Krieg in der UkraineKostenlose Lernplattform für Flüchtlingskinder

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Sammler-Ukraine

Viele Menschen in der Region solidarisieren sich mit den Menschen in der Ukraine und sammeln Spenden.

Kreis Euskirchen – Der Krieg in der Ukraine bewegt die Menschen in der Region. Von Spendensammelaktionen über Solidaritätsveranstaltungen – ein Überblick.

Lernmaterialien für Flüchtlingskinder

Die 44-jährige Flamersheimerin Anja Wee, die seit einigen Jahren in München lebt, hat eine kostenlose Mathematik-Lernplattform entwickelt. „Coollama“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler im ersten bis zum vierten Schuljahr. „Für Primarschüler gab und gibt es total wenige digitale Lernangebote“, berichtet die ehemalige Unternehmensberaterin. Also zählte Wee eins und eins zusammen und entwickelte die Idee ihrer Tochter Lara einfach weiter.

Seit Dezember 2019 ist die Lernplattform am Netz. Zunächst mit wenigen Hundert Nutzern. Dann kam Corona und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Mittlerweile machen viele Kinderportale auf Coollama aufmerksam.

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Und nun hat Wee im Zuge des Kriegs in der Ukraine eine Vielzahl von kostenlosen Materialien entwickelt. Sie sollen den ukrainischen Flüchtlingskindern den Einstieg in den Alltag und die Grundschule erleichtern.

Dazu gehören mehr als 200 „Hilfskarten“ als Konversationshilfe (beispielsweise „Möchtest du spielen?“, „Wie heißt du?“, „Ich brauche Hilfe.“, „Ich habe das nicht verstanden.“, „Ich habe eine Allergie.“, „Das darf ich nicht essen.“, „Mir fehlt Schulmaterial.“, Ich muss zur Toilette.“) in Deutsch-Ukrainisch und Deutsch-Russisch (für die rein russischsprachigen Flüchtlingskinder). Zudem gibt es ein digitales Mathe-Knobelheft in Ukrainisch und eine Linksammlung mit Lern- & Lehrressourcen für ukrainische Flüchtlingskinder.

In den nächsten Tagen kommt laut Wee noch weiteres Material hinzu – beispielsweise die Darstellung von Zahlen in Deutsch, Ukrainisch und Russisch. Das Material findet sich zum Download (kostenlos, ohne Registrierung).

200 Feldbetten in Bayern geholt – 200 Geflüchtete beantragen Aufenthaltsgenehmigung

Nach Angaben der Kreisverwaltung sind aktuell etwa 850 Geflüchtete aus der Ukraine im Kreis Euskirchen angekommen. 70 Prozent der Menschen seien privat untergekommen, berichtet Sven Gnädig, Pressesprecher des Kreises. Derweil arbeitet die Bezirksregierung Köln weiter intensiv daran, die Eifelhöhen-Klinik in Marmagen als Erstaufnahmestelle für aus der Ukraine vertriebene Menschen herzurichten.

Auch beim Deutschen Roten Kreuz laufen die Vorbereitung auf einen möglichen Einsatz im Namen der Bezirksregierung auf Hochtouren. Das DRK holte am Wochenende in Bayern etwa 200 Feldbetten ab. Diese sollen im Kreis eingelagert werden, um auf kommende Betreuungslagen schnell und spontan reagieren zu können.

Die Kreisverwaltung reagiert auf den größer gewordenen bürokratischen Aufwand in der Ausländerbehörde. Noch wird der Mehraufwand durch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung aufgefangen. Laut Verwaltung liegen aktuell etwa 200 Anträge auf eine Aufenthaltserlaubnis vor. 580 der etwa 850 offiziell beim Kreis gemeldeten Geflüchteten haben sich bereits bei den Einwohnermeldeämtern der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet registriert. Bevor eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden kann, ist eine zeitintensive Registrierung nötig. Dafür wird beispielsweise ein Identitätsnachweis benötigt. Wer sich erfolgreich registriert, erhält zunächst eine sogenannte Fiktionsbescheinigung.

„Damit können sich die Geflüchteten legal in Deutschland aufhalten und auch einer Beschäftigung nachgehen“, so Gnädig: „So wird der zeitlichen Druck reduziert und den Betroffenen eine gewisse Sicherheit vermittelt.“

Wenn die „Fiktionsbescheinigung“ ausgestellt sei, könne eine Aufenthaltserlaubnis beantragt werden. „Dazu laden wir separat ein. Bei dem Gespräch werden auch Übersetzer dabei sein“, erklärt Gnädig.  

