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Raffaele lebt und liebt den WeinNachwuchssommelier des Jahres kommt aus Mechernich

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Raffaele_Manganiello

Der strahlende Sieger:  Raffaele Manganiello wurde in Düsseldorf zum Nachwuchssommelier des Jahres gewählt. 

Mechernich/Düsseldorf – „Mein Sohn lebt den Wein, anders kann man es nicht ausdrücken“, berichtete Antonio Manganiello. Der renommierte Weinhändler aus Mechernich platzte schier vor Stolz, und das mit gutem Grund: Sein Sohn Raffaele war am Montag auf der Messe „Pro Wein“ in Düsseldorf zum Nachwuchssommelier des Jahres gewählt worden.

Nach diesem außergewöhnlichen Erfolg stehen dem 26-Jährigen in der deutschen Weinszene und in der hiesigen Spitzengastronomie alle Türen offen. „Raffaele ist schon als Jugendlicher mit mir zu Messen gefahren und hat dort Weine verkostet“, erinnerte sich Antonio Manganiello, der seit über 20 Jahren im Weinhandel tätig ist und seit vier Jahren eine Wein- und Cafébar in der Mechernicher Bergstraße führt.

Raffaele Manganiello glänzte mit Fachwissen über Wein

Der Wettbewerb „Sommelier des Jahres“ wird jährlich ausgeschrieben vom Magazin Meiningers Sommelier und der Sommelier-Union Deutschland in Kooperation mit der Hotelfachschule Heidelberg, der Deutschen Wein- und Sommelier-schule in Koblenz/Hamburg, der IHK München sowie dem International Wine Institute in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

„Ein verdienter Sieg“, urteilte die Jury, die Raffaele Manganiello auf den ersten Platz setzte. Der junge Mann aus der Eifel überzeugte aufgrund seines profunden Fachwissens sowohl im schriftlichen wie auch im praktischen Teil des Wettbewerbs und mit seinem souveränen Auftreten. Besonders gefiel den Juroren Raffaele Manganiellos Eloquenz, Charme und Wissen beim Service am Gast. 

Sommelier absolvierte Praktikum in der Toscana

Mehr als die Hälfte seines Lebens hat sich Manganiello junior schon mit Wein beschäftigt. Nach dem Abitur in Mechernich absolvierte er zunächst ein Praktikum bei Winzern in der Toskana, um anschließend eine kaufmännische Ausbildung bei Wein Wolf in Bonn zu machen.

Nachdem er auch eine Zeit lang in der Firma seines Vaters gearbeitet hatte, wechselte Raffaele schließlich zum Chile Wein Kontor von Johannes Wattler nach Zülpich. „Nach seinem Sieg habe ich geheult wie vermutlich noch nie in meinem Leben“, erzählte der stolze Vater. Noch in Düsseldorf habe sein Sohn zahlreiche Anfragen aus der Fachwelt erhalten.

So wurde der Wein-Experte geprüft

Die finale Prüfung zum Nachwuchssommelier des Jahres begann mit einer fehlerhaften Weinkarte, bei der vom einfachen Tippfehler über falsche Anbaugebiete und Qualitätsstufen die Fehler zu benennen und zu korrigieren waren.

Es folgte eine Blindverkostung von fünf Weinen, bei denen Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack, Rückschluss auf Weinart, Qualität, Rebsorte und Anbaugebiet definiert werden mussten. Im zweiten Teil der sensorischen Prüfung waren vier Spirituosen in schwarzen Gläsern zu bestimmen. Höhepunkt der praktischen Prüfung war der klassische Service am Gast: In diesem Jahr sollte eine hochwertige Alternative zu Champagner empfohlen werden. 

Große Karrierechancen für Raffaele Manganiello

„Natürlich eröffnet der Titelgewinn auch Karrierechancen in der Top-Gastronomie.“ So lautet das Fazit zum Sommelier-Nachwuchswettbewerb von Sascha Speicher, Chefredakteur von Meiningers Sommelier. Auf diese Weise haben es schon einige junge Sommeliers an die Spitze geschafft. 

Raffaele Manganiello wird jetzt erst einmal eine eigene Wohnung in Mechernich beziehen und dann schauen, was er beruflich aus dem gewonnenen Titel machen kann. „Obwohl er in seinem Leben schon so viele Weine verkostet hat: Betrunken habe ich ihn noch nie erlebt“, so das erstaunliche Fazit des Vaters.

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