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Krippenbau nur auf BestellungMichaelsmarkt in Bad Münstereifel lockte viele Besucher

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Ein echter Blickfang waren die Krippen, die Hans Gert Hönges aus Erkelenz ausgestellt hatte.

Ein echter Blickfang waren die Krippen, die Hans Gert Hönges aus Erkelenz ausgestellt hatte.

Bad Münstereifel – Der Michaelsmarkt war lange Jahre das Sorgenkind des ehemaligen Aktivkreises. Die Vereinigung der Selbstständigen aus Handel, Handwerk und Gewerbe hatte die Veranstaltung vor vielen Jahren auf die Schiene gesetzt. Ein Knaller war der Michaelsmarkt aber nie. Zwischenzeitlich wurde sogar offen über das Aus der Veranstaltung im Bad Münstereifeler Ortskern diskutiert.

Dann kam die Fusion von Aktivkreis sowie Kur- und Verkehrsverein zum Stadtmarketingverein „Bad Münstereifel aktiv“ und mit ihr ein unerwarteter Aufschwung, der auch den Michaelsmarkt beflügelte. Es kamen neue Aussteller, die mit der Resonanz sehr zufrieden waren und gleich fürs nächste Jahr wieder buchten. So waren es in diesem Jahr bereits knapp mehr als 40 Buden und Zelte, die sich durch die Orchheimer- und Werther Straße sowie durch die Marktstraße zogen.

Tolles Spätsommerwetter

Ingo Pfennings, der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, und Klaus Zink, der zuständige Marktleiter, waren jedenfalls „sehr zufrieden“, als sie gegen 15.30 Uhr auf Höhe des Zwentibold-Brunnens standen und das Geschehen in der Innenstadt verfolgten. Das Wetter spiele natürlich toll mit, so Zink. Er freue sich, den Besuchern eine bunte Mischung an Ausstellern präsentieren zu können.

Verehrung des heiligen Michael

Seinen Ursprung hat der Michaelsmarkt im Mittelalter als Fernhandelsmarkt rund um den 29. September, den Festtag des Erzengels Michael. Dessen Verehrung nimmt im Bad Münstereifeler Stadtgebiet und in der Geschichte der Stadt einen besonderen Raum ein.

Als höchste Erhebung im Stadtgebiet benannte man den Ma(h)lberg nach der Christianisierung in Michelsberg um. Die seit dem Jahr 1625 in Bad Münstereifel wirkenden Jesuiten erhielten diesen Berg vom Grafen von Blankenheim zum Geschenk und belebten die Wallfahrt zu dem markanten Ort wieder. Außerdem benannten sie ihr Gymnasium nach dem Erzengel. Es heißt heute noch St.-Michael-Gymnasium.

Im Rahmen des Michaelsmarktes fanden geführte Wanderungen und eine E-Bike-Tour zum Michelsberg statt. Zudem fand dort am Sonntagabend ein Konzert des Gospelchores „Gloryland Way“ statt. (gz)

Die Öffnung der Geschäfte von 13 bis 18 Uhr ziehe die Leute sicherlich an. Es sei aber schon um 10 Uhr im historischen Stadtkern „richtig voll gewesen“, stellte Ingo Pfennings nicht ohne Stolz fest. Und da habe es eben noch Stunden bis zum Beginn des verkaufsoffenen Sonntags gedauert.

Mit Umsatz zufrieden

Mit maximal 45 Buden wolle man „den Michaelsmarkt künftig fahren“. Dann sei die Stadt vom Gefühl her voll. Auch in diesem Jahr waren die Aussteller sowohl mit der Publikumsresonanz als auch mit dem Umsatz zufrieden. Einer von ihnen war Hans Gert Hönges aus Erkelenz. Der Krippenbauer war zum zweiten Mal beim Michaelsmarkt dabei und nahm einige Aufträge mit nach Hause. Wie Hönges erzählte, baut er seine Krippen – quasi schlüsselfertig mit Figuren und Zubehör – nur auf Bestellung und liefert sie Anfang Dezember beim Kunden aus. Seit mittlerweile 30 Jahren fertigt er Krippen in Handarbeit.

Zum ersten Mal war „Gürtelwerk“ mit einem Stand in der Bad Münstereifeler Innenstadt vertreten. Da gab es aber nicht nur en masse handgefertigte Ledergürtel, es gab auch viel zu sehen: etwa die Fertigung eines Portemonnaie-Halters aus Leder. Die Idee dazu hatten Biker, die sich darüber geärgert hatten, dass die Metallketten, mit denen sie ihre Geldbörse sichern, mitunter den lackierten Tank ihrer Maschine verkratzen. „Gürtelwerk“ setzte die Idee daraufhin um und bietet nun eben auch einen Portemonnaie-Halter aus Leder an, der dem Lack nicht wehtut. Auch bei „Gürtelwerk“ war man „vom netten Publikum und vom tollen Ambiente der Stadt“ angetan. Man wolle wieder kommen, hieß es.

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