Weiterhin Spendensammlung in Kommern

In Kommern werden auch weiterhin Hilfsgüter für die im Krieg verbliebenen Menschen in der Ukraine gesammelt. Zur Grenze fahren die Kommerner  aber vorerst nicht mehr – 1600 Euro Spritkosten für Lkw und Bus sind eben kein Pappenstiel. Eine Ausnahme halten sie offen: „Wenn Leute geholt werden müssen, fahren wir sofort“, sagt Christoph Geschwind.

Die Hilfsgüter werden „nur“ bis Köln gebracht: Dort haben das Unternehmen Schenker und das THW einen Umschlagpunkt eingerichtet, wo die Spenden auf große Lkw verladen geladen werden, die sich dann auf den Weg machen.

Dafür sammeln sie noch folgende Dinge: Desinfektionsmittel und -Tücher, Elastisches Verbandsmaterial, Schutzbrillen und Handschuhe, Helme, Taschenlampen, Rucksäcke, lang haltbare Lebensmittel wie Dosen, Mehl, Hefe, Zucker, Salz und Brotbackmischungen, außerdem Babynahrung sowie Schlafsäcke, Decken und Pampers für Kinder und Erwachsene.

Die Organisatoren bitten, alle Spenden zu verpacken und zu beschriften und auf dem Betriebshof des Unternehmens, Toni-Bauer Straße 6 in Mechernich-Kommern, abzugeben. Die Abgabe ich montags und mittwochs von 12 bis 17.30 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr möglich.

Unterstützung für Helfer in Rumänien

Auch in Rumänien kommen zahlreiche Menschen an, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind. Auch dort werden Hilfsgüter dringend gebraucht. In der Region ist die Roderather Organisation „Rumänien Sunshine“ um Winfried Dederichs bestens vernetzt.

Helfern vom DRK-Kreisverband, aus Nierendorf sowie von den Feuerwehren Wülfrath und Bad Neuenahr/Ahrweiler und von „Meckenheim hilft“ trafen sich in Meckenheim, um die jeweiligen Spenden zentral in einen 40-Tonnen-Lkw zu verladen.

Auf den Weg gebracht wurde laut Dederichs ausschließlich Neuware, gespendet von einheimischen Firmen. Zunächst wurde die Lieferung zum Zentrallager am Flughafen nahe Bukarest gebracht, bevor sie zur rund 200 Kilometer entfernten ukrainischen Grenze geliefert wurden.

Zwei Großraumzelte, mehr als 40 Feldbetten, drei Notstromaggregate und eine Beleuchtungseinheit zur Einrichtung eines zentralen Aufnahmelagers für Flüchtlinge waren laut Dederichs genauso an Bord wie zwei Paletten neuwertige Rettungsdienst-Kleidung, acht Paletten Hygieneartikel, je eine Palette Desinfektionsmittel und Feuerlöscher, 300 Rucksäcke, Schutzhelme, Lebensmittel, Rollstühle, Rollatoren und vieles mehr. Die Löschgruppe Frohngau stellte einen Schaumlöschanhänger bereit, der ebenfalls mit verladen wurde.

Die Gemeinde Gura Ocnitei, die seit Jahren von Rumänien-Sunshine unterstützt wird, hat ebenfalls einen Transport unter anderem mit 60 Betten, die aus der DRK-Flüchtlingsunterkunft Vogelsang übernommen wurden, in die Grenzregion geliefert und in einem Dorfgemeinschaftsraum eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet.

Materialspenden sind laut Dederichs derzeitig nicht dienlich. Er rät daher zu Geldspenden. Die werden nach Gura Ocnitei weitergeleitet, wo die Helfer vor Ort gezielt das einkaufen, was benötigt wird. Der Kontakt ist über die Internetseite von Rumänien Sunshine möglich.

Feuerwehr transportiert Hilfsgüter

Alles stehen und liegen zu lassen, um in den Einsatz zu gehen, das sind Feuerwehrleute gewohnt. Da stellte es Jörg Nick (Löschgruppe Herhahn) auch nicht vor unüberwindliche Hindernisse, als morgens die Anfrage kam, ob er abends mit einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) Richtung polnisch-ukrainischer Grenze starten könne. Schließlich hatte er zuvor bereits bei Schleidens Feuerwehrchef Wolfgang Fuchs seine Bereitschaft signalisiert, für derartige Touren bereitzustehen.

