Juntersdorf und Langendorf in Zülpich. Betriebsleiter Jörg Kümmerling: „Unser Trinkwasser ist verstärkt beprobt und einwandfrei, es ist kein Abkochen notwendig.“ Die Wasserversorgung sei in allen Versorgungsgebieten gewährleistet.

Wasserwerk Perlenbach

Heimbach, Hasenfeld, Hausen und Blens werden vom Wasserwerk Perlenbach mit Trinkwasser aus der Perlenbachtalsperre versorgt. Nach Angaben der Stadt ist was Wasser dort ohne Abkochen nutzbar.

Kommunale Versorger

Die Kommunen Blankenheim und Bad Münstereifel versorgen sich  selbst über  kommunale Wasserwerke, Nettersheim und Mechernich versorgen sich zumindest zum Teil selbst.

Die südlichen Stadtteile von Mechernich sowie die Heimbacher Ortsteile Hergarten, Düttling und Vlatten werden von den Mechernicher Stadtwerken versorgt. Laut dem Mechernicher Beigeordneten Thomas Hambach schließen sich die Stadtwerke der Abkochempfehlung des Kreises an. Dies gilt auch für die Gemeinde Nettersheim.

Bad Münstereifel und Gemünd teils ohne Wasser

Kritisch ist die Wasserversorgung in Bad Münstereifel. Nicht sicher mit Trinkwasser versorgt  sind   Bad Münstereifel, Iversheim, Kirspenich und Arloff. Im gesamten Bereich der Erftschiene kann es zu Ausfällen in der Wasserversorgung kommen. Die Wiederherstellung der Versorgung hat aktuell laut dem technischen Betriebsleiter Ralf Wassong oberste Priorität.

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„Das gesamte Höhengebiet ist bereits über das öffentliche Trinkwassernetz versorgt. In den kritischen Ortslagen arbeiten wir uns teils Straße für Straße vor“, so Wassong. Für die Anwohner, denen aktuell kein Trinkwasser zur Verfügung stehe, bereite die Bundeswehr Wasser auf. Generell gelte in Bad Münstereifel die dringende Empfehlung, Wasser vor dem Verzehr abzukochen.

In Blankenheim dagegen sei die Trinkwasserversorgung gesichert, so Erwin Nelles, Allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin. Die Versorgung über die beiden Tiefbrunnen sei sogar so gut, dass man angrenzende Kommunen mit Trinkwasser versorge. „Wir beladen hier Milchlaster mit Wasser, das wir dann nach Hümmel, Wershofen und Ohlenhard fahren“, so Nelles.

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