40 Meter hoher FunkmastLorbacher sorgen sich um Landschaftsbild

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Der neue Funkmast soll mit 40 Metern Höhe rechts auf die höchste Erhebung in Lorbach gebaut werden.

Der neue Funkmast soll mit 40 Metern Höhe rechts auf die höchste Erhebung in Lorbach gebaut werden.

Mechernich-Lorbach – Eigentlich war alles unter Dach und Fach. Vor genau einem Jahr hatte sich der Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz in Mechernich auf einen Mobilfunkmast geeinigt: 20 Meter hoch, neben dem Hochbehälter in Lorbach. Etwa 300 Meter von den ersten Häusern der Michael-Schumacher-Straße und etwa 500 Meter von der ersten Bebauung der Bergheimer Straße entfernt sollte er aufgestellt werden. Doch nun könnte alles ganz anders kommen.

Am Dienstag debattiert der Ausschuss noch einmal über den Funkmast, der nun allerdings mit 40 Metern doppelt so hoch werden soll wie ursprünglich geplant. Nicht nur für Mobilfunk soll der genutzt werden, sondern auch für ein unabhängiges Funknetz, das die e-regio für die Energie- und Versorgungswirtschaft aufbaut. Gemäß Verwaltungsvorlage wäre dies plus Mobilfunk an einem 40 Meter hohen Mast möglich.

Angst um das Landschaftsbild

Das jedoch gefällt längst nicht jedem. „Der Mast beeinträchtigt das Landschaftsbild“, sagt der Lorbacher Heribert Buchkremer: „Der würde auf der höchsten Erhebung Lorbachs stehen.“ Dabei sei er gar nicht generell gegen einen Mast, sondern vielmehr gegen die Art und Weise, wie kommuniziert wurde: „Dass am Dienstag der Ausschuss darüber abstimmt, ist nur durch Zufall aufgefallen.“ Sofort habe er in einer Whatsapp-Gruppe die Nachbarschaft informiert und aufgerufen, sich gegen die Pläne auszusprechen.

Gleichzeitig hat er den Lorbacher Olaf Hutzler, stellvertretendes Mitglied im zuständigen Ausschuss und CDU-Ratsmitglied, gebeten, die CDU-Fraktion zu überzeugen, das Thema von der Tagesordnung zu streichen. „Darüber wurde heiß diskutiert“, so Hutzler. Doch Bürgermeister Hans-Peter Schick (ebenfalls CDU) habe vehement widersprochen. Einfach von der Tagesordnung streichen würde nicht gehen – wegen der Flutkatastrophe im Juli. Schließlich solle mit der Mast auch ein unabhängiges Funknetz aufgebaut werden zur Sicherung der gefährdeten Infrastruktur .

Alternative kostet 200.000 Euro

Die e-regio sei kurz nach dem ersten Beschluss auf die Verwaltung zugekommen und habe gefragt, ob eine Antenne für den Funkverkehr der Energie- und Versorgungswirtschaft installiert werden könne. Nach der Flut hatte es tagelang massive Störungen in deren Funknetz in weiten Teilen des Kreises gegeben. „Aber die CDU wird die Vorlage so nicht mittragen“, machte Hutzler den Lorbachern Hoffnung. Es solle um Prüfung der Alternativen gebeten werden.

Laut Vorlage bestehe die Alternative aus einem zweiten Mast im Bereich des Pflugbergs, der den Funkverkehr übernimmt. Das würde allerdings Mehrkosten von 200.000 Euro bedeuten, „bei denen noch nicht klar ist, ob sie von den Auftraggebern übernommen werden“, heißt es in der Vorlage.

Sportplatz wäre laut Olaf Hutzler geeigneterer Standort

„Die Sinnhaftigkeit steht bei dem Mast außer Frage. Aber es kann nicht sein, dass die Lorbacher Bürger den Preis zahlen müssen“, sagt Hutzler. Der Sportplatz werde seit langer Zeit nicht genutzt und ein Funkmast auf dem Areal würde nicht stören. Aber nicht die Stadt müsste dabei in die Pflicht genommen werden, sondern der Betreiber.

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Die e-regio möchte sich zu den Maßnahmen im Vorfeld nicht äußern, sondern die Sitzung des Ausschusses am kommenden Dienstag abwarten, in der sich Vertreter des Unternehmens äußern und Fragen beantworten. Buchkremer sagt, er habe die Lorbacher aufgerufen, der Ausschusssitzung beizuwohnen, die am 14. Juni, um 17 Uhr in der Bürgerhalle Kommern tagt.

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