Über Fuchs war der Kontakt zu der Hilfsgruppe aus Frechen zustande gekommen. Eine Gemünder Familie mit Kontakten zu der Gruppe hatte bei Fuchs angefragt, ob die Feuerwehr nicht mit Fahrzeug samt Besatzung helfen könne. Nick machte sich also zunächst auf nach Frechen, wo das MTF und drei weitere Transporter beladen wurden, bevor es im Vierer-Konvoi auf die etwa 1500 Kilometer lange Strecke ging.

Erstes Ziel war der Grenzort Medyka, wo die Registrierung der Fahrer mit Personalausweis und Fahrzeugschein anstand. Zudem wurden Abfahrtzeit und Ziel hinterlegt, um auf dem Rückweg Flüchtlinge mit nach Deutschland zu nehmen. „Die haben das vor Ort vermittelt. Die Polen sind extrem engagiert. Ich bin begeistert, was die da alles auf die Beine gestellt haben“, sagt Nick.

Nach dem Abladen in einem Nachbarort und ein paar Stunden Schlaf im Auto hat Nick eine Mutter mit ihren beiden erwachsenen Töchtern und einen Hund an Bord genommen, um mit ihnen die Rückfahrt anzutreten. Zu Bekannten nach Düren hat Nick die Frauen chauffiert, bevor er nach rund 48 Stunden nach Herhahn zurückgekehrt ist.

Das MTF ist jedoch nur kurz in der Eifel geblieben. Einen Tag später haben Patrick Klein (Löschgruppe Oberhausen) und Heiko Bensberg (Zülpich) sich damit erneut auf die Reise Richtung Medyka gemacht.

Von einer dritten Tour sind Bensberg, Andreas Virnich, Stefan Ossowski (alle Zülpich), Rolf Müller, Jens Kolb und Aaron Theis (alle Mechernich) am Freitag zurückgekehrt. Mit Fahrzeugen aus ihren Städten sowie vom Kreis haben sie vor allem Medizinprodukte und Medikamente gefahren, die von einem vor Ort tätigen Arzt weitervermittelt werden. Auf dem Rückweg haben sie laut Kreisbrandmeister Peter Jonas 24 Flüchtlinge nach Berlin mitgenommen.

Ob es die letzte Fahrt dieser Art gewesen ist, vermag Jonas nicht zu sagen. Eigentlich, so Jonas, haben er und die Feuerwehrchefs der Kommunen vereinbart, sich nun mit der Manpower der Feuerwehr Aufgaben vor Ort zu widmen. Wenn die Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet werden, kann er sich vorstellen, dass logistische Unterstützung gefragt sein könnte oder beispielsweise Brandsicherheitswachen gestellt werden sollen. „Doch wenn die humanitäre Hilfe notwendig bleibt“, so Jonas, „kann es auch sein, dass wir nochmal zur Grenze fahren.“ 

Kreis richtet Krisenstab ein

Die Kreisverwaltung hat einen Ukraine-Krisenstab eingerichtet. Dieser solle schnelle Abstimmungen und Entscheidungen ermöglichen, heißt es in einer Mitteilung. Vor allem gehe es um Fragen im Zusammenhang von Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Geflüchteten.

Zwar gibt es noch keine geregelte Zuweisung durch das Land, dennoch leben schon jetzt einige ukrainische Geflüchtete im Kreisgebiet. Es sei sehr wichtig, dass den Kommunen alle Personen gemeldet werden, die langfristig auf staatliche Leistungen wie Unterkunft, Lebensunterhalt oder ärztliche Versorgung angewiesen seien, so der Kreis. Da die meisten Geflüchteten aus der Ukraine mit gültigen Ausweispapieren einreisten, sei eine Registrierung bei den Einwohnermeldeämtern „rechtlich unkompliziert“. Es könne aber durch hohe Auslastung zu Einschränkungen bei der Terminvergabe kommen.

