„Ich liebe meine Rundungen“Mechernicherin möchte „Miss Happy Curvy“ werden

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Es muss nicht immer ausgefallen sein: Antonietta Manzke posiert auch schon mal im Business-Outfit.

Es muss nicht immer ausgefallen sein: Antonietta Manzke posiert auch schon mal im Business-Outfit.

Mechernich – Die vermeintlich perfekten Modelmaße 90-60-90 hat Antionetta Manzke nicht. Das stört die Mechernicher aber überhaupt nicht. „Ich liebe meine Rundungen und fühle mich in meinem Körper sehr wohl“, sagt die 45-Jährige, die ihre Kleidung in den Größen zwischen 42 und 46 trägt.

In wenigen Wochen will Manzke ein ganz besonderes Kleid tragen. Eins, das ihr auf den Leib geschneidert ist und mit dem sie die Jury in den Bann ziehen will.

Am Samstag, 28. April, kämpft die Mechernicherin mit 26 anderen Frauen in der Nähe von Stuttgart um den Titel zur „Miss Happy Curvy“.

Wer holt den Titel?

Die Wahl zur ersten „Miss Happy Curvy“ wird am Samstag, 28. April, in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen stattfinden. Ab 19.30 Uhr kämpfen 26 Frauen, die mindestens die Konfektionsgröße 42 haben, um den Schönheitstitel. Mit dabei ist auch die Mechernicherin Antionetta Manzke. Acht Juroren entscheiden darüber, wer das schönste Plus-Size-Model in Deutschland wird. (tom)

www.miss-happy-curvy.de

„Es ist das Sprungbrett für kurvige Frauen, in einer Modebranche Fuß zu fassen, die sich verändert. Designer haben erkannt, dass es mehr Frauen gibt, die zu ihren Rundungen stehen und sich damit wohlfühlen“, berichtet Manzke. Plus-Size-Mode, die früher häufig als Übergröße abgetan wurde, sei längst in der Gesellschaft angekommen. In der Sedcard der Mechernicherin stehen aktuell die Maße 109-92-124.

Der schwarze Zylinder ist schon jetzt zum Markenzeichen des 45-jährigen Models aus Mechernich geworden. Er darf bei keinem Foto-Shooting fehlen.

Der schwarze Zylinder ist schon jetzt zum Markenzeichen des 45-jährigen Models aus Mechernich geworden. Er darf bei keinem Foto-Shooting fehlen.

Das sei vor sechs Jahren mal ganz anders gewesen. „Ich hatte Kleidergröße 36. Da hat sich kein Mann nach mir umgedreht. Das ist jetzt anders“, sagt die gelernte Krankenschwester schmunzelnd: „Ich glaube, dass die Männer gemerkt haben, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt in meiner Haut nicht wohlgefühlt habe.“

Das sei jetzt vollkommen anders, auch wenn sie schon mal einen negativen Spruch zu hören bekomme. Den stecke sie aber selbstbewusst weg. Ein Grund für das neue Selbstwertgefühl sei auch die geschaffte Qualifikation zur Miss-Wahl Ende April. Doch wie wird man eigentlich Curvy-Model? „Das wird man nicht, das ist Frau“, sagt Manzke schmunzelnd und offenbart dabei eine kecke Zahnlücke, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist.

Steht zu ihren Rundungen: Antonietta Manzke aus Mechernich.

Steht zu ihren Rundungen: Antonietta Manzke aus Mechernich.

Das gilt auch für den schwarzen Zylinder, der bei keinem Foto-Shooting fehlen darf. Und noch etwas sei bei Shootings unverzichtbar: Schokolade und Kaffee. „Ohne Schoki geht gar nichts“, sagt die Mutter von drei Töchtern, die in der Schweiz leben.

Zwar wohnt der Nachwuchs Hunderte Kilometer weit weg, doch über Instagram und Smartphone sind sie immer dabei. „Sie sind meine größten Kritiker, finden es aber toll, dass ich so zu meiner Figur stehe“, sagt Manzke. Ihre älteste Tochter zeichne zudem auch schon mal Kleider, die der Kölner Designer Chang Zun Chung, der sich mit dem Modelabel „Chang13“ einen Namen gemacht hat, dann umsetze. Der Traum der 45-Jährigen ist es, einmal auf dem Cover der Vogue abgebildet zu sein. Auch ein Playboy-Shooting würde sie wohl nicht ausschlagen. „Mir ist es wichtig, dass die Bilder stilvoll und ästhetisch sind“, sagt die Mechernicherin.

Ihr Fokus liegt auf der Miss-Wahl

An irgendwelche Magazine verschwende sie aber aktuell keine Gedanken. In den kommenden Tagen liege der Fokus auf der anstehenden Miss-Wahl. „Ich würde mich freuen, wenn ich unter die ersten Drei komme“, sagt Manzke.

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Den Blicken von acht kritischen Juroren wird sich Manzke am 28. April stellen. Mit von der Partie sind die Designerin Mona Lenz, Model Michael Schneider oder auch Julia Heinemann, das „Curvy Supermodel 2017“. „Ich bin jetzt schon nervös“, sagt die Kandidatin. Drei Durchgänge werden in der Filderhalle in Leinfelden zu absolvieren sein. Beim ersten werden laut Manzke die Frauen in Jeans und Top über den Catwalk laufen. „In welchen Schuhen, ist egal. Ich werde High Heels tragen“, sagt sie selbstbewusst. Das Training im heimischen Wohnzimmer soll sich schließlich bezahlt machen. Im zweiten Durchgang geht es in einem noch geheimen Outfit über den Laufsteg.

Zu guter Letzt steht die Kür auf dem Programm. Manzke möchte die Jury im dritten Durchgang im eigens für sie designten Kleid überzeugen. „Wie es genau aussieht, weiß ich noch nicht und das wird bis zur Wahl auch nicht verraten. Es wird entweder Gelb oder Türkis sein“, verrät die Mechernicherin, die sich nach dem Schönheitswettbewerb einer Model-Agentur anschließen möchte. „Die Zeit ist einfach reif dafür“, sagt sie, die die Konkurrenz für stark hält: „Jede Frau hat etwas.“ Doch verstecken will sich die Mechernicherin nicht. Sie hat nämlich nicht nur eine markante Zahnlücke, sondern auch eine Haut, in der sie sich unheimlich wohlfühlt.

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