Abriss beschlossenTrafostationen in Tondorf und Frohngau sollen weg

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Die alte Trafostation in Tondorf wird nicht mehr benötigt und soll auch nicht umgestaltet werden.

Die alte Trafostation in Tondorf wird nicht mehr benötigt und soll auch nicht umgestaltet werden.

Nettersheim-Tondorf/Frohngau – Markant sind sie immer noch, doch gebraucht werden sie eigentlich nicht mehr. In vielen Orten stehen noch die mehrere Meter hohen Transformatorenstationen, über die in früheren Jahren die Stromversorgung der Dörfer sichergestellt wurde.

Doch da die Versorgung der Haushalte mittlerweile nicht mehr über Freileitungen erfolgt, sondern die Zuleitungen in den Boden verlegt wurden, haben auch die Stationen ihre Funktion verloren. Nun sollen sie nach dem Wunsch der Kreisenergieversorgung (KEV) abgerissen werden.

Fledermäuse im Kirchturm

Bereits im November hatten sich die Nettersheimer Politiker damit beschäftigt. Beratungsbedarf hatten die Gemeindevertreter gesehen, da vielerorts die alten Trafostationen als Rückzugs- und Brutstätte für seltene Vogelarten genutzt werden.

Ein derartiges Beispiel findet sich in Bouderath. Dort hatte 2012 die Stiftung „Artenvielfalt“ die Trafostation zu einem Artenschutzturm umgestaltet. Im Fall der beiden Türme in Frohngau und Tondorf sei durch den Eigentümer bisher noch nicht Kontakt zu Naturschutzverbänden aufgenommen worden.

Kein Interesse

Für Frohngau fiel die Entscheidung trotzdem recht schnell. „Die Dorfgemeinschaft hat kein Interesse an einer weiteren Verwendung der Trafostation“, sagte Guido Kurth, Vorsitzender der CDU-Fraktion und selbst in Frohngau wohnhaft.

Auch in Tondorf, so äußerte Ortsvorsteher Herbert Falkenberg, sehe die Dorfgemeinschaft kein Interesse an dem Erhalt des Gebäudes. Und doch schien sich hier noch eine andere Lösung anzudeuten. 

Direkte Reaktion

Denn es meldete sich ein direkter Anwohner, der die Bereitschaft äußerte, den Turm zu kaufen. Er wolle, so kündigte er damals an, den Turm für den Artenschutz nutzbar machen.

Wie Bürgermeister Wilfried Pracht in der Sitzung des Planungsausschusses ausführte, hatte der Anwohner sich jedoch von dem Vorhaben zurückgezogen, da weder der Naturschutzbund (Nabu) noch der ansässige Heimatverein Interesse am Fortbestand der Trafostation als Artenschutzturm zeigten. Der nahe gelegene Kirchturm, so ein Vertreter des Nabu, diene bereits als Unterschlupf etwa für Fledermäuse.

So stimmten die Gemeindevertreter dem Abriss zu. Nach dem Abbau der Stationen sollen die Grundstücke von der Gemeinde übernommen werden.

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