Wer privat Geflüchtete in den Kreis bringt, wird dringend dazu aufgerufen, dies vorher mit der jeweiligen Kommune abzustimmen. Es müsse gewährleistet sein, dass alle tatsächlich untergebracht werden können. Derzeit sucht der Kreis noch nach Sprachmittlern (ukrainisch/russisch) und ehrenamtlichen Helfern. Für die Beratung von Geflüchteten kann man sich an Caritas, DRK und Jugendmigrationsdienste wenden. Die Kontaktdaten finden sich auf der Homepage des Kreises.

ZUE bereitet sich auf Flüchtlinge vor

Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Euskirchen bereitet sich auf die Ankunft weiterer Geflüchteter vor. Hierbei handele es sich aber nicht um Menschen aus der Ukraine, berichtete DRK-Geschäftsführer Rolf Klöcker. Viel mehr sollen in Euskirchen Bewohner aus den ZUEs Wegberg und Bonn untergebracht werden, da diese beiden Einrichtungen für ukrainische Geflüchtete geräumt werden.

Fahnenstangen beschädigt

Unbekannte haben nach Angaben des Kreises vor dem Kreishaus alle vier Fahnenmaste so beschädigt, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Zuletzt wehten dort die Europa-, die Deutschland- und die Ukraine-Fahne.

Friedensgebete in Dahlem, Lommersdorf und Nettersheim

Einige Pfarrgemeinden der GdG Steinfeld haben spontan beschlossen, am Sonntagabend (13. März) ein Friedensgebet für die Ukraine anzubieten. Das teilte die GdG in einem Schreiben mit. Die Friedensgebete finden statt: in der Pfarrkirche St. Laurentius in Marmagen um 19 Uhr, in der Pfarrkirche St. Peter in Zingsheim um 18 Uhr, in der Pfarrkirche St. Gertrud in Bouderath um 18 Uhr, auf dem Dorfplatz in Roderath um 18 Uhr und auf dem Pfarrhof in Tondorf um 18 Uhr.

An jedem Sonntag in der Fastenzeit (13., 20. und 27. März sowie am 3. und 10. April) findet in Lommersdorf ein Gang zum Friedenskreuz mit Gebet um Frieden statt. Treffpunkt ist um 17 Uhr auf dem Platz vor der Kirche St. Philippus und Jakobus. Von dort geht es betend für den Frieden in der Ukraine gemeinsam zum Friedenskreuz (30 Minuten Fußweg), Rückkehr gegen 18.30 Uhr.

Ferner findet an jedem Mittwoch in der Fastenzeit (16., 23. und 30. März sowie 6. und 13. April) in Dahlem in der Pfarrkirche St. Hieronymus um 11 Uhr ein Friedensgebet statt. 

JSG Erft sammelt 1500 Euro für die Ukraine

Am Samstag drehte sich bei der JSG Erft alles um die Ukraine. Zuschauer, Spieler und Vereinsverantwortliche sammelten während der Heimspiele Spenden für die Menschen im Kriegsgebiet. Auch die Einnahmen der Verkäufe wurden gespendet. So kam nach Angaben des Vereins 1320 Euro zusammen, die der Verein auf 1500 Euro aufrundet.

Eifel für Eifel sammelt Spenden

Die Hilfsinitiative „Eifel für Eifel“ sammelt Spenden für einen Hilfstransport, der über Polen in die Ukraine fahren soll. Nach Angaben von Organisator Claus Bueck werden Hilfsgüter für etwa 300 Menschen benötigt. Laut Bueck könnte der Lkw in Richtung Ukraine am Freitag starten. Als erster großer Sammeltag der Hilfsgüter ist Dienstag, 8. März, anvisiert. Wer spenden möchte, wird gebeten im Vorfeld Kontakt zu Claus Bueck aufzunehmen, Tel.  0175/4366899 oder per E-Mail. Sammelpunkt der Spenden wird die Weiherhalle, Koblenzer Straße 1, in Blankenheim sein.

Nach Angaben des Organisators werden unter anderem benötigt: Medikamente, Baby- und Kindernahrung, Verbandsmaterial (unter anderem Mullbinden, medizinische Instrumente oder Augenkompressen), Schlafsäcke, Taschenlampen, Isomatten, Batterien, Konserven, haltbares Brot, Energieriegel, Nüsse, Kekse, Schokolade, Kinderkleidung, Feuchttücher, Windeln und warme Kleidung für Kinder sowie Babys.  Die Hilfsgüter sollen laut Bueck in Kartons verpackt und idealerweise in Deutsch und/ oder Englisch beschriftet werden.

