Mit GreifvogelshowKleintiermarkt lockte in den Mühlenpark nach Kommern

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Kordillerenadler Gaucho und Autorin Theresa Holstege.

Kommern – „Gino ist etwas nervös heute“, erzählt Barbara Wand. Schließlich kenne er keine Kamele. Da sei es ja ganz natürlich, etwas zappelig zu sein. Gino ist im Übrigen ein Weißkopfseeadler. Neben dem Kamelreiten ist er mit seinen gefiederten Kollegen eine der tierischen Attraktionen am Sonntag auf dem Kleintiermarkt in Kommern.

Seit acht Uhr am Morgen sind dort große und kleine Tierfreunde unterwegs und schlendern über das Gelände des Mühlenparks. Und es gibt einiges zu entdecken: Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen und Hamster, Fische, allerlei Sittiche, Gänse, Enten, Hühner. Und eben auch die Greifvögel, die an diesem Tag zwei Flugshows zum Besten geben – inklusive Fotoshooting.

Respekt vor großen Greifvögeln

„Man muss Respekt haben vor den Tieren“, meint Barbara Wand, die bereits seit mehr als zehn Jahren in der Greifvogelstation Hellenthal arbeitet.

Wenn sich die Chance bietet, einen solch großen Vogel einmal auf dem Arm halten zu können, merkt man schnell, was Barbara Wand meint. Da spürt man Respekt und ist auch ein bisschen nervös.

Derart große Vögel hat man schließlich nicht alle Tage auf dem Arm. „Es ist wie mit den Menschen. Manchmal ist es harmonisch, manchmal kann man nicht miteinander“, sagt Wand.

Thomas Hellwig, Leiter der Greifvogelstation, hat einige Fakten auf Lager, während die Vögel manchmal haarscharf an den Köpfen des Publikums vorbeisausen. Zur besseren Einordnung: Weißkopfseeadler sind mit einer Spannweite von 220 Zentimetern die drittgrößten Adler weltweit. Steinadler werden bis zu 80 Jahre alt. Und aus 1000 Metern Entfernung kann ein Greifvogel eine Maus auf dem Boden sehen.

„Die Weibchen sind in der Regel größer als die Männchen und haben das Sagen“, weiß Hellwig. Die ein oder andere Dame aus dem Publikum nickt bestätigend und blickt in Richtung der männlichen Begleitung. „Aber dafür sehen die Männer besser aus“, scherzt der Greifvogelexperte. Das quittieren vorwiegend die Männer mit einem herzhaften Lachen.

Hühnerhaltung im eigenen Garten boomt

An diesem Tag werden einige Kinder jedenfalls strahlend mit einer großen Pappkiste nach Hause kommen. Darin sieht man im Stroh das ein oder andere Meerschweinchen hocken oder Kaninchen an Karotten knabbern. Hoch im Kurs steht zurzeit indes vor allem das Halten von Hühnern im eigenen Garten.

Marion Klein ist mit ihrer Familie aus Wesseling angereist. Heute soll ein fünftes Huhn bei ihnen einziehen. Das seien tolle Tiere. Und eigene Garten-Bio-Eier gebe es obendrein.

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Zuwachs für den heimischen Garten: Leon Klein hat ein Huhn in Kommern erworben.

Der elfjährige Sohn Leon ist zuständig fürs Füttern und „Kacke wegmachen“ und berichtet ganz begeistert: „Die Eier von unseren Hühnern schmecken viel besser als gekaufte Eier.“ Jetzt, wo es so warm sei, legten die Hühner sogar jeden Tag eins. Kinder und Ehemann stehen vor dem Federvieh, streicheln, vergleichen und sind sich noch nicht ganz einig, welches Huhn es nun werden soll.

Marion Klein ist sichtlich angetan von den Hühnern mit ihrer Bestrumpfung. Das ist ein zarter Pflaum rund um die Beine der Vögel, erklärt Charlotte Roes. Sie vertritt den Stand der Rassegeflügelzucht Heyer aus Willich-Anrath und gibt ein paar Infos zu den Rassen. Die Arbeit mit den Hühnern ist ihr Hobby. Am 1. August beginnt die 19-Jährige eine Ausbildung als Landwirtin und freut sich schon sehr darauf.

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