Schließung der Eifelhöhen-KlinikGesellschaftsvorsitzender weist Vorwurf zurück

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Markus-Michael Küthmann (links) bedauert die Schließung der Eifelhöhen-Klinik.

Markus-Michael Küthmann (links) bedauert die Schließung der Eifelhöhen-Klinik.

Marmagen/Bonn – Den Vorwurf, dass die Bonner Eifelhöhen-Klinik Aktiengesellschaft jahrelang Gewinne und Einnahmen aus der Vermietung des Gebäudes an die Eifelhöhen-Klinik Marmagen GmbH abgezogen habe, um finanzielle Löcher an anderen Klinikstandorten der AG zu stopfen, es aber unterlassen habe, dringend notwendige Investitionen in Marmagen zu stecken, weist die AG zurück. Im Gespräch mit der Redaktion sagte am Mittwoch deren Vorstandsvorsitzender Dr. Markus-Michael Küthmann: „Dies ist absolut nicht zutreffend.“ Seit der Ausgliederung des operativen Betriebs in eine eigenständige GmbH als 100-prozentige Tochter im Oktober 2010 habe die Aktiengesellschaft rund acht Millionen Euro in Instandsetzungsmaßnahmen in Marmagen investiert. Allerdings sei klar, dass bei einer 44 Jahre alten Immobilie der Aufwand hoch sei.

Im Gespräch mit der Redaktion bedauerte Küthmann die Entwicklung. Von der Schließung der Klinik hätten er und die AG auch erst am Dienstag durch die Pressemitteilung des Insolvenzverwalters erfahren. Dies sei ein schwerer Schlag für die vielen engagierten Mitarbeiter(innen) und Patienten in der ohnehin strukturschwachen Region. In einer eigenen Pressemitteilung teilte der Vorstand mit: „Die Eifelhöhen-Klinik AG wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten Zukunftsoptionen für die Klinik am Standort Marmagen prüfen und bedauert die eingetretene Entwicklung.“

Terminkalender gefüllt

Auf die Frage der Redaktion, ob denn eine Rückübertragung des operativen Betriebs in den Konzern eine Möglichkeit sei, die Klinik und damit die Arbeitsplätze zu retten, sagte Küthmann, dass der Vorstand sich darüber noch keine Gedanken habe machen können. „Das können wir nur prüfen.“

Über die Verkaufsabsichten des Insolvenzverwalters und die angedachte Herauslösung aus der AG sei der Vorstand lediglich informiert worden. In die Aktivitäten und Verhandlungsgespräche sei man aber nicht einbezogen gewesen. Der Vorstand habe jetzt nach der aktuellen Entwicklung um ein Gespräch mit dem Insolvenzverwalter gebeten, aber erfahren, dass dessen Terminkalender in den nächsten Tagen gefüllt sei.

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Küthmann bestätigte, dass die Entwicklungen in Marmagen auch Auswirkungen auf die AG haben. Nach der Ad-hoc-Mitteilung der AG am 1. November 2019 zur vorläufigen Schließung des Klinikbetriebs in Marmagen war der Kurs der Aktie massiv eingebrochen. Von 3,52 Euro rutschte er zeitweise sogar auf unter 2 Euro.

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