Vussemer stellen Material zusammen

Bei dem ersten Spendenaufruf des Vussemer Ortsbürgermeisters Carsten Vogel kamen bereits 1700 Kilogramm Lebensmittel und Versorgungsgüter für die Ukraine und 1200 Euro Bargeld zusammen. Nun soll in der kommenden Woche eine wesentlich größere Hilfslieferung am Pfarrheim St. Margaretha in Vussem zusammengestellt und in die Ukraine gebracht werden. Dafür ruft Vogel die Büger auf, haltbare Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum von einem halben Jahr oder mehr, wie Kekse, Zwieback, Knäckebrot, Fertigsuppen, Trocknobst, Nüssen, Reis, Nudeln und weiteres, zum Pfarrheim zu bringen. Verbandsmaterial und Medikamente gegen Fieber und Schmerzen werden außerdem benötigt. Die Spenden werden von Montag, 7. März, bis Donnerstag, 10. März, täglich zwischen 18 und 20 Uhr gesammelt.

„Wie bei jedem kriegerischen Konflikt trifft es die Hilflosen zuerst, bitte helft uns, dies alles etwas erträglicher zu machen“, so Carsten Vogel. Kontakt: Tobias Kreuzmann 0157/ 797 664 34 oder Carsten Vogel 0173/ 740 94 14.

St.-Nikolaus-Stift organisiert Hilfslieferungen

Die Schulgemeinde vom St.-Nikolaus-Stift in Zülpich hat nach eigenen Angaben zwei große Kombis voll mit Hilfsmitteln für die menschen in der Ukraine gesammelt. Unter der Leitung und auf Initiative von Gesundheitslehrerin Nadina Hillerich sammelten die Schülerinnen und Schüler sowie Studierende Konserven, haltbare Lebensmittel, Schlafsäcke, Decken, Babynahrung und Hygieneartikel, teilt die Schulleitung mit.

„Ich bin überwältigt von der spontanen und reichhaltigen Hilfsbereitschaft unserer gesamten Schulgemeinschaft", so Hillerich. Schulleiter Klaus Drotbohm betont, dass die Schule nach dieser spontanen und kurzfristigen Hilfe auch noch weitere nachhaltige Möglichkeiten suche, Menschen in der Urkaine oder den Geflüchteten zu helfen. „Das ist unser Auftrag als Schule für Sozial- und Gesundheitswesen, aber auch als gläubige Christen, die gerade jetzt aktive Nächstenliebe betreiben wollen", so Drotbohm.

Eifelhöhen-Klinik als Flüchtlingsunterkunft?

Landrat Markus Ramers hat sich per Videokonferenz mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ausgetauscht. Der Grund für das digitale Zusammenkommen: der Krieg in der Ukraine und   Ukrainer, die im Kreis möglicherweise Zuflucht finden. Bei dem Austausch habe sich gezeigt, dass viele Kommunen bereits gut auf Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereitet seien, sagt Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises, auf Anfrage. Schon jetzt stehen demnach kreisweit mehrere 100 kommunale Plätze zur Unterbringung zur Verfügung. „Es könnte also ganz kurzfristig geholfen werden, sobald die Menschen kommen“, so Andres.

Darüber hinaus werde geprüft, wo und wie weitere Plätze zur Verfügung gestellt werden könnten. Nach Informationen dieser Zeitung wird in dem Zusammenhang immer wieder die ehemalige  Eifelhöhen-Klinik in Marmagen genannt. Die ist aktuell vom Kreis gemietet und wird als Impfstelle genutzt.

Der Kreis hält sich diese Option offen, unternimmt aktuell weitere Prüfschritte und steht dazu im Austausch mit dem Eigentümer der Klinik, damit im Bedarfsfall weitere Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dass der Kreis den Kommunen in Sachen Flüchtlinge zur Seite springt, wird laut Andres begrüßt. „Die Kreis-Initiative in Richtung der Integrationseinrichtungen wurde von den Kommunen ebenso begrüßt wie der Aufruf, dass sich Sprachmittler melden sollen“, berichtet Andres. Landrat  Ramers habe in der Videokonferenz betont, dass der Kreis den Kommunen gerne zur Seite stehen und Unterstützung leisten werde.

