Üben in realistischer UmgebungPflegeschule in Mechernich saniert

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Simulierten den Unterricht in neuen Räumen: die Geschäftsführer Manfred Herrmann (v. l.) und Martin Milde, Pflegedirektorin Martina Pilgram, Architekt Joachim Stiller und Pflegeschulleiterin Sandra Schruf

Simulierten den Unterricht in neuen Räumen: die Geschäftsführer Manfred Herrmann (v. l.) und Martin Milde, Pflegedirektorin Martina Pilgram, Architekt Joachim Stiller und Pflegeschulleiterin Sandra Schruf

Mechernich – In den Fluren riecht es leicht nach frischer Farbe, ein Baugerüst steht auch noch und die Computer im neuen EDV-Raum sehen aus, als seien sie unbenutzt – aber die ersten Klassen hatten bereits Unterricht in den neuen Räumen der Pflegeschule am Kreiskrankenhaus Mechernich.

2,6 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Darin inbegriffen war eine energetische Sanierung inklusive eines neuen Daches des 1883 erbauten Hauses. Das sei auch bitternötig gewesen, berichtet Architekt Joachim Stiller. Zum Teil seien dort noch Stahlfenster mit Einfach-Verglasung verbaut gewesen.

Neue Gemeinschafts- und Klassenräume

Ein Großteil des Geldes floss aber in die Klassen- und Gemeinschaftsräume der auszubildenden Pflegekräfte. „In erster Linie wollten wir einfach interessanter werden für die jungen Leute“, erklärt Geschäftsführer Manfred Herrmann die Motivation hinter der Neugestaltung. Denn bis 2022 will die Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH die Zahl der Plätze in der Schule aufstocken und dann pro Jahr 40 neue Pflegekräfte aufnehmen. Da müsse man für die Nachwuchskräfte attraktiv bleiben.

Auch Pflegedirektorin Martina Pilgram freut sich über die Sanierung und die geplante Erweiterung. Denn die Pflegeschule sei für sie „ein Schatz an neuen Mitarbeitern“.Ein besonderes Merkmal seien die beiden „Skills Labs“ der neuen Pflegeschule, sagt deren Leiterin Sandra Schruff.

Eingerichtet wie Krankenhauszimmer

Einer der beiden Räume ist eingerichtet wie ein klassisches Krankenhauszimmer. Hier werden für die Pflegeschüler und Pflegeschülerinnen alltägliche Krankenhaus-Situationen nachgestellt. Durch ein großes Fenster können Lehrkräfte und andere Auszubildende die einzelnen Herangehensweisen beobachten.Skills Labs seien in vielen großen Kliniken verbreitet, berichtet Schruff. Allerdings meistens für die Ausbildung der Ärzte. In Pflegeschulen werde das Konzept noch nicht so häufig angewendet. In der Region sei die Pflegeschule Mechernich damit alleine, sagt Martin Milde, ebenfalls Geschäftsführer.

Da an der Pflegeschule eine generalistische Ausbildung stattfindet und daher auch Auszubildende aus der ambulanten Pflege oder der Altenpflege aufgenommen werden, gibt es noch ein zweites Skills Lab. Es ist das Zimmer der Frau G. Hier haben Schruff und ihre Mitarbeiter ein privates Zimmer eingerichtet, mit Bett, Stehlampe und Bildern an den Wänden. Die Dekoration dafür haben sie auf Ebay zusammengesucht, erzählt Schruff. Ein Teppich und weitere Dekorationsgegenstände fehlten noch.

Realistische Situation für Auszubildende

Die Idee ist, dass die Auszubildenden in einer realistischen häuslichen Situation üben können: Wie hebt man zum Beispiel jemanden aus dem Bett oder wie bringt man ihn zur Toilette, wenn man nicht im Krankenhaus ist?

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Ein weiteres Glanzlicht der sanierten Pflegeschule ist der neue Gemeinschaftsraum samt Küche, mit bodentiefen Fenstern, Sofaecke und Tischtennisplatte. „Das alles ist geprägt von einer wunderschönen Aussicht über Mechernich“, schwärmt Herrmann. Milde pflichtet ihm bei: „Das sind fast die schönsten Räume im Krankenhaus.“

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