Abo

Mechernicher FriedhofRechtsmedizin identifiziert „überzählige“ Leiche

Lesezeit 2 Minuten
An dieser Stelle auf dem Mechernicher Friedhof sollte am Dienstag eigentlich eine Bestattung stattfinden. 

An dieser Stelle auf dem Mechernicher Friedhof sollte am Dienstag eigentlich eine Bestattung stattfinden. 

Mechrnich/Bonn – Bei der überzähligen Leiche vom Mechernicher Friedhof deutet nach Angaben der Euskirchener Polizei nichts auf ein Verbrechen hin. Das ist das Ergebnis der Bonner Rechtsmedizin, die die am vergangenen Dienstag entdeckten sterblichen Überreste untersucht hat. „Es wurden keine Hinweise für eine Gewalteinwirkung festgestellt“, heißt es von der Euskirchener Polizei.

An der Fundstelle wurden am Montag unter polizeilicher Beteiligung weitere Grabungen durchgeführt. Die Beamten, die von Bediensteten der Stadt Mechernich unterstützt wurden, entdeckten weitere Fundstücke, die auf einen Holzsarg mit Zinkeinlage schließen lassen. Das passt nach Angaben der Polizei zu den Ermittlungsergebnissen, wonach im März 1974 ein Mann aus dem Raum Mechernich nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Belgien in einem Zinksarg überführt worden war. Der Mann wurde im Zinksarg in einen Holzsarg gebettet. Dies erklärt den Zustand des Leichnams, der laut Bonner Staatsanwaltschaft „gut“ war. Die Beerdigung fand damals an der jetzigen Fundstelle statt.

Gräber eingeebnet

Nach Auskunft des Ordnungsamtes Mechernich wurden auf dem Friedhofsteil bis in die Mitte der 1970er Jahre hinein Erdbestattungen durchgeführt. Nach Ablauf der 30-jährigen Liegezeit wurden die Gräber vor zehn Jahren eingeebnet. Dabei wurden Fundamente von Gräbern bis zu einer Tiefe von rund 120 Zentimetern entfernt. Danach wurde das Erdreich gepflügt, mit Mutterboden überdeckt und eingesät, sodass dort nun eine durchgängige Rasenfläche entstanden ist. Seit 2019 ist die Fläche für Beisetzungen nach muslimischem Ritus vorgesehen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am vergangenen Dienstag hatte ein Friedhofsmitarbeiter eine Grabstätte für eine muslimische Bestattung vorbereitet. Beim Aushub stieß er in etwa 1,40 Meter Tiefe auf einen Leichnam. Die Polizei Euskirchen und die Staatsanwaltschaft Bonn nahmen daraufhin die Ermittlungen auf. Wie die Polizei mitteilte, werden die Überreste des Mannes wieder beigesetzt.

Rundschau abonnieren