Der nächste gemeinsame Austausch findet  kommende  Woche statt – dann unter Beteiligung der Regierungspräsidentin Gisela Walsken.

Ex-Diplomat wirbt um Gleichgesinnte

Der in Bad Münstereifel-Eschweiler lebende, frühere Diplomat Guy Féaux de la Croix, der unter anderem auch in Warschau tätig war, möchte ein Netzwerk aufbauen, das den Menschen in der Ukraine hilft. Dazu sucht er Gleichgesinnte. Erreichbar ist er per E-Mail.

Friedensdemonstration in Vogelsang

Zu einer zentrale Friedensdemonstration unter dem Motto „Solidarität mit der Ukraine“ ruft die Stadt Schleiden am Sonntag, 6. März, um 13.30 Uhr auf dem Platz vor „Van Dooren“ in Vogelsang auf. „Leider scheint Präsident Putin dem Irrglauben verfallen zu sein, dass aus sich durch Stärke ergebenden Möglichkeiten automatisch Recht wird. Nach der Annexion der Krim und der ebenfalls unrechtmäßigen Besetzung des Donbass, ist nun wohl die gesamte Ukraine in seinen Fokus gerückt. Ein Irrglaube, der vielleicht auch dadurch genährt wurde, dass die Reaktion des Westens zu passiv oder zu leise war“, so Bürgermeister Ingo Pfennings im Aufruf zu der  Kundgebung: Daher sei es jetzt umso wichtiger, Putin zu zeigen, dass  seine Expansionsfantasien nicht geduldet werden.

„Lassen Sie uns auch in unserer Region die Stimme erheben und gemeinsam ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine setzen“, so Pfennings. Vogelsang als Mahnmal der Vergangenheit und heute ein Ort der Toleranz, Vielfalt und des friedlichen Miteinanders sieht er wie kaum einen zweiten geeignet für eine derartige Demo.

Eine Anmeldung zur Demo ist nicht erforderlich. Die Teilnehmer werden  jedoch gebeten, medizinische- oder FFP2-Masken zu tragen.

JSG Euskirchen spendet für die Ukraine

Die JSG Erft Euskirchen wird den Heimspieltag am Samstag unter das Motto „Die JSG für die Ukraine“ stellen. Die Einnahmen aus den acht Spielen werden nach Angaben des Vorstands komplett gespendet werden. Zudem ist innerhalb der Mannschaften ein Spendenaufruf gestartet worden. „Wir hoffen natürlich aus eine möglichst große Spendenbereitschaft, denn der Krieg in der Ukraine geht uns allen sehr nahe und deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir helfen“, sagt Vorstandsmitglied Matthias Morche.

Hilfsgruppe Eifel beendet Fluthilfe zugunsten Ukraine

Auch in der Hilfsgruppe Eifel ist man bestürzt über die Heftigkeit des Krieges in der Ukraine, dessen Folgen sich nun auch in den Kreis Euskirchen auswirken. Erste Flüchtlinge aus dem Land, in dem die Hilfsgruppe bis 2005 mehrere Hilfsprojekte in Kliniken realisiert hat, sind bereits im Kreis   angekommen. „Wir werden hier helfen, wo Hilfe benötigt wird“, sagt Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel: „Schnell und unbürokratisch – auf Hilfsgruppen-Art“. 

„Wir schliddern von einer Katastrophe in die andere“, so  Greuel. Nach Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe wolle man  jetzt den Flüchtlingen  aus der Ukraine beistehen. Deshalb habe man entschieden, die Fluthilfe zu beenden, um den Flüchtlingen helfen  zu können. Mit genau 517500 Euro, so Greuel, habe die Hilfsgruppe zahlreiche Flutopfer in der Region unbürokratisch unterstützt.  

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Möglich war das durch die Unterstützung durch die Eifeler – auf die  Greuel  auch nun hofft. Es sind hauptsächliche Frauen mit Kindern, die allein aus der Ukraine flüchten mussten, weil die Ehemänner und Väter zum Dienst an der Waffe verpflichtet sind. „Da kommt viel Leid auf uns zu“, so Greuel. Die Hilfsgruppe will  einspringen, wenn medizinische oder allgemeine Hilfe notwendig wird.  Man werde von Fall zu Fall entscheiden – so, wie man es auch im Zuge der Flutopfer-Hilfe erfolgreich praktiziert habe.

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