Vor den Augen der Freunde22-Jähriger wird in Mechernich von Auto erfasst und stirbt

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Markierungen der Polizei am Tag nach dem schweren Unfall, bei dem ein 22-Jähriger getötet wurde.

Mechernich-Kommern – Bei einem schweren Verkehrsunfall ist ein 22 Jahre alter Mann aus dem Stadtgebiet Zülpich tödlich verunglückt. Nach Angaben der Polizei war der Mann in der Nacht zum Samstag gegen 2:30 Uhr zu Fuß auf der vierspurigen Bundesstraße 266 aus Kommern kommend in Richtung Euskirchen unterwegs.

Wie die Polizei mitteilte, war der 22-Jährige den von seinem Sportverein gemieteten Bus – die beiden Fußballmannschaften des Klubs waren am Freitag zu einem Teamabend nach Köln aufgebrochen – in Kommern ausgestiegen. „Er hat sich aus noch ungeklärter Ursache alleine und zu Fuß auf den Weg nach Hause gemacht“, berichtete ein Beamter.

Freunde suchten den 22-Jährigen

Zwei Vereinsmitglieder suchten laut Polizei die B 266 mehrfach nach dem 22-Jährigen ab. Zum Unfallzeitpunkt befuhren die Suchenden die Bundesstraße in Richtung Euskirchen langsam auf der rechten Spur. Eine 43-jährige Frau war ebenfalls in Richtung Kreisstadt unterwegs. „Sie hat auf der linken Spur das langsame Fahrzeug überholt“, sagte ein Polizeibeamter am Sonntag. Urplötzlich sei der 22-Jährige vor ihrem Fahrzeug im Bereich der Mittelleitplanke aufgetaucht. Die Autofahrerin habe keine Chance gehabt auszuweichen oder zu bremsen und kollidierte mit dem Zülpicher, so der Beamte. Der 22-Jährige prallte zunächst gegen den Kastenwagen und wurde schließlich über die Mittelleitplanke auf die Gegenfahrbahn geschleudert.

Die Kollision war so heftig, dass der Mann der Polizei zufolge erst nach etwa 40 Metern auf der Fahrbahn liegen blieb – in dem Streckenabschnitt gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Der Sportler verstarb trotz notärztlicher Versorgung noch an der Unfallstelle. Die schwangere Autofahrerin kam erst mehr als 200 Meter nach dem Unfall zum Stehen. Sie verletzte sich bei der Kollision leicht und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren. Die beiden Vereinskollegen, die nach dem 22-Jährigen gesucht hatten, erlitten nach Angaben der Polizei einen Schock und kamen ebenfalls ins Krankenhaus.

Sperrung der Bundesstraße

Am Sonntagvormittag war die B 266 zwischen Kommern und dem Abzweig nach Firmenich sowie Virnich für etwa zwei Stunden komplett gesperrt. Das Verkehrsunfall-Team der Polizei war zur Unglücksstelle ausgerückt und hatte seine Arbeit aufgenommen.

Mit Sprühfarbe wurde jede noch so kleine Spur auf dem Asphalt und der Leitplanke der B266 markiert. Auch auf der Bundesstraße war das notwendig – beispielsweise um herauszufinden, ob die Spurenlage mit den Zeugenaussagen übereinstimmt. Wie üblich kam auch am Sonntag nicht nur Sprühfarbe zum Einsatz, es werden auch zwei Spiegelreflexkameras eingesetzt. Per Stativ kann aus erhöhter Perspektive bis 5,50 Meter über der Unfallstelle fotografiert werden. So entstehen lückenlose, flächendeckende Aufnahmen, die am Computer zusammengefügt werden und die Rekonstruktion des Unfalls erleichtern. 

Die beiden für Sonntag angesetzte Spiele des Fußballvereins wurden bereits am Samstag abgesagt. „Das war überhaupt kein Problem. Die gegnerischen Vereine hatten großen Verständnis“, sagte am Sonntag ein Vereinsmitglied im Gespräch mit der Redaktion.   

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